"Teacher of the Year" für Salzburgs beste Hochschullehrer  

erstellt am
12. 08. 04

Salzburg (universität) - „Sehen, denken, sich bewegen - derart rasche Reaktionen unseres Körpers sind untrennbar mit der Tätigkeit von erregbaren Zellen verknüpft“ so Stefan Galler, einer der besten Kenner des menschlichen Muskels. Jetzt wurde der Physiologe an der Universität Salzburg zusammen mit Felix Eckstein „teacher of the year“ an der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg. 42 Studierende wählten die beiden Uniprofessoren und zeichneten sie damit für eine optimale Vorbereitung, gerechte Tests ohne „unangenehme Überraschungen“, fachliche Kompetenz und Freude am Unterrichten aus.

Stefan Gallers Anliegen ist es, in der Lehre den Studierenden den Zusammenhang der verschiedenen Lebensvorgänge zu vermitteln. Was läuft auf Molekülebene ab, wenn der Körper bestimmte Leistungen erbringt, verschiedene Muskeln bewegt? Diese Erkenntnisse sind wichtig, neue Wege zur Bekämpfung von Krankheiten zu finden. Zu den grundlegend neuen Entdeckungen des gebürtigen Südtirolers gehören ein neuer Muskelfasertyp und vier unterschiedliche Varianten des Motormoleküls Myosin in Muskelzellen, die für das mechanische Verhalten verschiedener Muskelfasern verantwortlich sind. Mit seinen Forschungsergebnissen zur Wirkung von Magnesium auf das krafterzeugende Molekülgerüst des Muskels erregte der Wissenschafter großes Aufsehen in Fachkreisen. Veröffentlicht wurden Gallers Ergebnisse in den weltweit wichtigsten Fachzeitschriften, unter anderem auch im „Spektrum der Wissenschaft“. In einer der nächsten Ausgaben des American Journal of Physiology erscheint sein Artikel zur neuesten Myosinmolekülforschung.

Wichtig ist dem Salzburger Forscher ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit Wissenschaftern aus der ganzen Welt wie Nobelpreisträger Sir Andrew Huxley und George Stephenson von der La Trobe University Melbourne. Beide zählen zu den renommiertesten Physiologen, und beide waren in Gallers Labor in Salzburg, im neuen Fachbereich für Zellbiologie, bereits zu Gast.

Die Internationalität des Labors von Stefan Galler zeigt sich bei seinen Mitarbeitern, die aus der Ukraine, aus China und Australien kommen. Unaufhörlich setzt sich der Salzburger Wissenschafter dafür ein, finanzielle Unterstützung und Fördermaßnahmen für seine Projekte zu bekommen. Seit langem wünscht sich Galler dringend eine nicht-wissenschaftliche Hilfskraft, damit sich er und sein Team effizienter um die Forschung kümmern können.

Stefan Galler ist als Hochschullehrer und Wissenschafter mit Herz und Seele bei der Sache. Ein persönliches Anliegen ist ihm die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Zellbiologe wünscht sich deshalb die Anerkennung internationaler Regeln an Österreichs Universitäten und die Einführung eines leistungsgerechten Karriereschemas für Hochschullehrer.
     
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