Finanzminister Karl-Heinz Grasser lehnt Vorschläge von EU-Haushaltskommissarin
Michaele Schreyer entschieden ab.
Wien (bmf) - "Wir sind jetzt schon Nettozahler - Österreich darf auf europäischer
Ebene zu keinem Draufzahler werden," erklärt Grasser entschieden auf die auf die am 15. Juli in Brüssel
diskutierten Vorschläge zur künftigen Finanzierung des EU-Haushaltes.
Der Vorschlag der EU-Haushaltskommissarin Schreyer für ein neues Rabattsystem würde Großbritannien
und Österreich im Gegensatz zu allen anderen EU-Nettozahlern schlechterstellen. Grasser fordert eine faire
Behandlung aller Mitgliedsstaaten: "Es kann nicht sein, dass Österreich durch das künftige Eigenmittelsystem
zum Verlierer wird."
Weiters lehnt Grasser entschieden eine Erhöhung der Ausgabenobergrenze im EU-Haushalt ab. "Der im Dezember
letzten Jahres von Bundeskanzler Schüssel mitunter zeichnete "Nettozahler-Brief" an den Präsidenten
der EU-Kommission, in dem sich 6 Netto-Zahler-Länder der EU für eine Deckelung der Ausgaben auf maximal
1 % des EU-Bruttonationaleinkommens aussprachen, gilt nachwievor," hält Grasser fest. Die EU müsse
sich nicht nur über ihre Einnahmen, sondern auch über ihre Ausgaben Gedanken machen, wenn bei neuen Herausforderungen
wie zum Beispiel der EU-Erweiterung höhere Kosten anfallen. "Wie auf nationaler Ebene, müssen auch
auf europäischer Ebene budgetpolitisch klare Prioritäten gesetzt werden", meint Grasser. |