Entflechtung von LKW- und PKW-Verkehr zu Zeiten eines intensiven Urlauber- und Individualreiseverkehrs
Wien (nvm) - "Außerordentliche Situationen verlangen außerordentliche Maßnahmen",
so Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach, der am Dienstag (03. 08.) neuerlich eine Verordnung erlassen
hat, die ein Stauchaos in Tirol durch zusätzliche Fahrverbote verhindern soll.
"Die angespannte Baustellensituation und eine Zunahme des LKW-Verkehrs bis zu 30% in den letzten zwei Monaten
verlangen nach raschem Handeln. Letztlich geht es darum, jene LKWs, die nach Italien reisen, vor Tirol abzustellen,
da ja in Italien ein Fahrverbot besteht. Wir wollen verhindern, dass es durch abgestellte LKWs auf den Pannenstreifen
zu zusätzlichen Gefahrenquellen kommt", so Gorbach. Künftig will Gorbach aber verstärkt ein
Auge auf die Wirtschaft werfen, damit diese sich auf diese Fahrverbote rechtzeitig einstellen kann.
"Mit der letzte Woche kurzfristig eingesetzten Verordnung hielt sich das Chaos auf Tirols Hauptverkehrsrouten
in Grenzen. Es kam zu keinen gröberen Unfällen. Auch die Exekutive hat hervorragende Arbeit geleistet.
Die Ausdehnung des LKW-Fahrverbotes in Tirol in der vergangenen Woche hat sich bewährt. Diese positiven Auswirkungen
haben mich veranlasst, für die nächsten beiden Wochenenden wieder eine Verordnung zu erlassen, die primär
dem Schutz der Bevölkerung vor negativen Umweltauswirkungen sowie der Verkehrssicherheit dient", so der
Vizekanzler.
In Absprache mit dem Land Tirol gelten folgende zusätzliche Fahrverbote:
Freitag, 6. August 2004, von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr, zusätzlich zur Ferienreiseverordnung, die ein
Fahrverbot von 15:00 bis 19:00 Uhr vorsieht
Freitag, 13. August 2004, von 16:00 Uhr bis 22:00 Uhr
"Die erlassene Verordnung für ein Fahrverbot in Tirol darf nicht als Anlass für einen neuerlichen
Ruf nach Brüssel für eine europaweite Harmonisierung von Fahrverboten missbraucht werden", so Vizekanzler
und Verkehrsminister Hubert Gorbach. "Eine europaweite Harmonisierung, die unweigerlich auf dem kleinsten
gemeinsamen Nenner erfolgen würde, würde gerade für Österreich, als ein vom Straßengüterverkehr
besonders betroffenes Alpenland, zu einem weiteren Anstieg des Lkw-Verkehrs und damit zu zusätzlichem Straßenverkehr
mit all seinen negativen Auswirkungen, wie vor allem einer Zunahme der Lärm- und Schadstoffemissionen, vermehrten
Staus und einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen", stellt Gorbach klar. "Darüber
hinaus würde eine solche Harmonisierung die nationale Zuständigkeit der Mitgliedstaaten im Bereich der
Straßenverkehrsordnungen einschränken und damit gegen das Subsidiaritätsprinzip verstoßen",
so Gorbach. |