Zwei Brüder: Zwischen Romantik und Realität  

erstellt am
29. 07. 04

Der WWF mahnt anlässlich des baldigen Filmstarts zum Tiger-Schutz
Wien (wwf) - Am 17. September ist offizieller Filmstart von "Zwei Brüder". Jean-Jacques Annaud erzählt in circa 100 Minuten eine märchenhafte Geschichte zweier Tigerbrüder. Die Story ist frei erfunden, hat jedoch eine durchaus reale Botschaft: Tiger sind bedroht weil Menschen sie jagen, in ihrem Lebensraum zunehmend einschränken bzw. ganz verdrängen. Während vor 100 Jahren - zur Zeit, in der "Zwei Brüder" spielt - noch 100.000 Tiger in Asien lebten, sind es heute nur noch rund 7.000 Tiere. Von acht Unterarten sind bereits drei (der Java, Bali und der Kaspische Tiger) ausgestorben, weitere sind akut bedroht. Nur noch etwa 450 Sibirische Tiger, die im Mittelpunkt der Arbeit des WWF Österreich stehen, durchstreifen die Wälder im fernen Osten Russlands. "Mit Patenschaften versuchen wir das Überleben der letzten Sibirischen Tiger zu sichern", betont Karin Hergge vom WWF Österreich.

Der WWF engagiert sich in über 35 Projekten in Asien für das Überleben der Tiger, dabei vor allem für die stark in ihrem Bestand dezimierten Sibirischen Tiger. Die Einrichtung von Schutzgebieten, die untereinander durch Korridore verbunden sind, gehört zu den wichtigsten Zielen des WWF. Der illegale Holzeinschlag, eine der Hauptursachen dafür, dass die edlen Raubkatzen aus ihrem angestammten Gebiet verdrängt werden, soll durch Patrouillen verhindert werden. Die Wilderei ist eine weitere Bedrohung für die Tiger. Der WWF drängt auf stärkere Kontrollen und hat in Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen ein Netz von Antiwilderer-Brigaden eingerichtet. Die Sibirischen Tiger werden vor allem als Trophäe, wegen ihres Fells und besonders wegen der Verwendung ihrer Knochen und Körperteile in der Traditionellen Chinesischen Medizin erbarmungslos gejagt.

Im Film trennt das Schicksal die beiden Tiger, Kumal und Sangha, voneinander. Sangha wird an einen Zirkus verkauft, sein Bruder landet bei einem kleinen Jungen, der sich liebevoll um ihn kümmert. Jahre später begegnen sich die Brüder unter dramatischen Umständen wieder. Meisterregisseur Annaud (Der Name der Rose, Der Bär) begeistert mit nie da gewesene Tieraufnahmen vor spektakulärer Kulisse. "Die wunderschönen Bilder und die rührende Geschichte zwischen den beiden Brüdern regen zum Nachdenken an", so Hergge. "Der berührende Film motiviert uns für unsere Arbeit, sich für den Schutz der Tiger einzusetzen." Denn: Noch gibt es sehr viel zu tun, damit das Aussterben der letzten Tiger verhindert werden kann. Seit 1997 gibt es beim WWF Österreich Tigerpatenschaften. Nähere Infos (ab 1. August) unter http://www.wwf.at/tiger
     
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