"Am Ziel des europäischen Atomausstiegs festhalten: Änderung
des EURATOM-Vertrags!"
Wien (rk) - 60 Kinder aus Tschernobyl besuchten am Montag (12. 07.) auf
Einladung der Magistratsabteilung 49, Forstamt der Stadt Wien, die Lobau, den Wiener Teil des Nationalparks Donau-Auen.
Die jungen Gäste erkundeten gemeinsam mit Umweltstadträtin Ulli Sima unter fachkundiger Führung
der Förster die herrliche Aulandschaft: "Es ist eine Freude, mit diesen Kindern den Lebensraum im Nationalpark
spielerisch zu entdecken", so Sima. Insgesamt sind die Kinder im Alter von 6 und 12 Jahren drei Wochen in
Österreich zur Erholung, organisiert wird ihr Aufenthalt von der Pfarre Aspern. Die Kinder kommen aus Gebieten,
die durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verseucht wurden und sind derzeit bei Wiener Gasteltern untergebracht.
Die Magistratsabteilung 49 unterstützt heuer bereits zum vierten Mal einen derartigen Erholungsaufenthalt,
mit Spiel und Spaß wird Information rund um den Nationalpark Donau-Auen vermittelt.
"Der Nuklearenergie den Geldhahn zudrehen!"
Am 26. April 1986 ereignete sich die bisher größte atomare Katastrophe der Menschheit. Der Super-Gau
im Kernkraftwerk Tschernobyl verstrahlte weite Gebiete. Vor allem Landstriche in Belarus, Russland und der Ukraine
wurden radioaktiv kontaminiert. An den Spätfolgen der Reaktorkatastrophe leiden noch immer unzählige
Menschen, vor allem auch die Kinder. "Spätestens seit Tschernobyl ist klar, dass es zu einem Ausstieg
aus der Atomkraft kommen muss, sie ist eine reale Bedrohung für uns alle. Es muss daher auf allen Ebenen daran
gearbeitet werden, dass der Nukle- arenergie der Geldhahn zugedreht wird", so Sima. Wenn man die jungen Opfer
sehe, werde einem die Konsequenzen eines möglichen Atomunfalls einmal mehr schmerzlich bewusst. Sima fordert
in diesem Zusammenhang die Änderung des EURATOM-Vertrags, einem EU- Gründungsvertrag, der die völlig
ungerechtfertigte und einseitige Förderung der Atomenergie in der EU festschreibt. |