Ausfuhren zu unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland ziehen wieder an - sensationelle Exportzuwächse
in die USA, gute Erholung in Asien
Wien (pwk) - "Die heimische Exportwirtschaft hat sich in konjunkturell schwierigen Zeiten gut
gehalten und fungiert nun wieder als DER treibende Wachstumsmotor der heimischen Wirtschaft", bezieht sich
WKÖ-Präsident Christoph Leitl auf die heute veröffentlichte österreichische Außenhandelsstatistik.
Nachdem Österreich im Jahr 2002 mit einem Exportwachstum von 4,2 % Exporteuropameister war und erstmals in
seiner Geschichte eine positive Handelsbilanz einfahren konnte, war die Ausfuhrentwicklung im Jahr 2003 mit einem
Plus von 1,9% konjunkturbedingt etwas verhaltener. Leitl: "In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres
haben unsere exportierenden Unternehmen wieder ein sensationelles Ausfuhrplus von 8,9% eingefahren." Damit
liegen die Exporte mit einem Volumen von 35,4 Mrd Euro über den Einfuhren (35 Mrd Euro, +3,7%), was wiederum
zu einer positiven Handelsbilanz für Österreich führt.
Leitl betont, dass der Konjunkturaufschwung in den USA und Asien sowie in Europa und somit auch in Österreich
Wirkung zeige, die Nachfrage belebe und die Exportwirtschaft ankurble. Allerdings dürfe man natürlich
weiterhin vorhandene konjunkturelle Schwächen wie etwa im Einzelhandel, im Gewerbe und Wohnbau nicht übersehen
und müsse Maßnahmen zur Ankurbelung treffen.
"Besonders erfreulich, und einer der wichtigsten Gründe für den aktuellen österreichischen
Exportboom, ist zweifellos die starke Entwicklung der Ausfuhren zu unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland",
erklärt Leitl. Während die Exporte im Jahr 2003 ein kaum spürbares Plus verzeichneten (1,3%), ergibt
sich heuer ein ganz anderes Bild. Im ersten Quartal legten die Exporte schon um 6,9% zu und in den ersten fünf
Monaten machte das Plus gegenüber der Vorjahresperiode satte 10,9% aus! Erwartungsgemäß stark entwickelten
sich die Exporte in unsere östlichen Nachbarländer (MOEL: +10,7%).
Der Aufwärtstrend in der amerikanischen Wirtschaft schlägt sich trotz Dollarschwäche auch auf die
österreichische Exportwirtschaft nieder. Von Jänner bis Mai wurde trotz des nachteiligen Wechselkurses
ein hervorragendes Ergebnis erreicht: +34,4% (Volumen: 2,2 Mrd Euro). Der enorme Anstieg der österreichischen
Ausfuhren in die USA ist unter anderem auf Lieferung des BMW X3 zurückzuführen (täglich werden 600
X3 in Graz im Dreischichtbetrieb hergestellt). Ebenso hervorragend und aus ähnlichen Gründen laufen die
Handelsbeziehungen mit Kanada (+30,5%), wenn auch auf einem etwas geringeren Niveau (Volumen: 295 Mio Euro).
Auch die Ausfuhren nach Asien haben sich wieder erholt. 2003 war ein schwieriges Jahr, in dem Österreichs
Exporte in den Fernen Osten um über 10 % zurückgingen. Leitl: "Die gute Nachricht ist, dass die
Aussichten mehr als positiv sind. Die Länder, die in den letzten Jahren mit wirtschaftlichen Problemen zu
kämpfen hatten, erholen sich zusehends." So fruchtet der Wirtschaftsaufschwung in Japan für uns
in den ersten fünf Monaten in einem Exportplus nach Japan von 32,5%. Mit einem Volumen von 425 Mio Euro bleibt
Japan damit - nach den USA und China - die drittwichtigste Exportdestination in Übersee. Ebenso gut läuft
der bilaterale Handel mit China, nachdem das Land die SARS-Krise überwunden hat: Plus 41,6% bei den Exporten
(Volumen 486 Mio Euro).
Mit der hervorragenden Exportperformance Österreichs im laufenden Jahr, zeige sich, dass die Strategie der
Außenwirtschaft Österreich zur Unterstützung der heimischen Exportunternehmen, auch im Rahmen der
Internationalisierungsoffensive der Bundesregierung, stimmt und sich im wahrsten Sinn des Wortes "bezahlt"
macht. "2002 war Österreich Export-Europameister und auch heuer könnte sich wieder ein Stockerlplatz
ausgehen", erwartet der WKÖ-Präsident. |