Breitbandinitiative im Burgenland  

erstellt am
27. 08. 04

LH Niessl will flächendeckenden Internetzugang realisieren
Eisenstadt (blms) - Anfang 2004 wurde seitens des Infrastrukturministeriums eine Breitbandinitiative gestartet, die auf die infrastrukturelle Erschließung unversorgter Gebiete, speziell im ländlichen Raum, abzielte und einen möglichst flächendeckenden Internetzugang über Breitband gewährleisten sollte. 10 Millionen Euro werden seitens des Bundes für diese Initiative Österreichweit bereitgestellt. Das Burgenland hat auf diese Initiative reagiert und im Frühjahr die Studie "Breitbandinternet im Burgenland" in Auftrag gegeben, um so genannte "weiße Flecken" geografisch festzulegen. Die Ergebnisse wurden nunmehr in Verhandlungen mit den Experten des Infrastrukturministeriums abgeglichen.

"Auf Basis dieser Studie ist es gelungen, beim Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur eine Erhöhung der förderungswürdigen Ortsteile von 62 auf 83 zu erwirken. Parallel dazu hat das Infrastrukturministerium Förderrichtlinien erarbeitet, die als Grundlage für die Durchführung der Breitbandinitiative gelten. Diesen ist zu entnehmen, dass im Burgenland 64% seiner nicht versorgten Orte für eine derartige Förderung in Frage kommen und vom Infrastrukturministerium genehmigt wurden. Das Burgenland liegt damit im Bundesländervergleich sehr gut, wenn man bedenkt, dass in Niederösterreich nur 9% oder in Oberösterreich nur 8% der nicht versorgten Ortsteile Berücksichtigung fanden", betonte Landeshauptmann Hans Niessl.

Konkret wurden von den 130 nicht mit Internet versorgten Gemeinden und Ortsteilen, 83 für eine Bundesförderung genehmigt. Damit erhalten über 41.000 BurgenländerInnen und Burgenländer die Möglichkeit eines Internetzugangs. 32 "weiße Flecken" sind Ortsteile mit weniger als 150 Einwohnern. 15 weitere Ortsteile liegen im Umkreis von 2 km von versorgten Gebieten. Damit entsprechen diese Orte nicht den Richtlinien des Bundes und werden bei der Bundesförderung nicht berücksichtigt. Insgesamt sind also 47 Orte von 130, oder insgesamt 7.222 Einwohnern des Burgenlandes von den Bundesförderrichtlinien ausgeklammert.

"Mit dem Ausbau des Zugangs für das Breitbandinternet in den 83 Ortsteilen sind 96% des Burgenlandes versorgt. Natürlich werden wir versuchen, auch jenen Ortsteilen, die hier keine Berücksichtigung gefunden haben, einen Internetzugang zu ermöglich. Jedoch werden wir dabei ohne finanzielle Unterstützung des Bundes auskommen müssen. Ein diesbezügliches Fördermodell wurde von mir bereits in Auftrag gegeben", so Niessl.

Die Experten in der Landesregierung und bei den Förderstellen sind nun gefordert, technisch, und aus Sicht der Förderabwicklung, den effizientesten Weg für die Umsetzung dieser Maßnahme zu erarbeiten. Seitens des Bundes und des Landes werden die Kosten der Implementierung mit jeweils max. 10% gefördert, was einer Fördersumme von ca. 360.000,-- Euro entspricht. Der gesamte Finanzierungsbedarfs liegt demnach bei etwa 3,6 Millionen Euro.

Nach erfolgter Ausschreibung wird noch im Herbst der Auftrag für die Umsetzung der Breibandinitiative an den Bestbieter vergeben. Die aktiven Ausbauarbeiten sollen spätestens aber mit Jahreswechsel starten. Dazu der Landeshauptmann abschließend: "Die Verfügbarkeit von Breitband ist für das Burgenland von großer Bedeutung. Zum einen, weil dies ein entscheidender Faktor für die Wirtschaft und Innovation einer Region ist, und mittlerweile bereits eine Standortfrage für die Ansiedlung neuer Unternehmen darstellt. Zum anderen bietet das Internet, vom e-learning bis hin zum e-banking, auch ein breites Angebot für private Haushalte."
     
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