EU-Außenminister sprechen mit neuem irakischem Außenminister
Zebari
Brüssel (bmaa) - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner äußerte sich am Rande
des Rats der Außenminister in Brüssel am Montag (12. 07.) zu den wesentlichen
Themen der Beratungen. Zum Hauptthema Irak meinte Ferrero-Waldner: "Ich freue mich, dass wir die Gelegenheit
hatten, mit dem neuen irakischen Außenminister Zebari über die Lage im Irak zu sprechen. Wir begrüßen,
dass der irakische Transformationsprozess nunmehr in irakischen Händen liegt. Gleichzeitig sind wir uns natürlich
der großen Herausforderung für die Europäische Union und die internationale Gemeinschaft bewusst,
die nun in der Unterstützung dieses irakischen Transformationsprozesses liegt. Für die weitere Vorbereitung
und Umsetzung dieses Vorhabens war es wichtig, von der irakischen Seite zu erfahren, was konkret benötigt
wird. Ich freue mich ganz besonders, dass von österreichischer Seite angeboten wurde, irakische Soldaten in
Österreich auszubilden."
Zum Westbalkan meinte Ferrero-Waldner, dass die EU-Außenminister den Sieg von Boris Tadic bei den serbischen
Präsidentenwahlen als "eine Entscheidung des serbischen Volkes für den Reformkurs und eine europäische
Zukunft Serbiens" begrüßten. Die Außenministerin weiter: "Wenn es bei den politischen
und wirtschaftlichen Reformen und bei der Erfüllung der internationalen Verpflichtungen Serbiens zu konkreten
Fortschritten kommt, könnte die Europäische Kommission die Machbarkeitsstudie über die Aufnahme
von Verhandlungen zu einem Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen positiv abschließen." Die Gemeinsame
Aktion zur Einrichtung einer von der EU geführten Militäroperation in Bosnien und Herzegowina, welche
die von der NATO geleitete SFOR ablöst, sei von den EU-Außenministern beschlossen worden. Österreich
plane, sich mit 150 Soldaten an EUFOR ALTHEA zu beteiligen. Den Kosovo betreffend betonte Ferrero-Waldner die Wichtigkeit
einer "umfassenden und entschlossenen Unterstützung" für den neuen Sondergesandten des Generalsekretärs
der Vereinten Nationen Jessen-Petersen.
Zum Thema Afghanistan begrüßten die EU-Außenminister die für Oktober 2004 geplanten Präsidentenwahlen.
Dies sei ein wichtiger Schritt für den Aufbau und die Stabilisierung des Landes. Außenministerin Ferrero-Waldner
zeigte sich zudem erfreut darüber, dass die Europäische Kommission ein umfangreiches Maßnahmenpaket
vorbereitet hat, mit dem die afghanische Regierung bei den Wahlen politisch und organisatorisch unterstützt
werden soll.
Im Rahmen der Tagung des Außenministerrates wurde der 29. Oktober 2004 als Datum der Unterzeichnung der neuen
europäischen Verfassung festgelegt. |