MonA-Net – Mädchen online am Puls der Zeit  

erstellt am
27. 07. 04

Bewusstseinsbildende Internetplattform als grenzüberschreitender Angelpunkt
Eisenstadt (blms) - Auf Initiative von Landesrätin Verena Dunst wurde das Interreg IIIA Projekt "MonA-Net" – Mädchen online Austria – Netzwerk für Mädchen und junge Frauen im Burgenland und in der ungarischen Grenzregion ins Leben gerufen. Mit einer empirische Erhebung, deren Ergebnisse heute von Frauenreferentin Dunst, Projektkoordinatorin Jutta Zagler, LAbg. Gertrude Spieß und der Leiterin der Frauenservicestelle "Die Tür", Wilma Fischer, der Öffentlichkeit präsentiert wurden, konnten nunmehr im Rahmen dieses Projektes Gemeinsamkeiten bzw. Gegensätze bei Mädchen in der Region Burgenland – Westungarn aufgezeigt werden.

Diese Erhebung wurde mittels Fragebogen unmittelbar vor dem EU-Beitritt Ungarns durchgeführt: In Ungarn im Zeitraum vom 1.4. bis 20.4.2004, im Burgenland in der Zeit vom 14. bis 27.4.2004. 1.154 Fragebögen stammen von den Befragungen im Burgenland, 719 aus den Befragungen in Ungarn. Themen der Untersuchung waren der schon bestehende persönliche Bezug zum Nachbarland, der Informationsstand der Mädchen im Hinblick auf die EU-Erweiterung, die Sprachkenntnisse des jeweiligen Nachbarlandes, die Einschätzung der Auswirkungen der EU-Erweiterung bzw. des EU-Beitritts Ungarns auf die Situation im eigenen Land, die persönlichen Perspektiven im Zusammenhang mit dem Nachbarland sowie die Einschätzung der aktuellen Situation und der Zukunftsperspektiven von Mädchen und jungen Frauen.

"Der Bezug der Mädchen zum Nachbarland ist offenbar zu einem guten Teil auf die Einkaufsvorteile bzw. Einkaufsmöglichkeiten beschränkt. Die ungarischen Mädchen haben gegenüber ihren burgenländischen Alterskolleginnen einen riesigen Vorsprung im Bereich der Beherrschung der Sprache des Nachbarlandes. Auch die Bereitschaft zum Erlernen der Sprache des Nachbarlandes ist bei den ungarischen Mädchen wesentlich höher, als jene bei den burgenländischen Mädchen. Faktum ist aber, dass auf beiden Seiten noch viele Grenzen in den Köpfen abgebaut werden müssen, die in den vergangen Jahren das Bild vom jeweiligen Nachbarland geprägt haben", betonte Frauenreferentin Verena Dunst.

Die größten Ängste auf burgenländischer Seite beziehen sich auf die Auswirkungen des EU-Beitritts Ungarns auf den Arbeitsmarkt. Aus den erhobenen Daten abzuleiten ist aber auch die Aufforderung an alle, offensiv Aktivitäten zu setzen, die geeignet sind, die noch fremden Nachbarn mit einander vertrauter zu machen.

Allgemein spricht das Interreg IIIA Projekt "MonA-Net" Mädchen und junge Frauen im Burgenland, in der ungarischen Grenzregion, aber auch Österreichweit über eine Internet Plattform an und gibt ihnen die Möglichkeit, sich hier zielgruppenspezifisch zu informieren. Durch die Partnerschaft mit Ungarn sollen Berührungsängste abgebaut und eine grenzübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden. Mit Unterstützung dieses Netzwerks soll es zu einer fruchtbringenden Zusammenarbeit von Schulen, AMS, BFI, WIFI, Frauen- und Mädchenberatungsstellen, Firmen, öffentlichen Stellen und den ungarischen Partnern kommen, auf deren Basis Mädchen in Zukunft profitieren können. Das Projekt MonA-Net wird aus Mitteln von Interreg IIIA, dem Land Burgenland und AMS mit einem Aufwand von 115.000,-- Euro finanziert, ist nicht kommerziell und wird redaktionell, medien- und sozialpädagogisch betreut. Als Projektträger fungiert die Frauenservicestelle "Die Tür". Alle Angebote von MonA-Net stehen den Mädchen kostenlos zur Verfügung.
     
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