Höherer Leistungsbilanzüberschuss im ersten Quartal 2004  

erstellt am
13. 07. 04

Leistungsbilanzüberschuss liegt infolge höherer Güterexporte leicht über dem Vergleichswert 2003.
Wien (oenb) - Die österreichische Leistungsbilanz auf Transaktionsbasis verzeichnete im ersten Quartal 2004 mit 1,4 Mrd. Euro einen etwas höheren Überschuss als im Vergleichszeitraum 2003 (1,2 Mrd. Euro). Das etwas geringere Aktivum in der Güter- und Dienstleistungsbilanz wurde durch leicht rückläufige Defizite in der Einkommensbilanz sowie in der Bilanz der laufenden Transfers überkompensiert.

Die Güterbilanz, die im 1. Quartal 2003 noch ein Defizit in Höhe von 0,1 Mrd. Euro aufgewiesen hatte, zeigte im Berichtszeitraum einen Überschuss in Höhe von 0,6 Mrd. Euro. Dieses Ergebnis ist auf einen Anstieg der Exporte um 4,1% bei stagnierenden Importen zurückzuführen.

Als wichtigste Komponente der Dienstleistungen zeigte die Reiseverkehrsbilanz mit 2,3 Mrd. Euro im ersten Quartal 2004 einen etwas geringeren Überschuss.

Das Defizit in der Einkommensbilanz betrug im ersten Quartal 2004 fast unverändert 0,6 Mrd. Euro. Nettoeinkommen aus Direktinvestitionen und Portfolioinvestitionen wiesen Abflüsse in Höhe von 0,2 Mrd. Euro bzw. 0,7 Mrd. Euro auf, während Einkommen aus Sonstigem (insbesondere Kredite und Einlagen) einen Überschuss von 0,2 Mrd. Euro ergaben.

Etwas geringer als im Vergleichszeitraum zeigte sich das Defizit in der Bilanz der laufenden Transfers, die im ersten Quartal 2004 mit 0,3 Mrd. Euro schloss.

Die Bilanz der Vermögensübertragungen wies einen nahezu ausgeglichenen Saldo auf.

Die Kapitalbilanz war im ersten Quartal 2004 durch Kapitalimporte aus Portfolioinvestitionen sowie durch Kapitalexporte aus Sonstigen Investitionen gekennzeichnet.

Merkbar geringer als in den ersten drei Monaten 2003 waren die Veranlagungen österreichischer Direktinvestoren im Ausland, die sich auf 1,2 Mrd. Euro beliefen (1. Quartal 2003: 1,6 Mrd. Euro). Das Volumen ausländischer Direktinvestitionen in Österreich in Höhe von 1,2 Mrd. Euro entsprach annähernd dem Niveau der Vergleichsperiode.

Lebhaft entwickelten sich grenzüberschreitende Portfolioinvestitionen im ersten Quartal 2004: Inländische Anleger erwarben ausländische Wertpapiere in Höhe von 9,0 Mrd. Euro. Das hierbei steigende Interesse an Anteilsscheinen zulasten von langfristigen Rentenwerten spiegelt die im Vergleich zum ersten Quartal 2003 günstigeren Rahmenbedingungen auf den Aktienmärkten wider: Anteilsscheine, die mit 0,9 Mrd. Euro das dreifache Volumen der Vergleichsperiode erreichten sowie Geldmarktpapiere wiesen deutliche Steigerungen auf. Die Nachfrage nach langfristigen Rentenwerten ließ mit 5,7 Mrd. Euro hingegen leichte Rückgänge erkennen.

Auch ausländische Anleger investierten mit 11,6 Mrd. Euro deutlich mehr in inländische Wertpapiere als im Vergleichsquartal (8,0 Mrd. Euro). Langfristige festverzinsliche Wertpapiere wurden im Ausmaß von 9,8 Mrd. Euro (nach 4,7 Mrd. Euro) abgesetzt. Deutlich angestiegen ist auch der Verkauf von Anteilspapieren in Höhe von 1,4 Mrd. Euro (gegenüber 0,3 Mrd. Euro im 1.Quartal 2003), während das Interesse an inländischen Geldmarktpapieren geringer ausfiel.

Die Teilbilanz Sonstige Investitionen, die insbesondere Kredite sowie Sicht- und Termineinlagen umfasst, zeigte im Berichtszeitraum per saldo Kapitalabflüsse in Höhe von 4,0 Mrd. Euro (1. Quartal 2003: 0,8 Mrd. Euro). Maßgeblich für diese Entwicklung war vor allem der kurzfristige Kapitalverkehr des Bankensektors.

Die offiziellen Währungsreserven nahmen transaktionsbedingt um 0,5 Mrd. Euro ab.

Eine ausführliche Beschreibung der Entwicklung des Güter- und Dienstleistungsverkehrs im ersten Quartal 2004 wird ab Anfang August auf der Homepage der Oesterreichischen Nationalbank unter http://www2.oenb.at/zabil/zab_ueberblick_berichte_p.htm zur Verfügung stehen.
     
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