Gehrer: OECD attestiert Österreich gute Bildungs- und Berufsberatung für Jugendliche  

erstellt am
24. 08. 04

3-Stufen-Modell an Österreichs Schulen ist internationales Vorzeigemodell
Wien (bm:bwk) - Der Bildungs- und Berufsberatung für Jugendliche kommt bei der persönlichen Bildungsentscheidung bzw. der Berufswahl ein besonderer Stellenwert zu. Speziell in der 8. Schulstufe stehen viele Jugendliche vor der Entscheidung, ob sie eine Lehre, eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule oder eine AHS-Oberstufe besuchen sollen. Die Studie „Career Guidance and Public Policy: Bridging the gap“ der OECD stellt Österreich ein gutes Zeugnis bezüglich der entsprechenden Entscheidungshilfen für die richtige Bildungs- und Berufswahl aus.

„Das differenzierte österreichische Bildungssystem bietet jedem jungen Menschen die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren, die den persönlichen Interessen und Neigungen entspricht. Den Beratungseinrichtungen kommt eine besondere Bedeutung dabei zu, junge Menschen und ihre Eltern bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen, damit jeder junge Mensch seine Stärken voll entfalten kann“, so Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.

Berufsinformation und Berufsberatung erfolgen in Österreich zum überwiegenden Teil an der Schule, wie die OECD-Studie festhält. 47 Prozent aller Berufsberaterinnen und Berufsberater in Österreich sind an den Schulen tätig, gefolgt vom AMS (39 Prozent), den Erwachsenenbildungseinrichtungen (9 Prozent) sowie den Beraterinnen und Beratern an Universitäten und Fachhochschulen (4 Prozent).

„Während in einigen anderen EU-Ländern keine verpflichtende Berufsorientierung in der Schule vorgesehen ist, werden den österreichischen Schülerinnen und Schülern in der 8. Schulstufe mindestens 32 Stunden Berufsorientierungsunterricht angeboten“, so Gehrer. Dazu kommen die „Schnupperlehre“ an der Polytechnischen Schule sowie zahlreiche Exkursionen und Betriebsbesichtigungen der Schulen in den österreichischen Unternehmen.

Besonders positiv hervorgehoben wird von der OECD das umfassende Beratungskonzept an Österreichs Schulen, das es in dieser Form sonst nirgendwo in Europa gibt (3-Stufen-Modell): Der verpflichtende Berufsorientierungsunterricht wird durch individuelle Beratungsangebote ergänzt, für die an Österreichs Schulen rund 2.500 Bildungsberater zur Verfügung stehen. Für schwierige Beratungsfälle bzw. für eine vertiefende Analyse der persönlichen Stärken und Kompetenzen der Jugendlichen können zudem mit einem der 150 Schulpsychologen Beratungsgespräche geführt werden.

Während die Berufsorientierung in anderen EU-Ländern häufig außerhalb der Schule erfolgt, ist in Österreich sichergestellt, dass Ausbildung und Berufsorientierung eng miteinander verknüpft bleiben. „Damit ist der Zugang zu umfassenden Informations- und Beratungsangeboten für jeden Jugendlichen gewährleistet“, sagte Gehrer. Die Bildungsministerin appelliert zugleich an alle Jugendlichen, diese Beratungsangebote auch in Anspruch zu nehmen und sich aktiv Informationen über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu beschaffen, denn: „Umfassende Information ist nicht nur ein Bring-, sondern immer auch eine Holschuld“, so die Ministerin abschließend.
     
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