Die Kunst des Sammelns  

erstellt am
27. 08. 04

Experten-Diskussion im neuen Salzburger Museum der Moderne
Salzburg (spängler) - Unter dem Titel "Das Sammeln von Kunst - die Kunst des Sammelns" lud das Spängler Family Office, Tochtergesellschaft des Bankhauses Spängler, in das neue Museum der Moderne am Salzburger Mönchsberg zu einer exklusiven Expertendiskussion. Rund 180 geladene Gäste verfolgten das Fachgespräch der Galeristen Thomas Salis und Thaddaeus Ropac unter Moderation des unabhängigen Kunstberaters Peter Eltz.

"Auch das (An-)Sammeln und Verwahren von finanziellem Vermögen, sowie dessen Verwaltung bis hin zur Weitergabe an kommende Generationen, ist eine Kunst", so begründete Gastgeber KR Heinrich Spängler die Idee und den Wunsch, als Finanzinstitut eine Veranstaltung zu diesem Thema zu initiieren. Außerdem sieht er in seiner Funktion als Bankier nicht zuletzt die Vermittlung von "persönlicher Freude am eigenen Vermögen" als eine seiner wichtigsten Aufgaben. Die Anschaffung von Kunstobjekten biete hier eine gute Perspektive für jeden Anleger, und das nicht nur in finanzieller Hinsicht.

Sammeln zwischen Leidenschaft und Investition
Das Spannungsfeld zwischen Sammeln aus Leidenschaft und dem Kunsterwerb als monetäre Investition entwickelte sich dann auch zum zentralen und teilweise kontrovers diskutierten Thema der Beteiligten. Thomas Salis führte an, der Begriff des Sammelns hätte in letzter Zeit leider einen unschönen Beigeschmack erhalten, indem nämlich zu viele Menschen die Kunst des Sammelns darin sehen, "möglichst viele und teure Objekte zu kaufen. Eine echte Sammlung sollte jedoch auf einem ernsthaften Konzept beruhen, dies bedeutet aber auch ein intensives Auseinandersetzen mit einem Künstler, einer Kunstrichtung oder einer Epoche", so Salis.

Thaddaeus Ropac ging in diesem Zusammenhang auch auf die Rolle des Händlers ein, vor allem was die zeitgenössische Kunst betrifft. Er sieht sich selbst als Vermittler zwischen Sammlern und Künstlern: "Ich muss versuchen, eine Brücke zu schlagen, so dass ein Dialog zwischen beiden ermöglicht wird." Schließlich gehe der Erwerb von Kunstobjekten weit über den Begriff der "Dekoration" hinaus. Ropac: "Kunst muss uns bewegen. Hintergrundwissen, geistige Auseinandersetzung mit Künstlern und deren Hintergrund, persönliche Assoziationen und Emotionen - all das spielt für das Sammeln eine wichtige Rolle."

Freude an Kunst ist nicht messbar
Diesen Gedanken griff schließlich auch Thomas Salis auf, indem er betonte: "Kunstwerke, seien es Bilder, Skulpturen oder was auch immer, haben immer eine starke Ausstrahlungskraft. Auf diese Ästethik und die daraus folgende Begeisterung muss sich der Betrachter - und somit natürlich auch der Sammler - einfach einlassen." Leider rücke in unserer Informationsgesellschaft der kommerzielle Aspekt von Kunstobjekten immer mehr in den Mittelpunkt des breiten Interesses.

Heinrich Spängler wies zum Abschluss der regen Publikumsdiskussion noch einmal darauf hin, dass der persönliche Profit, den der Käufer bzw. Sammler von Kunst erhält, einfach nicht messbar ist: "Persönliche Freude ist weder in Graphiken noch Tabellen auszudrücken. Sie muss aber beim Kunstsammeln immer im Vordergrund stehen."
     
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