Bilaterale Handelsbeziehungen mit Taiwan boomen  

erstellt am
19. 07. 04

Exporte legten im ersten Quartal um 58% zu
Wien (awo) - Die Wirtschaftskrise Taiwans im Jahr 2001 schlug sich 2002 in der Statistik nieder berichtet Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ: "Die österreichischen Exporte nach Taiwan verringerten sich 2002 um 18,8% auf EUR 191 Mio., aber auch die Importe gingen um 23% auf EUR 520 Mio. zurück. Während in der ersten Jahreshälfte 2003 immer noch Rückgänge bei den Ausfuhren nach Taiwan zu verzeichnen waren, drehte diese Entwicklung im zweiten Halbjahr jedoch und ein rasantes Finish brachte 2003 einen Gesamtzuwachs bei den Exporten von 15,8% auf EUR 221 Mio."

In erster Linie dafür verantwortlich waren Lieferungen im Verkehrssektor sowie Zulieferungen an die Halbleiterindustrie. Auch Maschinen und Ausrüstungen sowie elektrische Apparate und Glaswaren waren von Bedeutung. "Nach dem erfreulichen Abschluss des Jahres 2003, geht die positive Entwicklung der bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Österreich und Taiwan heuer weiter", berichtet Wolfram Moritz, WKÖ-Handelsdelegierter in Taiwan. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres gab es gegenüber der Vorjahresperiode bei den österreichischen Ausfuhren nach Taiwan Zuwächse von 13,7% und die Importe steigerten sich um 21,2%. Die Dynamik Taiwans lässt auch insgesamt für 2004 eine positive Entwicklung erwarten. Moritz: "Besonders gute Chancen für österreichische Exporte liegen weiterhin im Verkehrs- und Umweltsektor, aber auch die boomende Elektronikindustrie bietet spezialisierten Zulieferern Möglichkeiten. Wertmäßig geringer, aber nicht uninteressant dürfte sich auch der Lebensmittelbereich, und hier vor allem der Weinmarkt, entwickeln."

Nach einem Wirtschaftswachstum von 3,5% im Jahr 2002 wurden 2003 3,2% erreicht. Bemerkenswert war das Anziehen der Werte in der zweiten Jahreshälfte, mit 4,2% und 5,2% im 3. und 4. Quartal. Die Entwicklung 2004 ist besser als erwartet und die Prognosen wurden auf 5,4% nachgebessert. Dies ist vor allem der Exportentwicklung, aber auch der Inlandsnachfrage, angetrieben durch private Investitionen und privaten Konsum, zu verdanken. Besonders die Dynamik im Elektroniksektor, hier vor allem im Halbleiterbereich und in der Opto-Elektronik, aber auch traditionelle Industrien wie Stahl, Chemie, Textilien und Sportartikel kommen dieser Entwicklung zugute.

Um der immer stärker werdenden Konkurrenz Chinas entgegen zu wirken, versucht die Regierung Taiwans, durch eine Aufwertung der Infrastruktur und eine Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen die Insel als Investitionsstandort attraktiver zu gestalten. Zusätzlich soll Taiwan ein internationales Transport- und Logistikzentrum werden.
     
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