Salzburg (universität) - „Sehen, denken, sich bewegen - derart rasche Reaktionen unseres Körpers
sind untrennbar mit der Tätigkeit von erregbaren Zellen verknüpft“ so Stefan Galler, einer der besten
Kenner des menschlichen Muskels. Jetzt wurde der Physiologe an der Universität Salzburg zusammen mit Felix
Eckstein „teacher of the year“ an der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg. 42 Studierende wählten
die beiden Uniprofessoren und zeichneten sie damit für eine optimale Vorbereitung, gerechte Tests ohne „unangenehme
Überraschungen“, fachliche Kompetenz und Freude am Unterrichten aus.
Stefan Gallers Anliegen ist es, in der Lehre den Studierenden den Zusammenhang der verschiedenen Lebensvorgänge
zu vermitteln. Was läuft auf Molekülebene ab, wenn der Körper bestimmte Leistungen erbringt, verschiedene
Muskeln bewegt? Diese Erkenntnisse sind wichtig, neue Wege zur Bekämpfung von Krankheiten zu finden. Zu den
grundlegend neuen Entdeckungen des gebürtigen Südtirolers gehören ein neuer Muskelfasertyp und vier
unterschiedliche Varianten des Motormoleküls Myosin in Muskelzellen, die für das mechanische Verhalten
verschiedener Muskelfasern verantwortlich sind. Mit seinen Forschungsergebnissen zur Wirkung von Magnesium auf
das krafterzeugende Molekülgerüst des Muskels erregte der Wissenschafter großes Aufsehen in Fachkreisen.
Veröffentlicht wurden Gallers Ergebnisse in den weltweit wichtigsten Fachzeitschriften, unter anderem auch
im „Spektrum der Wissenschaft“. In einer der nächsten Ausgaben des American Journal of Physiology erscheint
sein Artikel zur neuesten Myosinmolekülforschung.
Wichtig ist dem Salzburger Forscher ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit Wissenschaftern aus der
ganzen Welt wie Nobelpreisträger Sir Andrew Huxley und George Stephenson von der La Trobe University Melbourne.
Beide zählen zu den renommiertesten Physiologen, und beide waren in Gallers Labor in Salzburg, im neuen Fachbereich
für Zellbiologie, bereits zu Gast.
Die Internationalität des Labors von Stefan Galler zeigt sich bei seinen Mitarbeitern, die aus der Ukraine,
aus China und Australien kommen. Unaufhörlich setzt sich der Salzburger Wissenschafter dafür ein, finanzielle
Unterstützung und Fördermaßnahmen für seine Projekte zu bekommen. Seit langem wünscht
sich Galler dringend eine nicht-wissenschaftliche Hilfskraft, damit sich er und sein Team effizienter um die Forschung
kümmern können.
Stefan Galler ist als Hochschullehrer und Wissenschafter mit Herz und Seele bei der Sache. Ein persönliches
Anliegen ist ihm die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Zellbiologe wünscht sich deshalb
die Anerkennung internationaler Regeln an Österreichs Universitäten und die Einführung eines leistungsgerechten
Karriereschemas für Hochschullehrer. |