Strukturwandel hält Niederösterreichs Bauern in Atem  

erstellt am
10. 08. 04

St. Pölten (nöwpd) - Die Unionserweiterung mit den Nachbarländern ist für Niederösterreichs Landwirtschaft bisher völlig erwartungsgemäß verlaufen, merkte NÖ Agrarlandesrat Josef Plank in einer ersten Bilanz vor der Presse in Wien an. Die Änderungen seien in den knapp 100 Tagen seit dem Beitritt nicht dramatisch ausgefallen, und gute Exportaussichten gäbe es - wie ebenfalls vorhergesehen - für heimische Produkte guter Qualität.

Ein Dauerbrenner bleibt auch in Niederösterreich die Strukturänderung in der Landwirtschaft mit der sinkenden Zahl aktiver Betriebe, was in manchen Landstrichen zur Folge hat, daß der Wald sich der nicht mehr bewirtschafteten Flächen zunehmend bemächtigt. In Summe nimmt die Verwaldung in Niederösterreich zu. Die Gemeinden werden künftig offene Flächen für die Landwirtschaft ausweisen müssen, "weil sonst der Wald bis an die Ortsränder heranwächst," betonte Plank. Schon jetzt sei erkennbar, daß der Strukturwandel den ländlichen Raum verändere. Dazu trägt nicht zuletzt der wachsende Flächenbedarf für Straßen, Siedlungen und Wirtschaftsparks bei, der meist auf Kosten von Agrarboden befriedigt wird.

Weil man sich allmählich Gedanken über die mindest notwendige Zahl wirtschaftender Bauernbetriebe machen müsse, arbeite man derzeit an der Aufschlüsselung der Agrarquote nach Bezirken, teilte Plank mit. Auf die Globalisierung und den Wettbewerbsdruck durch offene Grenzen könne es nur bewußt regionale Antworten geben. Deshalb sei Investitionsförderung vor allem in der Vermarktung und in der Projektentwicklung angezeigt.

Landwirtschaft ist für Plank auch Verpflichtung, "für einen guten Boden zu sorgen, damit er ausreichend speicherfähig bleibt und dadurch seine Schutzfunktion für das Wasser erfüllen kann." (mü)
     
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