3-Stufen-Modell an Österreichs Schulen ist internationales Vorzeigemodell
Wien (bm:bwk) - Der Bildungs- und Berufsberatung für Jugendliche kommt bei der persönlichen
Bildungsentscheidung bzw. der Berufswahl ein besonderer Stellenwert zu. Speziell in der 8. Schulstufe stehen viele
Jugendliche vor der Entscheidung, ob sie eine Lehre, eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule oder
eine AHS-Oberstufe besuchen sollen. Die Studie „Career Guidance and Public Policy: Bridging the gap“ der OECD stellt
Österreich ein gutes Zeugnis bezüglich der entsprechenden Entscheidungshilfen für die richtige Bildungs-
und Berufswahl aus.
„Das differenzierte österreichische Bildungssystem bietet jedem jungen Menschen die Möglichkeit, eine
Ausbildung zu absolvieren, die den persönlichen Interessen und Neigungen entspricht. Den Beratungseinrichtungen
kommt eine besondere Bedeutung dabei zu, junge Menschen und ihre Eltern bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen,
damit jeder junge Mensch seine Stärken voll entfalten kann“, so Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.
Berufsinformation und Berufsberatung erfolgen in Österreich zum überwiegenden Teil an der Schule, wie
die OECD-Studie festhält. 47 Prozent aller Berufsberaterinnen und Berufsberater in Österreich sind an
den Schulen tätig, gefolgt vom AMS (39 Prozent), den Erwachsenenbildungseinrichtungen (9 Prozent) sowie den
Beraterinnen und Beratern an Universitäten und Fachhochschulen (4 Prozent).
„Während in einigen anderen EU-Ländern keine verpflichtende Berufsorientierung in der Schule vorgesehen
ist, werden den österreichischen Schülerinnen und Schülern in der 8. Schulstufe mindestens 32 Stunden
Berufsorientierungsunterricht angeboten“, so Gehrer. Dazu kommen die „Schnupperlehre“ an der Polytechnischen Schule
sowie zahlreiche Exkursionen und Betriebsbesichtigungen der Schulen in den österreichischen Unternehmen.
Besonders positiv hervorgehoben wird von der OECD das umfassende Beratungskonzept an Österreichs Schulen,
das es in dieser Form sonst nirgendwo in Europa gibt (3-Stufen-Modell): Der verpflichtende Berufsorientierungsunterricht
wird durch individuelle Beratungsangebote ergänzt, für die an Österreichs Schulen rund 2.500 Bildungsberater
zur Verfügung stehen. Für schwierige Beratungsfälle bzw. für eine vertiefende Analyse der persönlichen
Stärken und Kompetenzen der Jugendlichen können zudem mit einem der 150 Schulpsychologen Beratungsgespräche
geführt werden.
Während die Berufsorientierung in anderen EU-Ländern häufig außerhalb der Schule erfolgt,
ist in Österreich sichergestellt, dass Ausbildung und Berufsorientierung eng miteinander verknüpft bleiben.
„Damit ist der Zugang zu umfassenden Informations- und Beratungsangeboten für jeden Jugendlichen gewährleistet“,
sagte Gehrer. Die Bildungsministerin appelliert zugleich an alle Jugendlichen, diese Beratungsangebote auch in
Anspruch zu nehmen und sich aktiv Informationen über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu beschaffen,
denn: „Umfassende Information ist nicht nur ein Bring-, sondern immer auch eine Holschuld“, so die Ministerin abschließend.
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