Trends bei Kfz-Preisen: neue Mitgliedstaaten billiger  

erstellt am
29. 07. 04

Brüssel (eu-int) - Der jüngste Bericht der EU-Kommission über die Kfz-Preise – Stand 1. Mai 2004 – bestätigt den anhaltenden Trend zur Preiskonvergenz im Euro-Währungsgebiet (Preise ohne Steuern). Dabei weist Deutschland generell ein eher höheres und Finnland ein niedrigeres Preisniveau auf. Erstmals wurden in dem Bericht auch die Preise in den neuen Mitgliedstaaten berücksichtigt. Dort sind Kraftfahrzeuge im Durchschnitt günstiger. Die niedrigsten Preise werden in Polen verlangt.

Kommissionsmitglied Monti zeigte sich über den Umstand erfreut, dass „die Preise sich in den neuen Mitgliedstaaten generell nicht so erheblich von denen in der ,alten’ EU-15 unterscheiden. Dies und die leichte Abwärtstendenz der Preise in einigen besonders umsatzstarken alten Mitgliedstaaten deuten darauf hin, dass im Automobilhandel mehr Wettbewerb einzieht.”

Preiskonvergenz im Euro-Währungsgebiet
Das Preisgefälle von einem Land des Euro-Währungsgebiets zum anderen hat gegenüber den Zahlen in früheren Berichten weiter abgenommen; im Durchschnitt beträgt es jetzt 4,4 %. Ein Jahr zuvor hatte der durchschnittliche Preisabstand noch 4,9 % betragen.

In einigen Fällen bleiben die Preisunterschiede zwischen dem billigsten und dem teuersten Mitgliedstaat im Euro-Währungsgebiet jedoch erheblich. Bei 25 der im Bericht untersuchten 90 Modelle treten weiterhin Preisunterschiede von über 20 % auf. Im vergangenen Jahr war dies allerdings noch bei 31 von 91 Modellen der Fall. Deutschland bleibt das teuerste Land, wohingegen die Preise in Finnland am günstigsten sind und im Durchschnitt 10 % unter dem deutschen Niveau liegen. Mit einem Kfz-Kauf im Ausland kann man folglich immer noch viel Geld sparen.

Kontraste in den neuen Mitgliedstaaten
In den neuen Mitgliedstaaten sind Kraftfahrzeuge im Durchschnitt billiger als im Euro-Währungsgebiet. Innerhalb der neuen Mitgliedstaaten treten höhere Preisunterschiede auf als im Euro-Währungsgebiet. Insgesamt betrug das Preisgefälle zwischen dem teuersten aller EU-Länder und dem billigsten bei 72 der 90 Modelle mehr als 20 %. Am billigsten sind Kraftfahrzeuge in Polen, wo die Preise im Schnitt noch 9 % unter dem finnischen Niveau liegen.

Der Kfz-Kauf in einem neuen Mitgliedstaat ist jedoch nicht in allen Fällen günstiger als im Euro-Währungsgebiet. Luxusfahrzeuge – Limousinen und Vielzweck-Geländewagen – sind in Polen teurer als im Euro-Währungsgebiet (der Audi TTR z.B. ist in Polen teurer als in jedem anderen EU-Land).

Im Allgemeinen weisen die Preise in den neuen Mitgliedstaaten keine allzu großen Unterschiede im Verhältnis zu denen in der EU-15 auf. In Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik sind sie ähnlich hoch wie in den billigeren der Euro-Länder.

Preise in der EU stabil
Im Vergleich zum Mai 2003 nahmen die Kfz-Preise im Euro-Währungsgebiet um 0,8 % zu. Die Inflationsrate betrug im gleichen Zeitraum 2,4 %.

Unter Einschluss der neuen Mitgliedstaaten stiegen die Kfz-Preise in der gesamten EU (EU-25) um 0,9 % (allgemeine Preissteigerungsrate 2,4 %).

In Italien sanken die Preise sogar (-1,1 %), wohingegen sie im Vereinigten Königreich praktisch unverändert blieben (+0,3 %) und in Deutschland und den Niederlanden leicht überdurchschnittlich anstiegen (+1,7 %).

In den Mitgliedstaaten mit traditionell niedrigen Preisen vor Steuern war im Durchschnitt keine nennenswerte Zunahme der Endverbraucherpreise für Kraftfahrzeuge zu verzeichnen. Während sie in Dänemark (moderat) anstiegen (+2,5 %), blieben sie in Griechenland stabil. In Finnland konnte sogar ein Rückgang festgestellt werden (-2,9 %). Unter den neuen Mitgliedstaaten wiesen Polen (+8,7 %) und Lettland (+8,9 %) die stärksten Steigerungsraten auf, wohingegen Estland (-5,8 %), Litauen (-5,4 %) und die Tschechische Republik (-1,9 %) Rückgänge verzeichnen konnten.

Eine Preiskonvergenz zulasten der Verbraucher in Mitgliedstaaten mit hohen Steuern, in denen die Preise vor Steuern am niedrigsten sind, findet daher nicht statt.

Die vorliegende Ausgabe des Autopreisberichts enthält zum ersten Mal auch Preisangaben für die zehn neuen Mitgliedstaaten[1]. Die Preisunterschiede wurden auf der Grundlage der empfohlenen Verkaufspreise der Hersteller, die ab Mai 2004 gelten, berechnet. Der sämtliche Preisangaben enthaltende Teil des Berichts enthält Angaben über die Preise vor Steuern und inklusive Steuern. Es werden die Preise der 90 am meisten verkauften Automodelle verglichen.
     
zurück