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Schwarzböck: Bauern erwarten heuer eine gute Getreideernte |
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Qualitäten zufrieden stellend - Importdruck wird zunehmen Wien (aiz.info) - Nach den Katastrophen-Ernten in den Jahren 2000 und 2003 können die heimischen Bauern heuer wieder mit einer guten Getreideernte rechnen. "Wir erwarten in fast allen Bereichen gute Erträge", erklärte der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Rudolf Schwarzböck, gegenüber der APA. Die Qualitäten seien bisher zumindest "zufrieden stellend". Endgültiges könne man aber noch nicht sagen. Auf Grund des zu erwartenden Preisdrucks aus den neuen EU-Ländern sei es für die österreichischen Bauern von Vorteil, auf bereits funktionierende Einrichtungen wie das Interventionssystem der EU, aber auch auf Netzwerke wie das Poolsystem der Raiffeisen Ware Austria (RWA) zurückgreifen zu können, so Schwarzböck. "Ab heuer herrschen völlig neue Marktverhältnisse. Wir rechnen damit, dass auf der Rohstoffseite der Importdruck steigen wird", so der Kammerpräsident. Getreide aus Ungarn drängt auf österreichischen Markt Schon jetzt sei bei Getreide ein gewisser Marktdruck aus Ungarn zu spüren. Auch bei Gemüse seien vermehrt Produkte aus den neuen EU-Ländern auf dem österreichischen Markt zu finden. Eine Bewertung der Marktlage wäre aber erst in einigen Monaten möglich, wenn die heurigen guten Ernten eingebracht seien. "In Europa werden sich die Märkte jedenfalls völlig neu orientieren müssen", unterstrich Schwarzböck. Wenn auch in den neuen EU-Ländern die Prognosen für die Getreideernte gut seien, so gebe es dennoch wenig Grund für Pessimismus, betonte der Präsident. Die Lager seien in fast allen aufnehmenden Bereichen wie etwa bei Mischfutterwerken oder Mühlen leer, der Lagerstand bei Getreide habe weltweit einen Tiefststand erreicht, analysierte Schwarzböck. Getreide werde "nicht nur gierig aufgenommen", viele Abnehmer seien auch bemüht, für ihre Produktionssicherung einen Lagerstand aufzubauen, der dem langjährigen Schnitt entspreche. Indirekten Marktdruck auf Getreide aus der EU könnte auch aus Russland beziehungsweise der Ukraine kommen, ergänzte Rupert Lindner, Marktexperte in der Präsidentenkonferenz. Von diesen Ländern könnten einige Millionen Tonnen Getreide in Nordafrika und im Nahen Osten untergebracht werden, damit würde sich indirekt auch Mengendruck auf Europa ergeben. Ein Problem für die Exporte der EU stelle das Euro/Dollar-Kursverhältnis dar. Ohne Stützungen könnte es dabei für die EU schwer werden, auf den Weltmärkten Getreide absetzen können, so Lindner mit Blick auf die derzeit laufenden WTO-Gespräche für eine stärkere Liberalisierung des Welthandels. |
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