Seltener exotischer Frosch in Bozen aufgetaucht  

erstellt am
20. 08. 04

Bozen (lpa) - Waschbären, Affen und Schildkröten sind nur einige der exotischen Tiere, die in den vergangen Jahren bei den italienischen CITES-Stellen für die Ein- und Ausfuhr gefährdeter Arten beschlagnahmt hat. Ein besonders seltenes Tier, nämlich einen exotischen Glasfrosch, hat das Landesamt für Jagd und Fischerei, wo der CITES-Dienst für Südtirol eingerichtet ist, vor einigen Tagen in Bozen entgegengenommen. Noch bevor es genauer bestimmt werden konnte, ging das durchsichtige Tierchen am Montag ein.

Zwischen den farbigen Blättern einer Helikonie-Pflanze hatte ein Blumenverkäufer am Obstmarkt das etwa fünf Zentimeter große Tier entdeckt und sofort die CITES-Stelle beim Landesamt für Jagd und Fischerei verständigt. Der Frosch wurde von den Mitarbeitern der CITES-Stelle in Gewahrsam genommen und dem Veterinär Vincenzo Mule anvertraut. Die Helikonie, in der der Frosch gefunden wurde, war in Ballen eingerollt im Karton bei einer Temperatur von etwa fünf bis sechs Grad von Equador nach Amsterdam und dann Südtirol transportiert worden. Dabei vergingen laut Auskunft des Blumenhändlers etwa sieben bis acht Tage. Diese Zeit hat der Frosch in den Blättern der Helikonie überstanden. Die Südtiroler Luft scheint ihm weniger gut bekommen zu haben. Noch bevor seine Art genau bestimmt werden konnte, ging das zarte fast völlig durchsichtige Tierchen am gestrigen Montag ein. Der Forsch gehört nach Angaben der CITES-Stelle zur Familie der Glasfrösche und vermutlich zur Gattung der Armdornfrösche. Der Exort wird nun von Osvaldo Negra am naturwissenschaftlichen Museum in Trient wissenschaftlich untersucht.

Die CITES-Stelle beim Landesamt für Jagd und Fischerei, die gemäß des Washingtoner Artenschutzübereinkommens von 1973 eingerichtet wurde, kontrolliert im Auftrag des staatlichen Forstdiensts die Ein- und Ausfuhr von gefährdeten Arten sowie den Besitz von möglicherweise gefährlichen Tieren. Die Abkürzung CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) steht für das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen.
     
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