NAWAROS versorgt 2.000 Kärntner Haushalte mit Strom und Wärme – LH Haider: Anlage ist
ein Stück Zukunft für Kärnten
St. Veit (lpd) - Im Industriepark St. Veit wurde am Freitag (06. 08.) mit NAWAROS die größten
Biogas-Anlage Europas in Anwesenheit von Landeshauptmann Jörg Haider, Umweltreferent Reinhart Rohr und Agrarreferent
Josef Martin in Betrieb genommen. In der Anlage werden jährlich 8,5 Millionen Kilowattstunden elektrischer
Ökostrom erzeugt.
„Ein bahnbrechendes, umweltfreundliches Projekt“ nannte der Landeshauptmann die um 3,7 Millionen Euro errichtete
Anlage, die künftig 2.000 Kärntner Haushalte mit Ökostrom beliefern wird. Die Errichtung der Anlage
sei auch für die Energie- und Stromversorgung des Landes angesichts der steigenden Rohstoffpreise von zentraler
Bedeutung, sagte Haider. Haider dankte auch den Projektpartnern, der Hypo Alpe-Adria-Bank und der Kelag. „Mit ihnen
ist ein Neueinstieg in eine neue Form der Energieerzeugung gelungen“. Das Werk sei auch ein Stück Zukunft
eines Wirtschaftsraumes, der in den nächsten Jahren ständig wachsen werde, und in dem Kärnten das
Tempo vorgeben werde, hob der Landeshauptmann zudem die Bedeutung des Wirtschafstandortes Kärnten hervor.
Die Errichtung der Anlage als „grünes Produkt“ sei ein wichtiger Meilenstein für Kärnten, freute
sich Energie- und Umweltlandesrat Reinhart Rohr. Für Kärnten sei es auch wichtig, solche Anlagen zu errichten,
da damit die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringert werde. Mit der Inbetriebnahme der neuen
Biogasanlage werde auch ein wichtiger technologischer Schritt gesetzt, um in Krisenzeiten gewappnet zu sein. Rohr
blickte auch in die Zukunft. Der Umweltlandesrat kann sich im Rahmen eines Forschungsprojektes die Entwicklung
einer Brennstoffzelle aus Biogas vorstellen.
Agrarlandesrat Josef Martinz nannte das Werk ein innovatives und zukunftsweisendes Projekt. Werke dieser Art seien
zudem für die Stärkung des ländlichen Raumes wichtig. Martinz sieht im Bau der Anlage eine Riesenchance
für die Landwirtschaft in Kärnten und am Zollfeld. „Der Landwirt wird nun zum Energiewirt, die Kornkammer
Zollfeld zum Energiezentrum“, sagte Martinz. Pro Jahr werden 16.000 Tonnen Silomais, das entspricht einer ca. 300
Hektar großen Anbaufläche, verarbeitet. 60 Bauern aus der Umgebung bauen den Mais an.
Hypo-Vorstandsdirektor Wolfgang Kulterer sieht in dem Alternativprojekt „Energie vom Acker“ die einzigartige Chance
für die Zukunft, Energiealternativen im Land anzubieten. Kelag-Vorstandsdirektor Hermann Egger betonte, dass
die Kelag stolz sei, einen weiteren regenerativen Energieträger zur Strom- und Wärmeerzeugung ab nun
fördern zu können. St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock bezeichnete den Technologiepark St. Veit
als idealen Standpunkt für das Werk, der in Zukunft noch besser ausgebaut werden soll.
Die Biogas Anlage NAWAROS (NAchWAchsendeROhStoffe) befindet sich zu 60 Prozent im Eigentum der Hypo Alpe-Adria-Bank,
40 Prozent-Teilhaber ist die Wärmebetriebs GesmbH, eine Tochter der Kelag. Bis 2006 plant die Hypo die Verwirklichung
des Energieprojekts „Biogaspark Alpe-Adria“. Neben drei bereits in Bau befindlichen industriellen Anlagen dieser
Art, in Mölbling, Kappel am Krappfeld und St. Andrä sollen auch weitere 25 landwirtschaftliche Anlagen
mit einer maximal Leistung bis zu 499 kW errichtet werden, die Strom und Wärme für 13.500 Einfamilien-Haushalte
produzieren.
In der Biogas-Anlage werden in einem zweistufigen Verfahren Maispflanzen unter Luftabschluss vergoren. Das Gärgut
braucht auf dem Weg durch die Anlage etwa 60 Tage. Die Gärung ist ein kontinuierlicher biochemischer Ablauf,
die Anlage wird täglich mit Gärgut beschickt, de Prozess wird nie unterbrochen. Das im biochemischen
Ablauf entstehende Methangas wird im Blockheizkraftwerk in Ökostrom und Wärme umgewandelt. |