Leuchtturm des Kärntner Kultursommers  

erstellt am
13. 07. 04

Carinthischer Sommer in Ossiach eröffnet – LH Haider verlas Grußbotschaft des Bundespräsidenten
Ossiach (lpd) - Im Beisein vieler Ehrengäste wurde am Sonntag (11. 07.) in Ossiach die erste Spielsaison des Carinthischen Sommers unter dem neuen Intendanten Thomas Daniel Schlee eröffnet. Landeshauptmann Jörg Haider verlas eine Grußbotschaft des Bundespräsidenten Heinz Fischer, der sein Kommen wegen des Todes von Thomas Klestil absagen musste. Unter den Ehrengästen waren Außenministerin Benita-Ferrero-Waldner, Kunststaatssekretär Franz Morak, alle Mitglieder der Kärntner Landesregierung sowie als Vertreter der Kirche Bischof Alois Schwarz und Superintendent Manfred Sauer.

Haider berichtete, der Bundespräsident wäre gerne nach Kärnten gekommen, aber Termine mit höchstrangigen Trauergästen des Staatsbegräbnisses hätten ihn gezwungen, seine Zusage zurückzunehmen. Er werde aber seinen Besuch in Kärnten so bald wie möglich nachholen.

In seiner Festansprache bezeichnete der Landeshauptmann den Carinthischen Sommer „als Leuchtturm des Kärntner Kultursommers“, der sich mit großen internationalen Festivals messen könne. Auch unter dem neuen Intendanten Schlee werde auf Qualität gesetzt, was der diesjährige Composer in Residence, Sir Peter Maxwell Davies, deutlich beweise. Davies habe mit seiner Arbeit immer Botschaften verbunden. „Er ist ein überzeugter Pazifist und will Menschen zu einem Beitrag für den Frieden ermuntern“, sagte Haider. Dies passe besonders gut zu unserem Bundesland, da sich Kärnten als „Region des Friedens“ positioniert habe.

In seiner Laudatio für Gerda Fröhlich, die zur Ehrenintendantin des Carinthischen Sommers ernannt wurde, würdigte Nikolaus Fheodoroff, der Obmann des Carinthischen Sommers, ihre Kreativität und ihr intensives Engagement.

Fröhlich betonte, dass sie das Privileg gehabt hätte, mit Freunden für das „Gesamtkunstwerk Carinthischer Sommer“ arbeiten zu dürfen. Ihr Nachfolger sagte in seiner Ansprache, dass bei den Festivals bedauerlicherweise Furcht vor dem Zeitgenössischen herrsche. „Es ist nicht gut, dass die Kunst ständig unter Rechtfertigungszwang steht“, so Schlee.

Morak freute sich, dass mit Schlee nun ein Künstler an der Spitze des Carinthischen Sommers stehe. „Künstler haben einen anderen Zugang zu Festspielen“, meinte Morak.

Ferrero-Waldner hob hervor, dass „nur in einem friedlichen und prosperierenden Land“ solche großartigen Festivals stattfinden könnten. Der diesjährige Composer in Residence, Sir Peter Maxwell Davies, kritisierte in seiner Ansprache die Einteilung der zeitgenössischen Komponisten in Traditionalisten und Avantgardisten. Er betonte weiters, wie großartig es sei, dass durch den Carinthischen Sommer „soviel neue Musik ans Licht gebracht werde“.

Mit dem „Martyrium des heiligen Markus“ von Sir Peter Maxwell Davies startete der Carinthische Sommer in der Stiftskirche Ossiach seine diesjährige Spielsaison. Bis Ende August wird es sieben weitere Vorstellungen geben.

Informationen: http://www.carinthischersommer.at
     
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