Junge "Lotsen" für Wege aus Konflikten  

erstellt am
07. 07. 04

Villach (stadt) - Seit einem Jahr sind jugendliche Konfliktlotsen in der Stadt Villach im Einsatz. Auf Initiative und Kosten der Draustadt wurden Mädchen und Burschen ausgebildet, um im Fall des Falles gleichaltrigen Kollegen mit Rat zur Seite stehen zu können. Die Ausbildung junger Menschen zu Peer-Mediatoren (Mediatoren für Gleichaltrige) fördert nicht nur deren eigene Sozial- und Eigenkompetenz – eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten der Prävention bei so aktuellen Themen wie verbale und körperliche Gewalt oder Suchtproblemen – sondern auch ihre wichtige Rolle als Vorbild. „Die jungen Konfliktlotsen haben in Kursen gelernt, dass Konflikte auch Positives bewirken können. Sie haben gelernt, den besten Weg zu erkennen, um Eltern und Lehrern ihre Standpunkte zu erklären und, sie haben gelernt, die Sorgen anderer Menschen zu verstehen“, sagt Jugendreferent Vizebürgermeister Richard Pfeiler.

Echte Mediationen bei Jugendlichen waren für die Konfliktlotsen im vergangenen Jahr allerdings eher die Ausnahme. Sie wurden hauptsächlich um Rat gefragt, denn vielen ist nicht bekannt, was bei einer Konfliktregelung mittels Mediation überhaupt passiert. (Mediation ist ein freiwilliges Verfahren, in dem die Konfliktpartner mit Hilfe einer neutralen Person – dem Mediator – im direkten Gespräch miteinander eigene Entscheidungen entwickeln und verbindlich beschließen.) Das soll sich ändern: die Villacher Jugend-Mediatoren haben seit 1. Juli Verstärkung erhalten. Gemeinsam mit 21 neuen Konfliktlotsen oder Peer-Mediatoren vom Gymnasium St. Martin und zehn erwachsenen Mediatoren aus den Bereichen Schule, Familie und Wirtschaft werden über den Verein „Fair-Mittler Kärnten“ neue Wege gesucht, um Eltern und Jugendlichen bei Problemen zu helfen. „Unsere Konfliktlotsen können ihr Wissen so auch außerhalb der Schulen einsetzen“, sagt Vizebürgermeister Pfeiler.

Dass zunehmende verbale und körperliche Gewalt in unserer Gesellschaft, die Flucht aus der Verantwortung für die Allgemeinheit und das „Sich-Verabschieden“ von Werten und Regeln nicht zur Norm werden darf, darin sind sich Vizebürgermeister Richard Pfeiler und das Team des Vereins „Fair-Mittler Kärnten“ einig. „Es ist wichtig, Verständnis für Andere zu zeigen, Schwächeren helfen zu können, zuzuhören und eigene Gefühle und Ängste an- und auszusprechen. Wie sagt schon das Sprichwort: „Beim Reden kommen d´ Leut´ z´samm“, betont der Jugendreferent.

Infohotline: Jugendzentrum der Stadt Villach (Gerbergasse 21), Telefon 0 42 42 / 205 Durchwahl 3434.
     
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