Bozen (lpa) - Waschbären, Affen und Schildkröten sind nur einige der exotischen Tiere, die in
den vergangen Jahren bei den italienischen CITES-Stellen für die Ein- und Ausfuhr gefährdeter Arten beschlagnahmt
hat. Ein besonders seltenes Tier, nämlich einen exotischen Glasfrosch, hat das Landesamt für Jagd und
Fischerei, wo der CITES-Dienst für Südtirol eingerichtet ist, vor einigen Tagen in Bozen entgegengenommen.
Noch bevor es genauer bestimmt werden konnte, ging das durchsichtige Tierchen am Montag ein.
Zwischen den farbigen Blättern einer Helikonie-Pflanze hatte ein Blumenverkäufer am Obstmarkt das etwa
fünf Zentimeter große Tier entdeckt und sofort die CITES-Stelle beim Landesamt für Jagd und Fischerei
verständigt. Der Frosch wurde von den Mitarbeitern der CITES-Stelle in Gewahrsam genommen und dem Veterinär
Vincenzo Mule anvertraut. Die Helikonie, in der der Frosch gefunden wurde, war in Ballen eingerollt im Karton bei
einer Temperatur von etwa fünf bis sechs Grad von Equador nach Amsterdam und dann Südtirol transportiert
worden. Dabei vergingen laut Auskunft des Blumenhändlers etwa sieben bis acht Tage. Diese Zeit hat der Frosch
in den Blättern der Helikonie überstanden. Die Südtiroler Luft scheint ihm weniger gut bekommen
zu haben. Noch bevor seine Art genau bestimmt werden konnte, ging das zarte fast völlig durchsichtige Tierchen
am gestrigen Montag ein. Der Forsch gehört nach Angaben der CITES-Stelle zur Familie der Glasfrösche
und vermutlich zur Gattung der Armdornfrösche. Der Exort wird nun von Osvaldo Negra am naturwissenschaftlichen
Museum in Trient wissenschaftlich untersucht.
Die CITES-Stelle beim Landesamt für Jagd und Fischerei, die gemäß des Washingtoner Artenschutzübereinkommens
von 1973 eingerichtet wurde, kontrolliert im Auftrag des staatlichen Forstdiensts die Ein- und Ausfuhr von gefährdeten
Arten sowie den Besitz von möglicherweise gefährlichen Tieren. Die Abkürzung CITES (Convention on
International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) steht für das Übereinkommen über
den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen. |