Schüssel: Länder Südosteuropas haben klare europäische Perspektive  

erstellt am
29. 07. 04

Salzburg (bpd) - Am 27. Juli fand in Salzburg zum dritten Mal das Ministerpräsidententreffen für Stabilität in Südosteuropa im 21. Jahrhundert statt. An diesem Treffen nahmen neben Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, dem Koordinator das Stabilitätspakts, Erhard Busek, der albanische Ministerpräsident Fatos Nano, der bulgarische Ministerpräsident Simeon Sachsen-Coburg-Gotha, der mazedonische Ministerpräsident Hari Kostov, der montenegrinische Ministerpräsident Milo Djukanovic sowie der rumänische Ministerpräsident Adrian Nastase teil. „Die Länder Südosteuropas haben eine klare europäische Perspektive. Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, könnten mit Ende der nächsten EU-Finanzperiode alle Balkanländer der EU angehören. Das ist faszinierend“; betonte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Der Bundeskanzler wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es für die EU-Beitritte Bulgariens und Rumäniens bereits fixe Zeitpläne gebe und mit Kroatien Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden. „Die Region ist aus den Schlagzeilen verschwunden, weil die Normalität eingekehrt ist“, so Schüssel.

Der Koordinator des Stabilitätspakts Erhard Busek betonte die Fortschritte in den südosteuropäischen Ländern. „Wir dürfen nicht vergessen, dass vor einigen Jahren dort noch Krieg herrschte. Für diese kurze Zeitspanne hat sich viel Positives getan“, so Busek. So würde die Problemlösung in den südosteuropäischen Ländern nun in der politischen und nicht mehr in kriegerischer Auseinandersetzung passieren. Ebenso seien positive Entwicklungen bei den ausländischen Direktinvestitionen in der Region sowie bei der Bekämpfung des organisierten Verbrechens zu verzeichnen. „Wir bekämpfen heute den Transit der organisierten Verbrechens durch diese Länder und nicht mehr dessen Entstehung in der Region“, so Busek. Als entschiedene Verbesserung bezeichnete Busek auch die geplante Schaffung eines regionalen Elektrizitätsmarktes mit Ende dieses Jahres.

Bundesministerin Ferrero-Waldner betonte die Wichtigkeit von neuen regionalen Netzwerken in den Bereichen Energie, Transport, Umwelt und Bildung. „Es ist wichtig, einen kontinuierlichen Dialog mit den südosteuropäischen Ländern zu führen, aber auch den Dialog zwischen den Ländern der Region zu fördern“, so die Außenministerin. Die südosteuropäischen Ministerpräsidenten hoben unisono die zentrale Bedeutung einer europäischen Perspektive für ihre Länder hervor und dankten für die österreichische Unterstützung.
     
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