AOL, Yahoo und Microsoft planen Maßnahmen
Wien (pte) - Die E-Mail Provider AOL und Yahoo haben geplant, der Spam-Flut ab Herbst durch Absender-Identifizierung
Einhalt zu gebieten. Auch Microsoft plant Maßnahmen für die Dienste von Hotmail und MSN, berichtete
die Computerwelt. AOL will ab September durch das Verfahren Sender-ID Absenderadressen authentifizieren. Ab Jahresende
will Yahoo seine Domainkeys Authentication-Technik einsetzen, die alle abgehenden E-Mails automatisch auf dem Server
signiert.
Microsofts Caller-ID und das Sender Policy Framework von Meng Weng Wong stellen die Basis für das Verfahren
Sender-ID dar. Das Vortäuschen von falschen, Vertrauenserweckenden Absendern wird durch Sender-ID verhindert.
Bereits seit Januar läuft Sender-ID auf den SMPT-Servern von AOL, dabei werden sämtliche von AOL ausgehende
E-Mails überprüft. Eingehende Nachrichten werden bis jetzt noch nicht überprüft.
Bei Sender-ID legen zusätzliche DNS-Einträge fest, welche IP-Adressen für eine bestimmte Domain
E-Mails versenden dürfen. So wird verhindert, dass Spammer mit einer Absenderadresse von Hotmail beliebige
Nachrichten versenden können. Der mit Sender-ID ausgestattete E-Mail-Server erkennt nämlich, ob eine
Hotmail-Nachricht tatsächlich von dem für die Adresse festgelegten Computer kommt. Tut sie dies nicht
wird die Nachricht abgefangen und in einen Spam-Filter weitergeleitet und blockiert.
Der Free-Software-Aktivist Richard Stallman hat Bedenken gegen das Sender-ID-Verfahren. Er vermutet Inkompatibilität
mit Open-Source-Software, da die von Microsoft vergebene Sender-ID Lizenz möglicherweise die Weitergabe und
Weiterentwicklung einschränkt.
Ab Oktober plant Microsoft den Launch eines ähnlichen Verfahrens bei Hotmail und MSN. Das Verfahren Bonded
Sender verpflichtet Versender von Massen-Mails zu einer Kaution und legt ein Set von Best Practices vor, an das
sich Absender halten müssen. Bei Regelverstößen wird die Kaution eingezogen.
Die Domainkeys Authentication von Yahoo funktioniert durch die Signatur von privaten Schlüsseln der Absender.
Bei diesem PKI-Verfahren (Public Key Infrastructure) können Empfänger E-Mails anhand öffentlicher
Schlüssel erkennen. Wenn eine Nachricht nicht mithilfe eins öffentlichen Schlüssels gelesen werden
kann, wird sie an den Spam-Filter geschickt. |