Europas größte Biogas-Anlage in St.Veit eröffnet  

erstellt am
10. 08. 04

NAWAROS versorgt 2.000 Kärntner Haushalte mit Strom und Wärme – LH Haider: Anlage ist ein Stück Zukunft für Kärnten
St. Veit (lpd) - Im Industriepark St. Veit wurde am Freitag (06. 08.) mit NAWAROS die größten Biogas-Anlage Europas in Anwesenheit von Landeshauptmann Jörg Haider, Umweltreferent Reinhart Rohr und Agrarreferent Josef Martin in Betrieb genommen. In der Anlage werden jährlich 8,5 Millionen Kilowattstunden elektrischer Ökostrom erzeugt.

„Ein bahnbrechendes, umweltfreundliches Projekt“ nannte der Landeshauptmann die um 3,7 Millionen Euro errichtete Anlage, die künftig 2.000 Kärntner Haushalte mit Ökostrom beliefern wird. Die Errichtung der Anlage sei auch für die Energie- und Stromversorgung des Landes angesichts der steigenden Rohstoffpreise von zentraler Bedeutung, sagte Haider. Haider dankte auch den Projektpartnern, der Hypo Alpe-Adria-Bank und der Kelag. „Mit ihnen ist ein Neueinstieg in eine neue Form der Energieerzeugung gelungen“. Das Werk sei auch ein Stück Zukunft eines Wirtschaftsraumes, der in den nächsten Jahren ständig wachsen werde, und in dem Kärnten das Tempo vorgeben werde, hob der Landeshauptmann zudem die Bedeutung des Wirtschafstandortes Kärnten hervor.

Die Errichtung der Anlage als „grünes Produkt“ sei ein wichtiger Meilenstein für Kärnten, freute sich Energie- und Umweltlandesrat Reinhart Rohr. Für Kärnten sei es auch wichtig, solche Anlagen zu errichten, da damit die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringert werde. Mit der Inbetriebnahme der neuen Biogasanlage werde auch ein wichtiger technologischer Schritt gesetzt, um in Krisenzeiten gewappnet zu sein. Rohr blickte auch in die Zukunft. Der Umweltlandesrat kann sich im Rahmen eines Forschungsprojektes die Entwicklung einer Brennstoffzelle aus Biogas vorstellen.

Agrarlandesrat Josef Martinz nannte das Werk ein innovatives und zukunftsweisendes Projekt. Werke dieser Art seien zudem für die Stärkung des ländlichen Raumes wichtig. Martinz sieht im Bau der Anlage eine Riesenchance für die Landwirtschaft in Kärnten und am Zollfeld. „Der Landwirt wird nun zum Energiewirt, die Kornkammer Zollfeld zum Energiezentrum“, sagte Martinz. Pro Jahr werden 16.000 Tonnen Silomais, das entspricht einer ca. 300 Hektar großen Anbaufläche, verarbeitet. 60 Bauern aus der Umgebung bauen den Mais an.

Hypo-Vorstandsdirektor Wolfgang Kulterer sieht in dem Alternativprojekt „Energie vom Acker“ die einzigartige Chance für die Zukunft, Energiealternativen im Land anzubieten. Kelag-Vorstandsdirektor Hermann Egger betonte, dass die Kelag stolz sei, einen weiteren regenerativen Energieträger zur Strom- und Wärmeerzeugung ab nun fördern zu können. St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock bezeichnete den Technologiepark St. Veit als idealen Standpunkt für das Werk, der in Zukunft noch besser ausgebaut werden soll.

Die Biogas Anlage NAWAROS (NAchWAchsendeROhStoffe) befindet sich zu 60 Prozent im Eigentum der Hypo Alpe-Adria-Bank, 40 Prozent-Teilhaber ist die Wärmebetriebs GesmbH, eine Tochter der Kelag. Bis 2006 plant die Hypo die Verwirklichung des Energieprojekts „Biogaspark Alpe-Adria“. Neben drei bereits in Bau befindlichen industriellen Anlagen dieser Art, in Mölbling, Kappel am Krappfeld und St. Andrä sollen auch weitere 25 landwirtschaftliche Anlagen mit einer maximal Leistung bis zu 499 kW errichtet werden, die Strom und Wärme für 13.500 Einfamilien-Haushalte produzieren.

In der Biogas-Anlage werden in einem zweistufigen Verfahren Maispflanzen unter Luftabschluss vergoren. Das Gärgut braucht auf dem Weg durch die Anlage etwa 60 Tage. Die Gärung ist ein kontinuierlicher biochemischer Ablauf, die Anlage wird täglich mit Gärgut beschickt, de Prozess wird nie unterbrochen. Das im biochemischen Ablauf entstehende Methangas wird im Blockheizkraftwerk in Ökostrom und Wärme umgewandelt.
     
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