Pröll: Mit Nachhaltigkeitsbericht europaweit führend  

erstellt am
22. 07. 04

Nachhaltige Entwicklung auch in der öffentlichen Verwaltung transparent machen
Wien (bmlfuw) - „Nachhaltigkeitsberichte gewinnen in der Wirtschaft immer mehr an Bedeutung. In der öffentlichen Verwaltung spielten sie bisher keine Rolle. Als für die Umsetzung der Österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie zuständiger Minister habe ich mich entschlossen, das Handeln meines Ressorts am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten und das auch zu dokumentieren.“ Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll am Donnerstag (22. 07.) bei der Präsentation des Nachhaltigkeitsberichtes des Lebensministeriums gemeinsam mit Telekom Austria Generaldirektor Heinz Sundt, Generalsekretär Werner Wutscher und brainbows Geschäftsführerin Monika Langthaler.

Immer häufiger sind es Analysten und Investoren, die gerade von börsennotierten Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte einfordern, um so deren langfristige Wirtschaftlichkeit besser beurteilen zu können. In Österreich haben bereits Unternehmen wie Telekom Austria, Verbund, OMV, Bundesforste und VA Tech ihr Reporting-System durch Nachhaltigkeitsberichte ergänzt.

„In der öffentlichen Verwaltung haben wir mit dem Nachhaltigkeitsbericht des Lebensministeriums Neuland betreten. Bisher gibt es weder in Österreich noch in anderen europäischen Ländern ein Ministerium, das einen Nachhaltigkeitsbericht publiziert hat. Ich will mit diesem Projekt klar machen, dass es auch für die Verwaltung wichtig ist, Visionen, Leitlinien und Zielsetzungen transparent zu machen. Darüber hinaus bietet die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes die Chance, die eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren. Er bietet die Möglichkeit, Ziele für morgen zu formulieren und sie konsequent zu verfolgen“, so Pröll.

Der Nachhaltigkeitsbericht des Lebensministeriums orientiert sich im Wesentlichen an den internationalen Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) für Unternehmen. „Damit der Bericht nicht zur Schönfärberei verkommt, wurde ein externes Beraterteam beigezogen und sämtliche Umweltdaten von unserem EMAS-Gutachter bestätigt. Für die ganzheitliche Bewertung des Nachhaltigkeitsberichtes konnte die renommierte deutsche Ratingagentur oekom research gewonnen werden“, erläuterte der für die Erstellung des Berichts verantwortliche Generalsekretär des Lebensministeriums, Werner Wutscher.

Einer der Schwerpunkte des Berichtes ist die Darstellung der Strategiethemen des Ressorts, mit denen die Lebensqualität in Österreich gesichert und weiter verbessert werden soll. Das heißt, aktiven Klimaschutz betreiben, den Einsatz von Biomasse forcieren und die zukunftsorientierte Ökostromregelung beibehalten, um glaubhafte Alternativen zu Atomstrom zu haben. Darüber hinaus müssen wir den ländlichen Raum attraktiv halten, weiterhin auf nachhaltige Waldbewirtschaftung setzen und die Versorgung mit regionalen, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln sichern. Österreich muss seine Position als Wasserschloss Europas durch den Ausbau der Schutz- und Siedlungswasserwirtschaft weiter festigen. Besonderes Augenmerk müssen wir auf die Stadtökologie legen und durch bessere Luftqualität und weniger Lärm mehr für die Lebensqualität in den Städten tun.

In eigenen Kapiteln wird die Performance des Lebensministeriums in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Soziales dargestellt, wobei auch konkrete Zielsetzungen für die nächsten Jahre formuliert werden: Um die Umweltperformance weiter zu verbessern sollen beispielsweise das EMAS-System auf weitere Standorte des Lebensministeriums ausgedehnt und der Bezug von Ökostrom verstärkt werden. Unter den sozialen Zielen findet sich neben klaren Vorhaben zur Aus- und Weiterbildung auch die Erhöhung des Frauenanteils, speziell in Führungspositionen. Eine der größten Herausforderungen ist die Formulierung wirtschaftlicher Ziele im Spannungsfeld zwischen Budgeteinsparung, Verwaltungsreform, effizientem Wirtschaften und der Fülle von Aufgaben. Hier will das Lebensministerium in den nächsten Jahren eine weitere Effizienzsteigerung erreichen und ein Benchmark-System für die wirtschaftliche Performance öffentlicher Institutionen entwickeln und umsetzen.

„Wir wollen unseren Dialog mit der Wirtschaft, den NGOs und den BürgerInnen weiter intensivieren und den Bericht regelmäßig aktualisieren. Wir sind an einer breiten Diskussion dazu sehr interessiert und wollen auch andere Ministerien und Gebietskörperschaften zur Nachahmung ermuntern“, betonte Pröll abschließend.

Der Nachhaltigkeitsbericht des Lebensministeriums steht unter www.lebensministerium.at sowie auf http://www.nachhaltigkeit.at im pdf-Format zum Download bereit.
     
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