Kraftstoffe und Nahrungsmittel sind Inflationstreiber
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juni 2004 beträgt nach Berechnungen der
Statistik Austria 2,3% (Mai 2,1%, April 1,6%, März 1,5%). Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für
den Monat Juni 2004 beträgt 108,3 (2000=100). Gegenüber dem Vormonat (Mai 2004) ist das durchschnittliche
Preisniveau um 0,4% gestiegen. Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Juni 2004 beträgt
ebenfalls 2,3%, der Indexstand des HVPI (1996=100) beträgt 112,4.
Kurzfristige Veränderungen im Detail: Vergleich zu Mai 2004
Mit Beginn der Hauptreisezeit waren in allen Tourismusbereichen Preissteigerungen zu beobachten. Bei Freizeit
und Kultur (durchschnittlich +1,3%) gab es saisonal bedingte Verteuerungen bei Pauschalreisen (+6,3%). So wurden
Flugreisen im Durchschnitt um 7% teurer, davon Flugpauschalreisen um 9%. Buspauschalreisen wurden durchschnittlich
um 3% teurer, davon Buspauschalreisen im Inland um 9%. Auch der Besuch von Ausstellungen und Museen (+3%) ist teurer
als im Monat zuvor. In der Gruppe Verkehr (durchschnittlich +0,9%) war ein starker Anstieg bei Flugtickets (+13%)
aber auch beim Straßenpersonenverkehr (+3%) zu beobachten (Taxi: Nachtfahrt +6%, Tagfahrt +1%). Für
die Preissteigerungen bei Restaurants und Hotels (+0,6%) waren vor allem die Beherbergungsdienstleistungen (durchschnittlich
+4,5%) verantwortlich, davon in erster Linie die Übernachtungen im Ausland/Appartement, die mit +18% diesen
Preisanstieg verursachten.
Der traditionellerweise in den Sommermonaten stattfindende Ausverkauf war im Juni noch kaum bemerkbar. Daher waren
bei Bekleidung und Schuhen nur durchschnittliche Preissenkungen von 0,7% zu beobachten. Bekleidungsartikel wurden
um durchschnittlich 1% billiger (Kinderbekleidung und Damenbekleidung jeweils -1%). Auch bei Tabak und Alkoholischen
Getränken (-0,1%) waren leichte Preissenkungen zu beobachten. Dosenbier und Alkoholfreies Bier waren jeweils
um 1% billiger als im Monat zuvor.
Inflationsanalyse: Vergleich zu Juni 2003
Für die derzeitige Höhe der Inflationsrate sind vor allem die Preissteigerungen bei Kraftstoffen und
Schmiermitteln (durchschnittlich +15%) verantwortlich. Sie verharren damit 4,4% über dem hohen Niveau des
Jahres 2000. Normalbenzin ist um 17%, Superbenzin um 16% und Diesel um 15% teurer als noch vor einem Jahr. Flugtickets
verteuerten sich im Jahresabstand um 32%. Damit ist die Hauptgruppe Verkehr (+5,9%) für ein Drittel der Inflationsrate
verantwortlich.
An zweiter Stelle beeinflussen Nahrungsmittel und Alkoholfreie Getränke (durchschnittlich +3,0%) mit einem
Fünftel die derzeitige Inflationsrate. So sind Brot und Getreideprodukte um durchschnittlich 4% teurer geworden
(Gebäck +5%, Weizenmehl +10%) und Fleisch und Fleischwaren um durchschnittlich 3% (Karree +6%, Pressschinken
+2%, Extrawurst +3%). Milch, Käse und Eier verteuerten sich um durchschnittlich 3% (Vollmilch +7%, Eier +6%).
Obst und Gemüse sind jeweils um durchschnittlich 4% teurer als noch vor einem Jahr (Tafeläpfel +10%,
Saisonobst +10%; Kartoffel +17%).
Verschiedene Waren und Dienstleistungen sind im Durchschnitt um 2,8% teurer, dafür verantwortlich sind Finanzdienstleitungen
(+7,3%) und Versicherungen (+3,0%).
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Juni 2004
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI; 1996=100) beträgt 112,4. Damit ist die harmonisierte Inflationsrate im Juni mit 2,3% (Mai 2,1%, April
und März je 1,5%) gleich hoch wie die des VPI. Gegenüber dem Vormonat ist das allgemeine Preisniveau
gemäß HVPI um 0,2% gestiegen. |