Innsbruck: "Spannende Grabung" am Kalvarienberg  

erstellt am
17. 08. 04

Es konnte eine schön erhaltene, bis zu drei Meter hohe Mauer freigelegt werden
Innsbruck (rms) - Seit 5. Juli wird am Kalvarienberg nach römischer Geschichte gegraben -mit Erfolg. Bemerkenswerte Funde u.a. Keramikteile, Münzen, Schlüssel und Mauern wurden


Eine drei Meter lange römische Mauer wurde freigelegt. Bgm Zach und Archäologe Dr. Feil.

Foto: Innsbruck Rathaus Medienservice
freigelegt. Die letzte Erfolgsmeldung brachte eine Grabung in die Tiefe an der nordöstlichen Ecke des Kalvarienbergs. "Wir konnten eine schön erhaltene, bis zu drei Meter hohe und lange Mauer freilegen", berichtet Dr. Dietrich Feil vom Institut für Klassische Provincialrömische Archäologie der Universität Innsbruck über diese "spannende Grabung". Nach Meinung des Experten der klassisches Archäologie könnte die Mauer noch mehr in die Tiefe des Lehmbodens gehen: "Das Gebäude war zum Hang hin hineingebaut. Es ist anzunehmen, dass das Haus über zwei Stockwerke verfügte!" Der Hangabbruch des Kalvarienberges "beendet" jedenfalls die nach Richtung Süden ausgerichtete Steinmauer.

Gleichzeitig wurde von dem Grabungsteam (Studenten/innen der Archäologie der Universität Innsbruck) ein nach Norden und Osten gegen den gewachsenen Lehm des Hügelhanges gemauertes Gebäude freigelegt. "Wahrscheinlich aus der Spätantike", interpretiert Dr. Feil die Funde von mehreren großen Fragmenten von Specksteingefäßen (Lavez).

Auch eine weitere römische Münze wurde wieder ans "Arzler Tageslicht" gebracht. Im Lehm gut erhalten, zeigt das Bildnis den römischen Imperator Gallienus (Kaiser von 260 bis 268). Zusammen mit den Münzfunden einer um 400 n. Chr. geprägten silbernen Siliqua des Kaisers Honorius könnte man davon ausgehen, dass die römische Anlage auf dem Kalvarienberg im 5. Jahrhundert verfallen ist. Dr. Feil:"Jedenfalls ist es sensationell, dass in der Umgebung Innsbrucks römische Mauern gefunden wurden!"
     
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