Villach (stadt) - Seit einem Jahr sind jugendliche Konfliktlotsen in der Stadt Villach im Einsatz. Auf Initiative
und Kosten der Draustadt wurden Mädchen und Burschen ausgebildet, um im Fall des Falles gleichaltrigen Kollegen
mit Rat zur Seite stehen zu können. Die Ausbildung junger Menschen zu Peer-Mediatoren (Mediatoren für
Gleichaltrige) fördert nicht nur deren eigene Sozial- und Eigenkompetenz – eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten
der Prävention bei so aktuellen Themen wie verbale und körperliche Gewalt oder Suchtproblemen – sondern
auch ihre wichtige Rolle als Vorbild. „Die jungen Konfliktlotsen haben in Kursen gelernt, dass Konflikte auch Positives
bewirken können. Sie haben gelernt, den besten Weg zu erkennen, um Eltern und Lehrern ihre Standpunkte zu
erklären und, sie haben gelernt, die Sorgen anderer Menschen zu verstehen“, sagt Jugendreferent Vizebürgermeister
Richard Pfeiler.
Echte Mediationen bei Jugendlichen waren für die Konfliktlotsen im vergangenen Jahr allerdings eher die Ausnahme.
Sie wurden hauptsächlich um Rat gefragt, denn vielen ist nicht bekannt, was bei einer Konfliktregelung mittels
Mediation überhaupt passiert. (Mediation ist ein freiwilliges Verfahren, in dem die Konfliktpartner mit Hilfe
einer neutralen Person – dem Mediator – im direkten Gespräch miteinander eigene Entscheidungen entwickeln
und verbindlich beschließen.) Das soll sich ändern: die Villacher Jugend-Mediatoren haben seit 1. Juli
Verstärkung erhalten. Gemeinsam mit 21 neuen Konfliktlotsen oder Peer-Mediatoren vom Gymnasium St. Martin
und zehn erwachsenen Mediatoren aus den Bereichen Schule, Familie und Wirtschaft werden über den Verein „Fair-Mittler
Kärnten“ neue Wege gesucht, um Eltern und Jugendlichen bei Problemen zu helfen. „Unsere Konfliktlotsen können
ihr Wissen so auch außerhalb der Schulen einsetzen“, sagt Vizebürgermeister Pfeiler.
Dass zunehmende verbale und körperliche Gewalt in unserer Gesellschaft, die Flucht aus der Verantwortung für
die Allgemeinheit und das „Sich-Verabschieden“ von Werten und Regeln nicht zur Norm werden darf, darin sind sich
Vizebürgermeister Richard Pfeiler und das Team des Vereins „Fair-Mittler Kärnten“ einig. „Es ist wichtig,
Verständnis für Andere zu zeigen, Schwächeren helfen zu können, zuzuhören und eigene Gefühle
und Ängste an- und auszusprechen. Wie sagt schon das Sprichwort: „Beim Reden kommen d´ Leut´ z´samm“,
betont der Jugendreferent.
Infohotline: Jugendzentrum der Stadt Villach (Gerbergasse 21), Telefon 0 42 42 / 205 Durchwahl 3434. |