Österreichische Anleger investieren verstärkt
in ausländische Wertpapiere
Wien (oenb) - Die österreichische Leistungsbilanz auf Basis von Zahlungsströmen wies für
den Zeitraum Jänner bis Mai 2004 mit 0,92 Mrd. Euro einen geringeren Überschuss auf als in den ersten
fünf Monaten 2003 (1,76 Mrd. Euro). Neben einem leicht rückläufigen Aktivum in der Waren- und Dienstleistungsbilanz
waren hierfür vor allem höhere Defizite aus Einkommen sowie aus laufenden Transfers verantwortlich.
Waren- und Dienstleistungszahlungen lagen mit einem Überschuss von 2,37 Mrd. Euro um rund 100 Mio. Euro unter
dem Vergleichswert 2003 - bedingt durch einen Anstieg der Importe, der leicht über jenem der Exporte lag.
Günstig entwickelte sich nach ersten Einschätzungen der Reiseverkehrssaldo, der einen Überschuss
in Höhe von 2,47 Mrd. Euro auswies (Vergleichszeitraum 2003: 2,27 Mrd Euro).
Das Defizit in der Einkommensbilanz war mit 0,57 Mrd. Euro merkbar höher als im Vergleichszeitraum (0,30 Mrd.
Euro). Nettoeinkommen aus Portfolioinvestitionen und aus Direktinvestitionen ergaben Abflüsse von 1,0 bzw.
0,1 Mrd. Euro, während Einkommen aus Sonstigem (insbesondere aus Krediten und Einlagen) sowie Erwerbseinkommen
Zuflüsse zeigten.
Die Bilanz der laufenden Transfers, die auch den Zahlungsverkehr mit EU-Institutionen enthält, verzeichnete
im Berichtszeitraum einen Abgang von 0,88 Mrd. Euro (Jänner-Mai 2003: 0,43 Mrd. Euro).
Die Kapitalbilanz wies von Jänner bis Mai 2004 Nettokapitalzuflüsse aus Portfolioinvestitionen und Nettokapitalabflüsse
aus Direktinvestitionen sowie aus Sonstigen Investitionen und Finanzderivaten auf.
Österreichische Direktinvestoren veranlagten mit 1,14 Mrd. Euro weniger im Ausland als im Vergleichszeitraum
des Jahres 2003 (1,58 Mrd. Euro). Geringer waren auch ausländische Direktinvestitionen in Österreich,
die sich in den ersten fünf Monaten 2004 auf 0,46 Mrd. Euro beliefen (nach 0,87 Mrd. Euro).
Die Entwicklung der grenzüberschreitenden Portfolioinvestitionen in den ersten fünf Monaten 2004 bestätigt
die seit Jahresbeginn erkennbare Erholung der internationalen Wertpapiermärkte: Die Veranlagungen inländischer
Investoren in ausländische Wertpapiere in Höhe von mehr als 16 Mrd. Euro übertrafen den Wert der
Vergleichsperiode (9,95 Mrd. Euro) deutlich. Österreichische Wertpapierinvestitionen erreichten damit eine
ähnliche Dynamik wie im Vergleichszeitraum des Rekordjahres 2002. Die Nachfrage nach ausländischen Anteilspapieren
hat sich mit 1,37 Mrd. Euro mehr als verdreifacht. Auch ausländische Anleger zeigten zunehmendes Interesse
an inländischen Wertpapieren, die im Ausmaß von 18,49 Mrd. Euro gekauft wurden (Jänner-Mai 2003:
14,53 Mrd. Euro). Per saldo ergab sich aus grenzüberschreitenden Wertpapierinvestitionen ein Kapitalzufluss
von 2,41 Mrd. Euro.
Der Bereich Sonstige Investitionen wies Nettokapitalexporte in Höhe von 1,87 Mrd. Euro auf (nach 6,01 Mrd.
Euro im Vergleichszeitraum).
Die offiziellen Währungsreserven nahmen transaktionsbedingt um 0,82 Mrd. Euro ab. |