Ökonomische Zukunftsstrategien auf solider Basis  

erstellt am
07. 07. 04

Homogene Wirtschaftsentwicklung aller Regionen innerhalb des Burgenlandes
Eisenstadt (blms) - Die wirtschaftliche Entwicklung des Burgenlandes, ein Ausblick auf die kommenden Jahre und strategische Zukunftsperspektiven standen am Dienstag (06. 07.) im Mittelpunkt einer Pressekonferenz von Landeshauptmann Hans Niessl, bei der Niessl auch zum Vorwurf, dass wirtschaftspolitisch zu wenig für die Mitte und den Süden des Landes getan


Foto: Burgenländisches Landesmedienservice
wird, Stellung nahm: "Das Burgenland befindet sich auf dem richtigen Weg. Gerade in den letzten Jahren hat es einen starken Aufholprozess des Landessüdens gegeben. Von 1995 bis 2001 ist das Bruttoregionalprodukt im Südburgenland um 32% und im Mittelburgenland um 31% gestiegen. Damit liegen diese Regionen, mit den Positionen 2 und 3 bei den Zuwachsraten, Österreichweit im Spitzenfeld. Wie Statistik Austria in einer im Jänner 2004 veröffentlichten Studie bestätigte, war eine homogene Entwicklung aller Regionen innerhalb eines Bundeslandes ausschließlich im Burgenland festzustellen."

Auch die Entwicklung der Steuerkraftkopfquote zeigt, dass die Gemeinden in den südlichsten Bezirken des Landes die stärksten Zuwächse aufweisen. Die Gemeinden des Bezirkes Jennersdorf verzeichnen seit 1995 ein Plus von 30,7%, die Gemeinden des Bezirkes Güssing einen Zuwachs von 34,2%. Auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes zeigt den Aufholprozess des Süd- und Mittelburgenlandes: Seit 1995 ist die Zahl der Beschäftigten im Süden um 15,2% gestiegen, im Norden um 13%.

Der burgenländische Arbeitsmarkt hat sich aber auch insgesamt in den letzten Monaten besser entwickelt, als im Österreichschnitt. Während Österreichweit die Arbeitslosigkeit weiter steigt, gibt es im Burgenland einen Rückgang bei der Arbeitslosigkeit. Die aktuellen Zahlen: Im Juni ist die Arbeitslosigkeit Österreichweit um 0,9% gestiegen. Im Burgenland ist sie um 1,9% zurückgegangen. Im Jahr 2001 hatte das Burgenland ein Bruttoregionalprodukt von 68% des Österreichschnitts. Laut den vorläufigen Zahlen wird im Jahr 2002 einen Wert von 69% erreicht. Damit weist das Burgenland seit 1996 eine durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von 4,5% auf. Das ist der höchste Wert aller Bundesländer.

Das Mittel- und Südburgenland war auch bei der Verteilung der Ziel 1-Fördergelder keinesfalls benachteiligt: Laut Ziel 1-Umsetzungsbericht entfallen in der zweiten Ziel 1-Periode per Dezember 2003 über 3.100 Projekte bzw. 41,6% der gebundenen Förderungen auf das Südburgenland, über 1.300 Projekte bzw. 17,4% der Förderungen auf das Mittelburgenland und über 2.700 Projekte bzw. 36,5% der Förderungen auf die drei nördlichen Bezirke. Dazu kommen noch die landesweiten Vorhaben. Niessl dazu: "Wir sind bei der Umsetzung des Ziel 1-Programmes sehr gut unterwegs. Das behaupte nicht nur ich, das bestätigt auch die EU-Kommission, die das Burgenland, neben Irland, als Vorbild bei der Nutzung der Ziel 1-Förderungen bezeichnete. Selbstverständlich müssen wir aber schon jetzt die Weichen für die Zeit nach 2006, nach Auslaufen der zweiten Ziel 1-Periode, stellen und den Strukturwandel sowie die Modernisierung des Wirtschaftsstandortes weiter vorantreiben, damit sich das Burgenland als wirtschaftliche Drehscheibe zwischen den Wachstumsachsen Wien-Bratislava, Wien-Sopron-Szombathely und Hartberg-Pinkafeld/Oberwart-Szombathely nachhaltig etablieren kann."

Für Niessl ist dabei die Ziel 1-Nachfolgeförderung ein ganz wichtiger Aspekt. Der Landeshauptmann hat daher in diesem Zusammenhang den Auftrag erteilt, ein gemeinsames Positionspapier des Burgenlandes zu erarbeiten. Eingebunden waren alle zuständigen Abteilungen des Landes, die Sozialpartner, die WiBAG und das RMB. "Dieses Positionspapier ist kurz vor der Fertigstellung und wird, nach einer abschließenden Expertenrunde, in einer der nächsten Regierungssitzungen von mir präsentiert werden", so Niessl abschließend.
     
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