Exporte legten im ersten Quartal um 58% zu
Wien (awo) - Die Wirtschaftskrise Taiwans im Jahr 2001 schlug sich 2002 in der Statistik nieder berichtet
Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ: "Die österreichischen
Exporte nach Taiwan verringerten sich 2002 um 18,8% auf EUR 191 Mio., aber auch die Importe gingen um 23% auf EUR
520 Mio. zurück. Während in der ersten Jahreshälfte 2003 immer noch Rückgänge bei den
Ausfuhren nach Taiwan zu verzeichnen waren, drehte diese Entwicklung im zweiten Halbjahr jedoch und ein rasantes
Finish brachte 2003 einen Gesamtzuwachs bei den Exporten von 15,8% auf EUR 221 Mio."
In erster Linie dafür verantwortlich waren Lieferungen im Verkehrssektor sowie Zulieferungen an die Halbleiterindustrie.
Auch Maschinen und Ausrüstungen sowie elektrische Apparate und Glaswaren waren von Bedeutung. "Nach dem
erfreulichen Abschluss des Jahres 2003, geht die positive Entwicklung der bilateralen Handelsbeziehungen zwischen
Österreich und Taiwan heuer weiter", berichtet Wolfram Moritz, WKÖ-Handelsdelegierter in Taiwan.
In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres gab es gegenüber der Vorjahresperiode bei den österreichischen
Ausfuhren nach Taiwan Zuwächse von 13,7% und die Importe steigerten sich um 21,2%. Die Dynamik Taiwans lässt
auch insgesamt für 2004 eine positive Entwicklung erwarten. Moritz: "Besonders gute Chancen für
österreichische Exporte liegen weiterhin im Verkehrs- und Umweltsektor, aber auch die boomende Elektronikindustrie
bietet spezialisierten Zulieferern Möglichkeiten. Wertmäßig geringer, aber nicht uninteressant
dürfte sich auch der Lebensmittelbereich, und hier vor allem der Weinmarkt, entwickeln."
Nach einem Wirtschaftswachstum von 3,5% im Jahr 2002 wurden 2003 3,2% erreicht. Bemerkenswert war das Anziehen
der Werte in der zweiten Jahreshälfte, mit 4,2% und 5,2% im 3. und 4. Quartal. Die Entwicklung 2004 ist besser
als erwartet und die Prognosen wurden auf 5,4% nachgebessert. Dies ist vor allem der Exportentwicklung, aber auch
der Inlandsnachfrage, angetrieben durch private Investitionen und privaten Konsum, zu verdanken. Besonders die
Dynamik im Elektroniksektor, hier vor allem im Halbleiterbereich und in der Opto-Elektronik, aber auch traditionelle
Industrien wie Stahl, Chemie, Textilien und Sportartikel kommen dieser Entwicklung zugute.
Um der immer stärker werdenden Konkurrenz Chinas entgegen zu wirken, versucht die Regierung Taiwans, durch
eine Aufwertung der Infrastruktur und eine Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen die Insel als Investitionsstandort
attraktiver zu gestalten. Zusätzlich soll Taiwan ein internationales Transport- und Logistikzentrum werden. |