Berufsbildendes höheres Schulwesen weiterhin auf Erfolgskurs  

erstellt am
17. 08. 04

Neuer Spitzenwert bei Schülerzahlen und vielfältige Ausbildungsschwerpunkte im Schuljahr 2004/05
Wien (bm:bwk) - Über 130.000 Schülerinnen und Schüler werden im kommenden Schuljahr eine HTL, eine Handelsakademie oder eine höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe besuchen. „Damit wird das Modell ‚Matura + Berufsausbildung’ auch im kommenden Schuljahr von weitaus mehr Jugendlichen gewählt werden als die AHS - ein Trend, der seit mehreren Jahren zu beobachten ist“, sagte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.

„Die praxisnahen Schwerpunktsetzungen an den BHS, ein im internationalen Vergleich hohes Ausbildungsniveau und die hervorragenden Kooperationen mit österreichischen Unternehmen sorgen dafür, dass die BHS-Absolventinnen und BHS-Absolventen in der Wirtschaft besonders gefragt sind“, so Gehrer. Die große Anerkennung der Wirtschaft ist für viele junge Menschen auch ein wichtiger Anreiz, eine BHS zu besuchen.

Der Ausbau des berufsbildenden Schulwesens stellte in den vergangenen Jahren einen besonderen Schwerpunkt des Bildungsministeriums dar. Seit 1995, als Bundesministerin Gehrer das Bildungsressort übernommen hat, ist die Zahl der Ausbildungsplätze an den BHS um 30 Prozent gestiegen, und zwar von rund 100.000 auf über 130.000. Zum Vergleich: An der AHS-Oberstufe betrug der Schülerzuwachs im selben Zeitraum nur unter 10 Prozent, und mit rund 78.000 besuchen heute rund 50.000 Schüler weniger eine AHS- als eine BHS-Oberstufe. Innovative HTL-Ausbildungsschwerpunkte wie „Computer- und Leittechnik“, „Industriedesign“ sowie „Medientechnik und Mediendesign“ tragen zum Erfolg des berufsbildenden höheren Schulwesens ebenso bei wie die Ausbildungsschwerpunkte „Entrepreneurship und Management“ und „Internationale Wirtschaft“ an der Handelsakademie.

Während in den vergangenen Jahren ein starker Zulauf speziell zu den HTL und allen IT-Fachbereichen zu verzeichnen war, ist dieser Trend bei den Anmeldezahlen für das Schuljahr 2004/05 leicht rückläufig. Stattdessen sind im kommenden Schuljahr die humanberuflichen Ausbildungsschwerpunkten besonders gefragt, die Angebote im Bereich „Gesundheit und Soziales“ ebenso umfassen wie „Kulturtouristik“ und „Internationales Hotel- und Tourismusmanagement“.

Einen besonderen Erfolgsfaktor der berufsbildenden höheren Schulen stellen auch die so genannten „Übungsfirmen“ dar. „In Übungsfirmen lernen junge Menschen die Praxis ihres Berufsfeldes erstmals hautnah kennen. Vor allem erwerben Schülerinnen und Schüler in den Übungsfirmen wichtige Schlüsselqualifikationen, denen im beruflichen Alltag ein immer höherer Stellenwert zukommt“, so die Bildungsministerin. Dazu zählen Team-, Kommunikations- und Argumentationsfähigkeit, aber auch Durchsetzungsvermögen sowie die Fähigkeit zur Selbstmotivation und zur Motivation anderer. „Auch im Bereich der Übungsfirmen nimmt Österreich eine internationale Spitzenstellung ein. Von den rund 3.500 Übungsfirmen, die weltweit existieren, befinden sich 900 an österreichischen Schulen“, so Gehrer abschließend.
     
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