LH Niessl: Besondere Berücksichtigung für exponierte Region
Burgenland
Eisenstadt (blms) - Vor wenigen Tagen hat die EU-Kommission ihre Pläne für die Budgetierung
der Strukturförderung im Zeitraum 2007 bis 2013 mit einem Gesamtvolumen von 336 Milliarden Euro vorgestellt.
Jetzt beginnt die Phase der intensiven Verhandlungen zwischen der Kommission und den einzelnen Mitgliedsstaaten,
die jetzt gefordert sind, ihre Positionen zur Wahrung ihrer Interessen einzubringen. Um für diesen Zeitpunkt
entsprechend gerüstet zu sein, hat Landeshauptmann Hans Niessl bereits im Februar dieses Jahres die EU-Verwaltungsbehörde
des Landes, nach der Veröffentlichung des Kohäsionsberichts, beauftragt, ein Positionspapier zum Thema
"Nachhaltigkeit 2007 bis -2013" zu konzipieren.
"Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die gewonnene wirtschaftliche Dynamik weiter aufrecht zu erhalten. Der
Schwerpunkt liegt dabei auf der Gewährleistung der Nachhaltigkeit in den Bereichen Gewerbe und Industrie,
im Tourismus, bei der Qualifikation und beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Damit soll erreicht werden, dass
das Burgenland in der Diskussion und in den Gesprächen zur Ziel 1-Nachfolgeförderung mit einer Stimme
spricht. Ich bin davon überzeugt, dass damit eine gute Grundlage geschaffen wurde, um die Interessen des Burgenlandes
gegenüber dem Bund und der EU bestmöglich zu vertreten", erklärte heute Landeshauptmann Hans
Niessl anlässlich der Präsentation dieses Positionspapiers, das von Experten des Landes, des RMB und
der WiBAG, unter Einbindung der Wirtschafts- bzw. der Arbeiterkammer, bewerkstelligt wurde.
Um auf die besondere Situation des Burgenlandes bzw. auf die Notwendigkeit einer attraktiven Ziel 1-Nachfolgeförderung
hinzuweisen, hat der Landeshauptmann in der vergangenen Woche auch ein Schreiben an Bundeskanzler Dr. Schüssel
gerichtet, damit seitens Österreichs auch die besondere Situation der Grenzregionen in die Verhandlungen eingebracht
wird.
Nachhaltigkeit bedeutet für den Landeshauptmann im Bereich Gewerbe und Industrie, dass burgenländische
Betriebe einen Rückhalt im Konkurrenzkampf mit Unternehmen aus benachbarten neuen Mitgliedsstaaten benötigen
werden, um dem Wettbewerbsdruck standhalten zu können. Nachhaltigkeit bedeutet im Bereich des Tourismus, dass
verstärkt die aufgebauten Thermal- und Gesundheitsangebote weiter attraktiviert und ausgebaut werden müssen,
um längerfristig internationalen Standards und Ansprüchen gerecht werden zu können. Verstärktes
Augenmerk soll hinkünftig aber auch auf Investitionsförderungen für KMU im Nahbereich von Leitprojekten
sowie auf die Qualität der angebotenen Dienstleistungen gelegt werden. Nachhaltigkeit bedeutet für den
Bereich der Qualifizierung, dass burgenländische Arbeitnehmer eine beständig bessere und breitere Ausbildung
benötigen werden, um am Arbeitsmarkt mit weniger lohnintensiven Tagespendlern aus den neuen Mitgliedstaaten
konkurrieren zu können. Im Bereich der Infrastruktur bedeutet Nachhaltigkeit, dass im Burgenland verstärkt
hochrangige Verkehrsverbindungen auf Schiene und Straße geschaffen werden müssen, um Anschluss an die
europäischen Verkehrskorridore zu bekommen.
Landeshauptmann Niessl abschließend: "Ich bin davon überzeugt, dass mit diesem Positionspapier
zur Ziel 1-Nachfolgeförderung eine gute Grundlage geschaffen wurde, um die Interessen des Burgenlandes gegenüber
dem Bund und der EU bestmöglich zu vertreten." |