Wissenschaft - nachfrageorientiert  

erstellt am
17. 08. 04

Neues "Institut für Strategieentwicklung" versteht sich als Dienstleister an der Schnittstelle zwischen Universität, Unternehmen und Gesellschaft
Witten/Herdecke (alphagalileo) - Wissenschaft funktioniert bisher oft als Einbahnstraße. Die Uni forscht und hofft, dass Unternehmen und die Öffentlichkeit die Forschungsarbeiten zur Kenntnis nehmen. Daran haben auch die vielen Transferstellen bisher wenig geändert. Mit dem neuen "Institut für Strategieentwicklung" geht die Universität Witten/Herdecke mit ihrem traditionell anwendungs- und praxisnahen Profil nun den umgekehrten Weg: Ein Unternehmen, eine Organisation hat ein Problem, und die Uni sucht die beste Lösung.

Je nach Problemlage bilden sich interdisziplinäre Teams auf Zeit und arbeiten - unter Einbeziehung von Studierenden - den Auftrag ab, sei es eine Beratung, sei es ein Forschungsauftrag, sei es eine Studie. Die Vorteile: Innerhalb der Universität verpflichten die Aufträge von außen zu einem interdisziplinären Arbeiten. Und die Lehre wird durch praxisnahe Elemente angereichert. Das Institut funktioniert aber auch umgekehrt: "Wir sind Hebammen, Geburtshelfer für gute Projekte. Jeder Mitarbeiter, jeder Student kann mit seiner Idee zu uns kommen, und wir fahnden dann nach Realisierungsmöglichkeiten - vorausgesetzt, die Idee ist interessant", erklärt Hergen Wöbken, einer der Verantwortlichen.

"Professor Salewski, Mitglied im Direktorium der Universität Witten/Herdecke und Vorstandsvorsitzender von Paulaner, formulierte die Idee, eine Schnittstelle zu etablieren, die zwischen den Kompetenzen der Universität und den Fragestellungen der Wirtschaft vermittelnd tätig werden kann. Gleichzeitig ist das Institut für die Universität eine neue Möglichkeit, Beiträge zur eigenen Finanzierung zu erwirtschaften", erklärt Manuel Dolderer, Partner Wöbkens.

Der Wissenschaftler kann sich derweil auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren: forschen und neue Denkwelten erschaffen. Und je mehr Aufträge das Institut von außen nach innen und innen nach außen vermittelt, um so größer wird auch sein "Erfahrungspool" - eine umfangreiche Datenbank von Ansprechpartnern aus allen Bereichen, vom Naturwissenschaftler bis zur Schreibkraft, vom Texter bis zum Grafiker: "Dies gibt uns die Flexibilität, wirklich jene Teams vermitteln zu können, die optimal miteinander arbeiten können und fachlich am besten qualifiziert sind", so Manuel Dolderer.
     
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