"Europäische Nachbarschaftspolitik hilft Trennlinien zwischen
der EU und ihren neuen Nachbarn zu vermeiden"
Prag / Wien (bmaa) - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner bezeichnete anlässlich eines
gemeinsamen Besuchs mit Bundespräsident Heinz Fischer in Prag die Europäische Nachbarschaftspolitik "als
wesentliches Instrument zur Stärkung der Beziehungen zwischen der EU und ihren östlichen Nachbarn, Russland,
den Staaten des südlichen Mittelmeers und dem Südkaukasus." Bundesministerin Ferrero-Waldner, deren
Ressort als designierte EU-Kommissarin auch die Gestaltung der Beziehungen zu den Nachbarn der EU umfassen wird,
betonte das vorrangige Ziel der Europäischen Nachbarschaftspolitik, mit den Nachbarländern die Vorteile
der EU-Erweiterung von 2004 zu teilen, indem "Stabilität, Sicherheit und Wohlstand aller Betroffenen
gestärkt werden. Zudem dient diese Politik der Vermeidung neuer Trennlinien zwischen der erweiterten Union
und ihren Nachbarn, die im Wege einer engen Zusammenarbeit im politischen, sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen
und kulturellen Bereich die Möglichkeit erhalten sollen, an verschiedenen EU-Aktivitäten teilzunehmen",
so die Außenministerin. "Im Detail werden wir diese Zusammenarbeit in den kommenden Jahren Schritt für
Schritt entwickeln."
Bundesministerin Ferrero-Waldner verwies weiters insbesondere auf die Bedeutung der EU-Verfassung, die der Union
ein Fundament geben und sie entscheidend stärken werde. "Ich wünsche mir ein möglichst rasches
Inkrafttreten der europäischen Verfassung, da diese viele wichtige positive Elemente mit direktem Einfluss
auf das Leben der Bürger enthält. Dies auch zu kommunizieren wird eine wichtige Aufgabe in den kommenden
Monaten sein." Alle, so die Außenministerin, seien gefordert, auf regionaler, nationaler und europäischer
Ebene das Ihre dazu beizutragen: "Wir müssen die Akzeptanz der Menschen für die Verfassung nachhaltig
stärken."
Im Mittelpunkt der Gespräche über die bilateralen Beziehungen stand unter anderem die Verbesserung der
Verkehrsinfrastruktur zwischen Österreich und Tschechien: Ferrero-Waldner begrüßte den geplanten
Ausbau des Verkehrsnetzes zwischen Österreich und Tschechien als "eine wesentliche Voraussetzung für
die weitere positive wirtschaftliche Entwicklung, vor allem in den Grenzgebieten: Ich freue mich, dass den beiden
Verkehrsprojekten von vorrangiger Bedeutung, der Autobahn Wien-Brünn und der Schienenstrecke Linz-Budweis
nun auch auf europäischer Ebene Priorität zuerkannt worden ist. Dies ist ein wichtiger Schritt für
die Schaffung günstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für österreichische und tschechische
Wirtschaftstreibende. Ich bin daher zuversichtlich, dass sich die exzellenten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen
unseren beiden Ländern weiterhin so positiv entwickeln werden wie bisher." |