Ulli Sima mit jungen Gästen aus Tschernobyl in der Lobau  

erstellt am
13. 07. 04

"Am Ziel des europäischen Atomausstiegs festhalten: Änderung des EURATOM-Vertrags!"
Wien (rk) - 60 Kinder aus Tschernobyl besuchten am Montag (12. 07.) auf Einladung der Magistratsabteilung 49, Forstamt der Stadt Wien, die Lobau, den Wiener Teil des Nationalparks Donau-Auen. Die jungen Gäste erkundeten gemeinsam mit Umweltstadträtin Ulli Sima unter fachkundiger Führung der Förster die herrliche Aulandschaft: "Es ist eine Freude, mit diesen Kindern den Lebensraum im Nationalpark spielerisch zu entdecken", so Sima. Insgesamt sind die Kinder im Alter von 6 und 12 Jahren drei Wochen in Österreich zur Erholung, organisiert wird ihr Aufenthalt von der Pfarre Aspern. Die Kinder kommen aus Gebieten, die durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verseucht wurden und sind derzeit bei Wiener Gasteltern untergebracht. Die Magistratsabteilung 49 unterstützt heuer bereits zum vierten Mal einen derartigen Erholungsaufenthalt, mit Spiel und Spaß wird Information rund um den Nationalpark Donau-Auen vermittelt.

"Der Nuklearenergie den Geldhahn zudrehen!"
Am 26. April 1986 ereignete sich die bisher größte atomare Katastrophe der Menschheit. Der Super-Gau im Kernkraftwerk Tschernobyl verstrahlte weite Gebiete. Vor allem Landstriche in Belarus, Russland und der Ukraine wurden radioaktiv kontaminiert. An den Spätfolgen der Reaktorkatastrophe leiden noch immer unzählige Menschen, vor allem auch die Kinder. "Spätestens seit Tschernobyl ist klar, dass es zu einem Ausstieg aus der Atomkraft kommen muss, sie ist eine reale Bedrohung für uns alle. Es muss daher auf allen Ebenen daran gearbeitet werden, dass der Nukle- arenergie der Geldhahn zugedreht wird", so Sima. Wenn man die jungen Opfer sehe, werde einem die Konsequenzen eines möglichen Atomunfalls einmal mehr schmerzlich bewusst. Sima fordert in diesem Zusammenhang die Änderung des EURATOM-Vertrags, einem EU- Gründungsvertrag, der die völlig ungerechtfertigte und einseitige Förderung der Atomenergie in der EU festschreibt.
     
zurück