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Neue Chancen für Wiens Creative Industries |
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Zwei neue Förderschienen für Mode, Musik, Multimedia und Design Einreichung der Projekte
ab 1. August elektronisch möglich Wien (rk) - Ab 1. August startet die Stadt Wien Österreichs erstes umfassendes Förderprogramm für die Creative Industries und unterstützt damit wirtschaftlich orientierte Kreativprojekte aus den Bereichen Mode, Musik, Multimedia und Design. Beispiele für förderbare Projekte sind etwa die Entwicklung von Modekollektionen, Programme von Musiklabels oder die Schaffung von Prototypen im Designbereich jeweils samt der dazugehörenden Vermarktung. Die Rahmenbedingungen des Förderprogramms erläuterten Wiens Finanz- und Wirtschafts- stadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder, der Präsident der Wirtschaftskammer Wien, KR Walter Nettig, sowie der Geschäftsführer von departure, Norbert Kettner, in einem gemeinsamen Mediengespräch. "Mit dieser Förderung wollen wir die Creative Industries neben der Biotechnologie und den Informations- und Kommunikationstechnologien als drittes Stärkefeld der Wiener Wirtschaft etablieren. Das Budget dafür beträgt allein heuer 1,7 Millionen Euro. Im Jahr 2005 stehen weitere 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesen 4,2 Millionen ergänzen wir die Kulturförderung mit einer gezielten Wirtschaftsförderung, um so die Wiener Kreativbrache nicht nur bei der Entwicklung und Realisierung ihrer Produkte und Dienstleistungen zu unterstützen, sondern vor allem auch bei deren Verwertung und Verkauf. Uns geht es darum, den entscheidenden Schritt von der künstlerischen Kreativität zur wirtschaftlichen Innovation zu fördern", so Rieder. Ab 1. August können Projektförderanträge aus den Bereichen Mode, Musik, Multimedia und Design unter www.departure.at/ elektronisch eingereicht werden. Anfang Oktober werden die ersten Projektideen von einer Jury bewertet. Die besten Projekte werden je nach Förderschiene mit einer maximalen Förderquote von 60 bzw. 70 Prozent unterstützt, jedoch darf ein Unternehmen innerhalb von drei Jahren maximal 100.000 Euro erhalten. Abgewickelt wird die Förderung von der departure, wirtschaft, kunst und kultur GmbH, die organisatorisch als 100prozentiges Tochterunternehmen an den WWFF angegliedert ist. KR Walter Nettig: "Der Zugang der in der Kreativwirtschaft tätigen Betriebe zu Fördermitteln lag bisher unter dem Durchschnitt, die Finanzierung der Geschäfts-tätigkeit verläuft deshalb nicht immer problemlos. Aus diesem Grund unterstützt die WKW 'departure', weil sie eine neue Förderschiene genau auf diesen Bereich zugeschnitten hat. Zusätzlich setzt die WKW auch eigene neue Aktivitäten, um diesen Bereich zu forcieren und die Basis für die Unternehmer weiter zu festigen. Dazu zählen die Einrichtung einer Internet- Plattform, die Informationen für Kreative und die Wirtschaft bietet und sie vernetzen soll, sowie eine Beratungsaktion, bei der die Unternehmer bis zu 50 % von der WKW unterstützt werden. Allein in den ersten sechs Monaten stellen wir für diese Beratungsaktion 100.000,- Euro bereit." Zwei Förderschienen mit maximaler Förderquote zwischen 60 und 70 Prozent Die "departure" bietet ab 1. August zwei Förderschienen an : Zum einen das offene Programm F.0401, zu dem laufend eingereicht werden kann und in dessen Rahmen voraussichtlich vier Mal pro Jahr durch eine Jury Förderempfehlungen für Projekte ausgesprochen werden. Zum anderen wird mindestens einmal jährlich ein zeitlich begrenzter Call zu einem bestimmten Thema (Thema 2004: "Music to sell - Innovative Verwertungsmethoden für Musiclabels) ausgeschrieben. Auch hier erfolgt die Empfehlung durch eine Fachjury. Beim offenen Programm F.0401 beträgt die maximale Förderquote 60 Prozent, beim themenspezifischen Call sogar 70 Prozent. Die Fördereinreichung funktioniert übrigens über die homepage www.departure.at/ vollelektronisch. Die spiegelt nicht nur das Selbstverständnis von departure als Dienstleister in einem hochinnovativen Bereich wider, sondern wird auch in puncto Kundenfreundlichkeit neue Maßstäbe setzen. Infos zur Förderung der Creative Industries gibt es bei "departure" auch unter der Telefonnummer 4000/87100. Grundlage für beide Förderschienen ist eine am 1. Juli 2004 vom Wiener Gemeinderat einstimmig beschlossene Förderrichtlinie. Es handelt sich hierbei um eine so genannte de-minimis-Richtlinie, das bedeutet, dass ein Unternehmen während eines Zeitraums von drei Jahren mit max. 100.000 Euro gefördert werden kann. Zwtl.: Die Creative Industries in Wien: Schon 100.000 Beschäftigte in 18.000 Betrieben Derzeit arbeiten in den Creative Industries in Wien rund 100.000 Beschäftigte in rund 18.000 Unternehmen mit einem sehr hohen Beschäftigungswachstum von 6 Prozent. Damit sind fast 14 Prozent aller Wiener Beschäftigten und 40 Prozent aller österreichischen CI-Beschäftigten in Wien tätig. Es existiert ein ausgeprägtes urbanes und kunstkulturelles Milieu, eine hohe Dichte an Ausbildungsstätten und eine gut ausgebaute Forschungslandschaft. Im "Content" (der inhaltlich-schöpferischen Arbeit) sind die Wiener Unternehmen äußerst stark. Jedoch stehen die Wiener Kreativunternehmen häufig noch auf "schwachen Beinen": Knapp die Hälfte sind Ein-Personen-Unternehmen, Großbetriebe mit mehr als 100 Beschäftigten bilden die rare Ausnahme. Eine dünne Kapitaldecke, Finanzierungsprobleme, Managementdefizite, mangelndes Know-how im Zugang zu Förderungen und damit verbunden (zu) starke Zurückhaltung in Wachstum, Investitionen und der Internationalisierung kennzeichnen die Branche. Diese Schwächen sollen nun mit den neuen Förderschienen der departure weiter ausgeglichen werden. Schon bisher hat sich die Stadt Wien für die Creative Industries engagiert und zur Förderung dieser Branche in den vergangenen beiden Jahren die zwei Calls "Creative Industries Vienna 2002" und "Creative Industries Multimedia Vienna 2003" durchgeführt. Insgesamt wurden in diesen beiden Förderungswettbewerben 27 Projekte mit rund 2,4 Millionen Euro insgesamt gefördert und damit bei Umsetzung aller geförderten Projekte ein Investvolumen von 56,5 Millionen Euro ausgelöst sowie 780 Arbeitsplätze geschaffen. Neue Chancen für die zahlreichen Klein- und Mittelbetriebe Für Norbert Kettner ist das Förderprogramm von departure übrigens auch ein Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Diese stellen nach wie vor die überwältigende Mehrheit innerhalb der Unternehmen der Creative Industries. So seien in Wien mehr als die Hälfte der Unternehmen in diesem Bereich Ein-Mann bzw. Ein-Frau-Unternehmen. Auch insgesamt hätten ja 70 Prozent der rund 90.000 Wiener Unternehmen weniger als 4 Mitarbeiter. Es gehe daher, und da verstehe sich departure als eine "Speerspitze", darum, weitere intelligente Fördermaßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen zu entwickeln. "Denn so wichtig das jetzt präsentierte und übrigens in Rekordzeit entwickelte Programm ist, so wichtig ist es, die Unternehmerinnen und Unternehmer auch inhaltlich für den wirtschaftlichen Wettbewerb zu wappnen." Für 2005 sei daher ein Businessplan-Wettbewerb geplant, und bereits jetzt studiere man internationale Modelle, in deren Rahmen etwa günstige Kleinkredite für bestimmte Unternehmen angeboten werden können. "departure plant hier, ein erstes österreichisches Modellprojekt für Unternehmen im Kreativbereich zu realisieren. Denn nach wie vor ist etwa der Umgang mit Banken und in der Folge der Zugang zu Fremdkapital ein zentrales Problem von Unternehmen im Kreativbereich", so Kettner. Damit folge die Stadt Wien auch den Wahrnehmungen des "European Network for SME Research - ENSR", der europäischen Forschungsgesellschaft für KMU, die in ihrem Bericht "KMU und Zugang zur Finanzierung" "Soft Aid Maßnahmen", wie Training und Beratung für KMUs in Sachen Finanzierung, Umgang mit Banken etc. ausdrücklich empfiehlt. Kriterien für Fördervergabe: Kreativität, wirtschaftliche Nachhaltigkeit, Synergien für den Standort Wien Die Beurteilung der eingereichten Projekte beim offenen Förderprogramm F.0401 erfolgt durch eine unabhängige Jury, die dem Präsidium des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds Projekte zur Förderung vorschlägt. Ein KO-Kriterium ist eine adäquate Projektplanung sowie die eindeutige wirtschaftliche Orientierung des Projektes. Bewertet wird anhand eines Indikatorensystems, das die Punkte "Aktualität, Neuheit und Kreativität", "Nachhaltigkeit", "Bisherige kreative und kaufmännische Erfolge", "Vernetzung Wirtschaft - Kreativität, Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette" sowie "Synergien/Imagegewinn für den Wirtschafts- und Kulturstandort Wien" beinhaltet. Darüber hinaus wird für jede der vier Hauptbranchen ein Branchensieger ermittelt. Insgesamt sind im Rahmen des Indikatorensystems 100 Punkte erreichbar, 25 Punkte sind das für eine Förderung notwendige Limit. Zuschläge für besonders kreative und risikoreiche Projekte sowie Frauenprojekte Nach der Erstbeurteilung erfolgt die Ermittlung der endgültigen Förderquote, die zwischen 35 und 60 Prozent liegen kann. Zuschläge erhalten die jeweiligen Branchensieger, Projekte, an denen Frauen inhaltlich maßgeblich beteiligt sind, Projekte, die beim Punkt "Aktualität, Neuheit und Kreativität" besonders gut bewertet wurden, sowie Projekte, die für die einreichenden Unternehmen ein überdurchschnittliches Risiko bedeuten. Einen Abschlag gibt es für unterdurchschnittlich riskante Projekte. Informationen: http://www.departure.at/ |
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