Neuer Spitzenwert bei Schülerzahlen und vielfältige Ausbildungsschwerpunkte
im Schuljahr 2004/05
Wien (bm:bwk) - Über 130.000 Schülerinnen und Schüler werden im kommenden Schuljahr
eine HTL, eine Handelsakademie oder eine höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe besuchen. „Damit
wird das Modell ‚Matura + Berufsausbildung’ auch im kommenden Schuljahr von weitaus mehr Jugendlichen gewählt
werden als die AHS - ein Trend, der seit mehreren Jahren zu beobachten ist“, sagte Bildungsministerin Elisabeth
Gehrer.
„Die praxisnahen Schwerpunktsetzungen an den BHS, ein im internationalen Vergleich hohes Ausbildungsniveau und
die hervorragenden Kooperationen mit österreichischen Unternehmen sorgen dafür, dass die BHS-Absolventinnen
und BHS-Absolventen in der Wirtschaft besonders gefragt sind“, so Gehrer. Die große Anerkennung der Wirtschaft
ist für viele junge Menschen auch ein wichtiger Anreiz, eine BHS zu besuchen.
Der Ausbau des berufsbildenden Schulwesens stellte in den vergangenen Jahren einen besonderen Schwerpunkt des Bildungsministeriums
dar. Seit 1995, als Bundesministerin Gehrer das Bildungsressort übernommen hat, ist die Zahl der Ausbildungsplätze
an den BHS um 30 Prozent gestiegen, und zwar von rund 100.000 auf über 130.000. Zum Vergleich: An der AHS-Oberstufe
betrug der Schülerzuwachs im selben Zeitraum nur unter 10 Prozent, und mit rund 78.000 besuchen heute rund
50.000 Schüler weniger eine AHS- als eine BHS-Oberstufe. Innovative HTL-Ausbildungsschwerpunkte wie „Computer-
und Leittechnik“, „Industriedesign“ sowie „Medientechnik und Mediendesign“ tragen zum Erfolg des berufsbildenden
höheren Schulwesens ebenso bei wie die Ausbildungsschwerpunkte „Entrepreneurship und Management“ und „Internationale
Wirtschaft“ an der Handelsakademie.
Während in den vergangenen Jahren ein starker Zulauf speziell zu den HTL und allen IT-Fachbereichen zu verzeichnen
war, ist dieser Trend bei den Anmeldezahlen für das Schuljahr 2004/05 leicht rückläufig. Stattdessen
sind im kommenden Schuljahr die humanberuflichen Ausbildungsschwerpunkten besonders gefragt, die Angebote im Bereich
„Gesundheit und Soziales“ ebenso umfassen wie „Kulturtouristik“ und „Internationales Hotel- und Tourismusmanagement“.
Einen besonderen Erfolgsfaktor der berufsbildenden höheren Schulen stellen auch die so genannten „Übungsfirmen“
dar. „In Übungsfirmen lernen junge Menschen die Praxis ihres Berufsfeldes erstmals hautnah kennen. Vor allem
erwerben Schülerinnen und Schüler in den Übungsfirmen wichtige Schlüsselqualifikationen, denen
im beruflichen Alltag ein immer höherer Stellenwert zukommt“, so die Bildungsministerin. Dazu zählen
Team-, Kommunikations- und Argumentationsfähigkeit, aber auch Durchsetzungsvermögen sowie die Fähigkeit
zur Selbstmotivation und zur Motivation anderer. „Auch im Bereich der Übungsfirmen nimmt Österreich eine
internationale Spitzenstellung ein. Von den rund 3.500 Übungsfirmen, die weltweit existieren, befinden sich
900 an österreichischen Schulen“, so Gehrer abschließend. |