Sechs von zehn neuen EU-Ländern lehnten Zulassung von Gen-Raps ab  

erstellt am
06. 07. 04

OÖ Agrar-Landesrat Josef Stockinger: "Mehrheiten haben sich gedreht, die oberösterreichische Position wird gestärkt"
Linz (lk) - Das Lager der Gentechnikgegner ist durch die EU-Erweiterung größer geworden. "Die neuen EU-Länder geben uns Rückenwind für die Gentechnikfreiheit und sorgen für eine Stärkung der oberösterreichischen Position gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen", kommentiert Landesrat Josef Stockinger das Verhalten der EU-Mitgliedsstaaten bei einer kürzlich durchgeführten Abstimmung über die Zulassung des gentechnisch veränderten Raps GT73.

Sechs der zehn neuen Ländern haben sich dabei im zuständigen EU-Ausschuss als klare Gentechnikskeptiker positioniert. Nur Tschechien, Lettland und die Slowakei stimmten für die Zulassung des Gen-Raps, Slowenien enthielt sich der Stimme. Damit erreichten die Gentechnik-Skeptiker in der EU erstmals eine einfache Mehrheit. Sie kamen auf 57 von insgesamt 124 Stimmen, die Befürworter erreichten 43 Stimmen. Weder dafür noch dagegen votiert haben neben Slowenien auch Deutschland, Spanien und Irland mit insgesamt 24 Stimmen.

Für Stockinger ist dieses Ergebnis ein Zeichen, das Mut macht. Er beharrt weiterhin auf einen eigenständigen, gentechnikfreien oberösterreichischen Weg. Auf EU-Ebene erwartet der Landesrat im Frühjahr 2005 eine entscheidende Phase in Sachen Gentechnik. Bis dorthin wird Oö. versuchen, sein Bündnis der Regionen für Gentechnikfreiheit in Europa weiter auszubauen, "denn das jüngste Abstimmungsergebnis hat gezeigt, dass unsere Position mehrheitsfähig werden kann", so Stockinger.
     
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