Universität Salzburg erhält österreichisches PISA-Forschungszentrum  

erstellt am
02. 09. 04

Studien zu Leistungen österreichischer SchülerInnen als Grundlage für Bildungspolitik
Salzburg (universtität) - Österreichs PISA- PIRLS - TIMSS - Projektzentrum ist für die nächsten fünf Jahre an der Universität situiert. Die neu errichtete Bildungsforschungs- Einrichtung wird in den kommenden fünf Jahren für alle international vergleichenden Schülerleistungsstudien in Österreich verantwortlich zeichnen. So werden hier die von der OECD durchgeführten PISA-Studien (Programme for International Student Assessment) koordiniert.

Die unterschiedlichen Leistungen der SchülerInnen in den verschiedenen europäischen Ländern sorgten in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen. Auch für die von der IEA (International Association for the Evaluation of Educational Achievement) in regelmäßigen Abständen durchgeführten Studien einerseits zur Messung der Leseleistungen bei 9-/10- und 15-/16-jährigen SchülerInnen (PIRLS - Progress in Reading Literacy) und andererseits zu Feststellung der Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften (TIMSS - Trends in Mathematics and Science Study) ist das von dem langjährigen nationalen PISA-Manager Ass. Prof. DDr. Günter Haider als Projektleiter geplante und organisierte Forschungszentrum zuständig.

Start der Arbeit am neuen Projektzentrum in der Akademiestraße 26 ist am 1. September.

Der am Sonntag von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer unterzeichnete Vertrag zwischen dem BMBWK und dem Fachbereich Erziehungswissenschaft und Kultursoziologie der Universität Salzburg sieht eine Fördersumme von 2,85 Millionen Euro für das fünfjährige §27-UG2002-Projekt vor. Damit erhält ein Team aus etwa einem Dutzend hochqualifizierten jungen Salzburger WissenschafterInnen (der Frauenanteil beträgt über 80 Prozent), die Möglichkeit, an mehreren großen internationalen Forschungsprogrammen mitzuarbeiten.

Die Leitung des neuen Zentrums übernehmen die Erziehungswissenschafterinnen Mag. Dr. Claudia Reiter, gleichzeitig verantwortliche PISA-Research Managerin, und Mag. Dr. Birgit Lang, gleichzeitig nationale IEA-Research Managerin.

Wie Günter Haider betont, handelt es sich bei dem PISA-Zentrum nicht nur um eines der größten internationalen Drittmittelprojekte der Universität Salzburg und speziell der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, sondern auch um ein bewusstes Angebot der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung: „Durch flexible Anstellungsverträge und entsprechende Arbeitszeitgestaltung versuchen wir, qualifizierten DoktorandInnen mit Kindern eine kontinuierliche wissenschaftliche Karriere zu ermöglichen.“ Nicht zuletzt sei zu erwarten, so Haider, der als Vorsitzender der Zukunftskommission des BMBWK auch Einfluss auf die zukünftige Gestaltung des Bildungswesens nehmen kann, dass die Ergebnisse der Forschungsarbeiten ihren Niederschlag nicht nur in der Schulpolitik sondern auch in der Schulpraxis finden werden.

Hauptpartner des Pisa-Zentrums sind an der Uni Salzburg die Abteilung Erziehungswissenschaft (Prof. Ferdinand Eder) und das ILLB/Lehrerbildung (Prof. Franz Hofmann), in Österreich die Universitäten Klagenfurt und Linz, das Zentrum für Schulentwicklung/Graz, weiters das Max-Planck-Institut in Berlin und das Amt für Bildungsstatistik/Schweiz sowie ähnliche Einrichtungen in mehr als 40 Staaten.

Informationen: http://www.pisa-austria.at
     
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