Jeder 14. Mensch lebt in der EU25  

erstellt am
02. 09. 04

Bevölkerung von EU25 um 0,4% auf 456 Millionen gewachsen
Brüssel (eu-int) - Am 1. Januar 2004 lebten in EU25 456,4 Mio. Menschen, in der Eurozone 308,4 Mio. Mit dem Beitritt der zehn neuen Mitgliedstaaten erhöhte sich die Bevölkerung gegenüber der ehemaligen EU15 (382,3 Mio.) um 74,1 Mio. Im Jahr 2003 stieg die Einwohnerzahl der EU25 um 1,9 Mio. und damit um 0,4%1. Dieser Zuwachs war vor allem durch eine Nettowanderung von 1,7 Mio. bedingt, der ein natürliches Wachstum von 0,2 Mio. gegenüberstand.

Die EU25 stellt 7,2% der Weltbevölkerung und liegt damit weit hinter China (1 295 Mrd. bzw. 20,5% der Weltbevölkerung) und Indien (1 057 Mrd. bzw. 16,6%), allerdings vor den USA (292 Mio. bzw. 4,6%) und Japan (127 Mio. bzw. 2,0%). Die USA verzeichneten einen Bevölkerungszuwachs von 0,9%, der zu fast zwei Dritteln auf natürliches Wachstum zurückzuführen war. Japans Bevölkerungszahl erhöhte sich um 0,1%, ein Zuwachs, der sich allein aus natürlichem Bevölkerungszuwachs ergab.

Diese Zahlen sind einem Bericht2 entnommen, der heute von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, und dem Europarat3 gemeinsam veröffentlicht wurde.
Bevölkerungswachstum zwischen -5,3 ‰ in Lettland und +21,5 ‰ in Zypern

Im Jahr 2003 wuchs die Bevölkerung in allen Mitgliedstaaten der EU25 außer in Lettland (-5,3 je 1 000 Einwohner), Litauen (-4,8‰), Estland (-4,0‰), Ungarn (-2,5‰) und Polen (-0,7‰). Stabil blieb die Bevölkerungszahl in Deutschland, während die höchsten Zuwächse in Zypern (+21,5‰), Spanien (+15,5‰) und Irland (+15,3‰) verzeichnet wurden.

Innerhalb der EU25 wurden die höchsten natürlichen Wachstumsraten (d. h. die Differenz zwischen der Zahl der Geburten und der Zahl der Sterbefälle je 1 000 Einwohner) in Irland (+8,2‰), den Niederlanden (+3,7‰), Zypern (+3,6‰) und Frankreich (+3,5‰) beobachtet. Im Vergleich dazu betrug der Durchschnitt von EU25: +0,4‰. Die höchsten natürlichen Rückgänge wiesen Lettland (-4,9‰), Ungarn (-4,1‰) und Estland (-3,7‰) auf.

Die Nettowanderungsrate in EU25 belief sich 2003 auf +3,7 je 1 000 Einwohner. Die höchsten Raten verzeichneten Zypern (+17,9‰), Spanien (+14,2‰) und Italien4 (+8,9‰). Eine positive Nettowanderungsrate wurde in allen Mitgliedstaaten außer in Litauen (-1,8‰), Lettland und Polen (je -0,4‰) sowie Estland (-0,3‰) verbucht.
Geringer Anstieg der Gesamtfruchtbarkeitsziffer in der EU25

2003 erhöhte sich die Gesamtfruchtbarkeitsziffer (d. h. die durchschnittliche Zahl der Lebendgeburten je Frau im gebärfähigen Alter) besonders deutlich im Vereinigten Königreich (von 1,64 im Jahr 2002 auf 1,71 im Jahr 2003), in Schweden (von 1,65 auf 1,71) und in Lettland (von 1,23 auf 1,29). Diese Zuwächse wurden durch geringe Abnahmen in anderen EU-Ländern ausgeglichen, woraus sich für die EU25 insgesamt ein geringer Anstieg die ergab: von 1,46 im 2002 auf 1,48 im 2003. Demgegenüber betrug die Gesamtfruchtbarkeitsziffer 2003 in Indien 2,91, in den USA 2,07, in China 1,68 und in Japan 1,38.
Niedrigste Sterbeziffer in Irland und Zypern

Seit 1980 liegt die jährliche Zahl der Sterbefälle in der EU25 relativ stabil bei etwa 4,5 Mio. Die Folgen der Alterung der Bevölkerung werden durch die sinkenden Sterbeziffern ausgeglichen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die rohe Sterbeziffer (d. h. die Zahl der Sterbefälle je 1 000 Einwohner) im Jahr 2003 in EU25 geringfügig, und zwar von 9,8‰ auf 9,9‰. Die Werte der einzelnen Mitgliedstaaten reichten von 7,2‰ in Irland und 7,6‰ in Zypern bis zu 13,9‰ in Lettland und 13,5‰ in Estland.

Die Säuglingssterbeziffer (d. h. die Zahl der im ersten Lebensjahr gestorbenen Kinder je 1 000 Lebendgeburten) in EU25 betrug 2003 4,6‰, wobei die nationalen Werte zwischen 2,8‰ in Schweden und 9,4‰ in Lettland lagen.

  1. Nach Eingang zusätzlicher Zensusdaten wurden die im vergangenen Jahr veröffentlichten Bevölkerungsschätzungen für den 1.1.2003 für mehrere Länder revidiert. Die meisten Revisionen sind gering, außer für Spanien und - in geringerem Maß - für Italien und das Vereinigte Königreich (sämtlich Zuwächse).
  2. Eurostat, Statistik kurz gefasst, Bevölkerung und soziale Bedingungen, Nr. 13/2004, „Erste Ergebnisse der Erhebung von Bevölkerungsdaten in Europa für 2003“. Vgl. auch „Bevölkerungsstatistik - Ausgabe 2004”, 171 S. plu CD-ROM, ISSN 1725-8669, 33 EUR (zzgl. MwSt.). Die Publikation kann von der Eurostat-Webseite kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden.
  3. Die Angaben zu den nicht dem Europarat angehörenden Ländern stammen vom US Bureau of Census (International Programs Center).
  4. Der Wert für Italien ist überhöht, da er auch eine große Zahl von Ausländern enthält, deren Aufenthalt legalisiert wurde. Somit sind in den Strömen von 2003 möglicherweise Personen erfasst, die in früheren Jahren zugewandert sind.
     
zurück