Kinder in die Mitte nehmen - Miteinander der Generationen  

erstellt am
12. 08. 04

Vorarlberger Landesregierung startet Initiative - Bürgergutachten als Herzstück
Bregenz (vlk) - Das Land Vorarlberg setzt nachhaltige Schwerpunkte in der Kinder- und Familienpolitik. Im Rahmen des Projekts "Kinder in die Mitte nehmen - Miteinander der Generationen" werden in einer ersten Phase (bis Mitte 2005) Strategien entwickelt, die geeignet sind, um sowohl die Kinder- und Familienfreundlichkeit weiter auszubauen als auch das Miteinander der Generationen zu verbessern. Details dazu gaben Landeshauptmann Herbert Sausgruber, Landesrätin Greti Schmid und Landesrat Siegi Stemer heute, Dienstag, im Pressefoyer bekannt. Das Herzstück der neuen Initiative ist dabei das sogenannte Bürgergutachten.

Die strategische Ausrichtung der Landespolitik auf Kinder- und Familienfreundlichkeit in Kombination mit einem Generationen übergreifenden Miteinander ist eine Investition in die eigenen Entwicklungskräfte, betonte der Landeshauptmann: "Damit solche Strategien für die Landes- und Gemeindepolitik erfolgreich entwickelt und umgesetzt werden können, ist es notwendig, die davon Betroffenen frühzeitig zu beteiligen und in die entsprechenden Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse einzubinden."

Aus diesem Grund werde ein langfristiger, gesamtgesell-schaftlicher Lern- und Umsetzungsprozess angestrebt, der zum Ziel hat, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren intensiv zu beteiligen, so Sausgruber. Die Betroffenen selbst sollen die Möglichkeit haben, Ideen, Visionen und Anregungen für ein Vorarlberg zu entwickeln, in dem es den Kindern gut geht und die verschiedenen Generationen gut miteinander auskommen.

Bürgernah und ressortübergreifend
Landesrat Stemer sprach in diesem Zusammenhang von einer "spannenden Sache, die österreichweit erstmals durchgeführt wird". Auf der Grundlage von Empfehlungen und Vorschlägen, die mit Hilfe eines solchen Generationendialogs zustande kommen, können in weiterer Folge möglichst bürgernahe Umsetzungsaktivitäten auf den verschiedenen Ebenen (ressortübergreifend in Politik, Verwaltung und Institutionen, und "zwar sowohl auf Landes- wie auf Gemeindeebene) angeregt, koordiniert und sichtbar gemacht werden", so Stemer.

Bürgergutachten
Das Herzstück der neuen Initiative "Kinder in die Mitte nehmen - Miteinander der Generationen" ist sicherlich das sogenannte Bürgergutachten. Das Bürgergutachten ist ein Verfahren, bei dem zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, sich mehrere Tage lang intensiv mit einem Thema zu beschäftigen, Expertenmeinungen zu hören, um sich selbst eine Meinung zu bilden und eine gemeinsame Empfehlung an die Regierung abzugeben. Für diese vier Tage gibt es eine Aufwandsentschädigung.

Das erste (von mehreren) Bürgergutachten wird voraussichtlich im Frühjahr 2005 stattfinden und das Thema "Kinder- und Jugendfreundlichkeit in Vorarlberg" zum Inhalt haben. Daran sollen ca. 100 - 150 Personen teilnehmen. Den Auftakt dazu bildet noch im Herbst 2004 eine Zukunftswerkstatt mit 50 Kindern und Jugendlichen, die eingeladen werden, um Ideen und Ansätze zu entwickeln, die in weiterer Folge im Rahmen des Bürgergutachtens dann von Erwachsenen begutachtet werden.

"Auf Grundlage der dabei gemachten Erfahrungen ist geplant, in einer zweiten Phase dann den Schwerpunkt auf das Thema 'Miteinander der Generationen' zu legen, informierte Projektleiter Manfred Hellrigl. Dies wird im Herbst 2005/Frühjahr 2006 der Fall sein.

Laufende Maßnahmen
Das Projekt "Kinder in die Mitte nehmen - Miteinander der Generationen" soll neue Strategien entwickeln. Landesrätin Schmid wies darauf hin, dass das Land bereits jetzt schon etliche Arbeitsschwerpunkte zur Förderung von Kindern und ihren Familien gesetzt hat - Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden oder gerade in Umsetzung sind: "Mit der neuen Initiative sollen nun weitere Ideen zu den Themen Kinder, Familie und Generationen gefunden werden" (Schmid).

Maßnahmen wurden unter anderem in der vorschulischen Kinderbetreuung gesetzt - Schmid: "Die Betreuungsquoten in Vorarlberg liegen bereits bei knapp 55 Prozent der 3-Jährigen. Bei den 4-Jährigen sind es 97 Prozent, bei den 5-Jährigen fast 99 Prozent". Neben der verstärkten Betreuung von Schulkindern wurden auch die innerfamiliären Hilfen ausgebaut: So werden neben den etablierten Formen (Familienhelferinnen, Mobile Hilfsdienste, Hauskrankenpflege etc.) ab Herbst weitere Möglichkeiten geprüft und konzeptionell entwickelt (zB. "Freiwilliges soziales Jahr", Au Pair etc.). Ergebnisse werden bis Jahresende 2004 erwartet.
     
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