Ziel: besseres Kennenlernen der jeweiligen Organisationen
Wien (rk) - "Interdisziplinäres Aufarbeiten und Werten von (Amts-)Handlungen"
hieß ein Pilotseminar für Angehörige der Wiener Rettung (MA 70), Wiener Feuerwehr (MA 68) und der
Polizei. Ziel dieses dreitägigen Seminars in der Volkshochschule Hernals war es, die jeweiligen Organisationen
besser kennen zu lernen und so im Interesse der WienerInnen zu einer noch professionelleren Aufgabenerfüllung
zu finden.
Stadträtin Mag.a Renate Brauner, zuständig für die Wiener Rettung (MA 70) und die Wiener Berufsfeuerwehr
(MA 68), unterstützt die gemeinsame Ausbildung: "Wien ist eine der sichersten Metropolen der Welt. Dies
ist auch ein Verdienst der ausgezeichneten Arbeit von Polizei, Rettung und Feuerwehr. Der Einsatz der engagierten
MitarbeiterInnen jeden Tag rund um die Uhr ist auch der Garant, dass dies so bleibt. Eine vernetzte Ausbildung
ist somit im Interesse von uns allen und zum Schutz der WienerInnen."
Oberstleutnant Friedrich Kovar (Polizei Wien) als Seminarleiter, Dr. Brigitte Lueger-Schuster (Universität
Wien, Institut für Psychologie), Dr. Reinhard Malzer (Wiener Rettung) und Brandrat Ernst Ambrozy (Feuerwehr
Wien) gelang es erstmals, die wichtigsten Blaulichtorganisationen Wiens in einem Seminar zusammenführen.
Gerade Blaulichtorganisationen nehmen sich wenig Zeit, über sich selbst zu reflektieren. Aber genau diese
Fähigkeit ist wichtig, um andere Organisationen und deren Kultur kennen und verstehen zu lernen. Besseres
gegenseitiges Verständnis führt im Einsatz zu besseren Erfolgen.
Den 15 TeilnehmerInnen aus allen hierarchischen Ebenen wurde in den einzelnen Modulen "Zeit geschenkt",
über die eigene Organisation zu reflektieren, und die Kulturen der anderen Organisationen zu erfahren. Anhand
praktischer Fälle wurde über die Bereiche Stress, Angst, Leitbild, Erwartungen, Macht der Sprache oder
"Problemfeld Hilfe" aufgearbeitet.
Oberstleutnant Friedrich Kovar: "In diesem Seminar sind mindestens drei verschiedene Kulturen von Blaulichtorganisationen
aufeinander getroffen. In der Konzeption des Seminars ist es nicht darum gegangen, das richtige Löschen, Wiederbeleben
oder Verhaften zu vermitteln, sondern die "lebenswichtigen" Grundlagen wie "Wer bin ich?, Warum
tue ich, was ich tue?, Welche Einstellung habe ich zu Menschen?". Wenn dieses Grundwissen bei MitarbeiterInnen
von Blaulichtorganisationen nicht weitgehend klar ist, brauchen wir keine "Fachseminare". Diese würden
dann auf Sand aufbauen. Mit solchen Seminaren könnten wir starke Fundamente bauen."
Eine Teilnehmerin nach dem Seminar: "Ich war von diesem Seminar beeindruckt. Ich finde die Idee großartig
und bin sicher, dass die Seminare dazu beitragen, dass sich die Menschen, mit denen wir "amtshandeln",
und auch wir Einsatzkräfte, verstanden und geborgen fühlen können." |