Neues "Institut für Strategieentwicklung" versteht sich als Dienstleister an der
Schnittstelle zwischen Universität, Unternehmen und Gesellschaft
Witten/Herdecke (alphagalileo) - Wissenschaft funktioniert bisher oft als Einbahnstraße. Die
Uni forscht und hofft, dass Unternehmen und die Öffentlichkeit die Forschungsarbeiten zur Kenntnis nehmen.
Daran haben auch die vielen Transferstellen bisher wenig geändert. Mit dem neuen "Institut für Strategieentwicklung"
geht die Universität Witten/Herdecke mit ihrem traditionell anwendungs- und praxisnahen Profil nun den umgekehrten
Weg: Ein Unternehmen, eine Organisation hat ein Problem, und die Uni sucht die beste Lösung.
Je nach Problemlage bilden sich interdisziplinäre Teams auf Zeit und arbeiten - unter Einbeziehung von Studierenden
- den Auftrag ab, sei es eine Beratung, sei es ein Forschungsauftrag, sei es eine Studie. Die Vorteile: Innerhalb
der Universität verpflichten die Aufträge von außen zu einem interdisziplinären Arbeiten.
Und die Lehre wird durch praxisnahe Elemente angereichert. Das Institut funktioniert aber auch umgekehrt: "Wir
sind Hebammen, Geburtshelfer für gute Projekte. Jeder Mitarbeiter, jeder Student kann mit seiner Idee zu uns
kommen, und wir fahnden dann nach Realisierungsmöglichkeiten - vorausgesetzt, die Idee ist interessant",
erklärt Hergen Wöbken, einer der Verantwortlichen.
"Professor Salewski, Mitglied im Direktorium der Universität Witten/Herdecke und Vorstandsvorsitzender
von Paulaner, formulierte die Idee, eine Schnittstelle zu etablieren, die zwischen den Kompetenzen der Universität
und den Fragestellungen der Wirtschaft vermittelnd tätig werden kann. Gleichzeitig ist das Institut für
die Universität eine neue Möglichkeit, Beiträge zur eigenen Finanzierung zu erwirtschaften",
erklärt Manuel Dolderer, Partner Wöbkens.
Der Wissenschaftler kann sich derweil auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren: forschen und neue Denkwelten
erschaffen. Und je mehr Aufträge das Institut von außen nach innen und innen nach außen vermittelt,
um so größer wird auch sein "Erfahrungspool" - eine umfangreiche Datenbank von Ansprechpartnern
aus allen Bereichen, vom Naturwissenschaftler bis zur Schreibkraft, vom Texter bis zum Grafiker: "Dies gibt
uns die Flexibilität, wirklich jene Teams vermitteln zu können, die optimal miteinander arbeiten können
und fachlich am besten qualifiziert sind", so Manuel Dolderer. |