Gefahr der Konto-Plünderung nimmt zu
Berlin (pte) - Berichte über so genannte Phishing-Mails, in denen Kunden vertrauliche Zugangsdaten
entlockt werden, nehmen in letzter Zeit drastisch zu. Im Vorjahr wurden ungefähr 300 derartige Mails verzeichnet.
Bereits im März dieses Jahres wurde ein dramatischer Anstieg auf circa 200.000 Phishing-Mails registriert,
berichtet, heute, Donnerstag, das Handelsblatt. Durch die unwissentliche Preisgabe von Geheimnummern, geraten Online-Banker
immer stärker in Gefahr, dass ihre Konten geplündert werden.
Zur Sicherheit des Online-Bankings kann jeder Nutzer selbst einen wichtigen Beitrag leisten, meint der Bundesverband
deutscher Banken. Unerwartete Abweichungen von einem normalen Transaktionsvorgang sollten immer argwöhnisch
betrachtet werden. Auch die Internetadresse einer Bank sei immer zu kontrollieren, fordert der Bankenverband. Bereits
kleinste Veränderungen können ein Hinweis auf eine gefälschte Homepage sein.
In Phishing-Mails werden Online-Banker aufgefordert ihre Bank zu kontaktieren. Über einen angegebenen Link
werden sie dann zu einem gefälschten Internetportal ihrer Bank weitergeleitet. Auf dieser Seite verlangen
Hacker die Angabe von Kontonummer, PIN und TANs, durch die sie uneingeschränkt auf fremde Konten zugreifen
können. Derartige Attacken stammen hauptsächlich aus Asien und Kanada, berichtet das Handelsblatt. 83
Prozent der weltweit größten Finanzdienstleister bekämpften im Vorjahr sowohl interne als auch
externe Attacken auf ihre Systeme. Das bedeutet einen Anstieg um 44 Prozent im Vergleich zum Jahr 2002, so eine
aktuelle Studie von Deloitte.
Unter dem Aspekt des immer beliebteren Online-Bankings sind diese Entwicklungen besonders beunruhigend, bemerkt
der Bankenverband. Am Ende des Vorjahres wickelte schon jeder dritte Deutsche seine Bankgeschäfte über
das Internet ab. Im Jahr 2000 nützten erst 11 Prozent der deutschen Bevölkerung die Möglichkeiten
des Online-Bankings. |