Brüssel (eu-int) - Die Europäische Kommission hat humanitäre Hilfe in Höhe von 20 Mio.
€ für die Opfer der Krise in der sudanesischen Region Darfur genehmigt. Dieses neue Hilfspaket umfasst folgende
Maßnahmen: Bereitstellung von Nahrungsmitteln sowie weitere ernährungsspezifische Unterstützung
für die Opfer, Unterkünfte, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, medizinische Notversorgung
und Schutz der bedürftigen Zivilbevölkerung. Die Hilfe, mit der sich die von der Kommission im Zusammenhang
mit der Darfur-Krise geleisteten Hilfszahlungen für dieses Jahr auf insgesamt 104 Mio. € belaufen, wird vom
Europäischen Amt für humanitäre Hilfe (ECHO) verwaltet.
Poul Nielson, der für Entwicklung und humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar, erklärte: „Die
humanitäre Lage in Darfur ist nach wie vor äußerst besorgniserregend und könnte sich nach
den vorliegenden Informationen noch weiter verschlechtern. Seit Beginn der Krise im letzten Jahr hat die Europäische
Kommission ihre finanzielle Unterstützung schrittweise verstärkt und sich für den Einsatz humanitärer
Helfer sowie für eine friedliche Lösung des Konflikts ausgesprochen. Die anhaltende Gewalt in der Region
hat Tausende Menschen das Leben gekostet und behindert die Durchführung humanitärer Hilfsmaßnahmen
ganz erheblich. Alle bewaffneten Gruppen müssen sich ein für allemal von der Gewalt lossagen. Die Menschen
in Darfur haben schon zu viel erlitten.“
Die humanitäre Krise in Darfur, einer der ärmsten Regionen des Sudan, hat sich seit dem Ausbruch der
Auseinandersetzungen im Februar 2003 zur schlimmsten Krise weltweit entwickelt. Etwa 2,2 Millionen Menschen, d.
h. ein Drittel der gesamten Bevölkerung Darfurs, sind hiervon massiv betroffen. 1,2 Millionen Menschen wurden
innerhalb des Sudan vertrieben, und etwa 200 000 Menschen sind über die Grenze in den Tschad geflohen. Die
Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen berichten von schwerwiegenden Menschrechtsverletzungen.
Trotz starker Reaktion der internationalen Gemeinschaft erhält die Mehrheit der betroffenen lokalen Gemeinschaften
nach wie vor kein umfassendes humanitäres Hilfspaket, da sich der Zugang dorthin schwierig gestaltet. Für
die Hilfsanstrengungen bleibt nicht mehr viel Zeit, da die Regenzeit bereits eingesetzt hat und viele Bauern aufgrund
von Vertreibung und Unsicherheit ihre Saat nicht ausbringen konnten.
Der größte Teil der Hilfe, Barmittel in Höhe von 15 Mio. €, dient der Unterstützung des Welternährungsprogramms
bei der Umsetzung eines umfangreichen Nahrungsmittelverteilungsprogramms, das ab sofort und die Wintermonate hindurch
angesetzt ist.
Die übrigen 5 Mio. € werden für die Nahrungsmittelsicherheit, den Schutz und die Sorge für bedürftige
Gruppen, Unterkünfte sowie für Grundbedarf wie etwa Kochtöpfe und Kleidung, Trinkwasser und eine
ausreichende Abwasserentsorgung eingesetzt.
ECHO verwaltet im Zusammenhang mit der Darfur-Krise derzeit 57 Mio. €, zusätzlich zu seinem regulären
Hilfsprogramm für den Sudan im Wert von 20 Mio. €. Seit 1994 hat die Kommission über ECHO fast 260 Mio.
€ an humanitärer Hilfe für den Nord- und Südsudan gewährt. |