Salzburg (bpd) - Am 27. Juli fand in Salzburg zum dritten Mal das Ministerpräsidententreffen für
Stabilität in Südosteuropa im 21. Jahrhundert statt. An diesem Treffen nahmen neben Bundeskanzler Wolfgang
Schüssel, Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, dem Koordinator das Stabilitätspakts, Erhard
Busek, der albanische Ministerpräsident Fatos Nano, der bulgarische Ministerpräsident Simeon Sachsen-Coburg-Gotha,
der mazedonische Ministerpräsident Hari Kostov, der montenegrinische Ministerpräsident Milo Djukanovic
sowie der rumänische Ministerpräsident Adrian Nastase teil. „Die Länder Südosteuropas haben
eine klare europäische Perspektive. Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, könnten mit Ende der nächsten
EU-Finanzperiode alle Balkanländer der EU angehören. Das ist faszinierend“; betonte Bundeskanzler Wolfgang
Schüssel. Der Bundeskanzler wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es für die EU-Beitritte Bulgariens
und Rumäniens bereits fixe Zeitpläne gebe und mit Kroatien Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden.
„Die Region ist aus den Schlagzeilen verschwunden, weil die Normalität eingekehrt ist“, so Schüssel.
Der Koordinator des Stabilitätspakts Erhard Busek betonte die Fortschritte in den südosteuropäischen
Ländern. „Wir dürfen nicht vergessen, dass vor einigen Jahren dort noch Krieg herrschte. Für diese
kurze Zeitspanne hat sich viel Positives getan“, so Busek. So würde die Problemlösung in den südosteuropäischen
Ländern nun in der politischen und nicht mehr in kriegerischer Auseinandersetzung passieren. Ebenso seien
positive Entwicklungen bei den ausländischen Direktinvestitionen in der Region sowie bei der Bekämpfung
des organisierten Verbrechens zu verzeichnen. „Wir bekämpfen heute den Transit der organisierten Verbrechens
durch diese Länder und nicht mehr dessen Entstehung in der Region“, so Busek. Als entschiedene Verbesserung
bezeichnete Busek auch die geplante Schaffung eines regionalen Elektrizitätsmarktes mit Ende dieses Jahres.
Bundesministerin Ferrero-Waldner betonte die Wichtigkeit von neuen regionalen Netzwerken in den Bereichen Energie,
Transport, Umwelt und Bildung. „Es ist wichtig, einen kontinuierlichen Dialog mit den südosteuropäischen
Ländern zu führen, aber auch den Dialog zwischen den Ländern der Region zu fördern“, so die
Außenministerin. Die südosteuropäischen Ministerpräsidenten hoben unisono die zentrale Bedeutung
einer europäischen Perspektive für ihre Länder hervor und dankten für die österreichische
Unterstützung. |