BA-CA überspringt mit neuem Immofonds die Milliardengrenze  

erstellt am
30. 08. 04

Immo-Produkte werden 2004 im Absatz die Milliarde "knacken" – 1. Jahr Immofonds-Gesetz hat allen Anbietern weit mehr als 300 Mio Euro gebracht
Wien (ba-ca) - Die Immobilien-basierte Veranlagung erlebt in Österreich ihr Boom-Jahr. Ein Jahr nach dem Start des Immobilien-Investmentfondsgesetzes am 1.September 2003 hat sich das neue Produkt der offenen Immobilienfonds am Markt etabliert. Bis heute sind geschätzte 330 Millionen Euro in drei Publikumsfonds geflossen. Das Geld stammt von Kleinanlegern, Einsteigern in die Immobilien-Veranlagung und Privatinvestoren, die Risiko streuen wollen. Besonders beachtlich dabei: Der älteste der drei Fonds, der Real Invest Austria der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), ist erst seit acht Monaten am Markt tätig (Start: 21.11.2003).

Mit dem neuen Real Invest Austria wird es der BA-CA in diesem Jahr gelingen, den Absatz der Immobilien-basierten Produkte über die Marke von einer Milliarde Euro zu treiben. Denn der Real Invest Austria wird in seinem ersten Jahr ein Volumen von mehr als 150 Millionen Euro erreichen. Bruno Ettenauer, Bereichsvorstand für Immobilienfinanzierung und Immobilienkunden: "Das Gesetz hat vor genau einem Jahr ein sicheres, konservatives Produkt definiert. Der Zuschnitt war goldrichtig. Der Sicherheitsaspekt kommt beim Anleger sehr gut an."

Potential: 20%-Anteil an allen Publikumsfonds
Das Vermögen aller Immofonds wird, wie erwähnt, auf aktuell 330 Millionen Euro geschätzt. Bis Jahresende ist mit 500 Millionen Euro zu rechnen. Als jüngsten Wert nennt der VÖIG 304,7 Millionen Euro per Ende Juli. Da das Gesamtvolumen der österreichischen Publikumsfonds aktuell 62 Milliarden Euro beträgt, kommt das neue Produkt aus dem Stand auf einen Anteil von 0,5 Prozent. In Deutschland, wo offene Immofonds seit 1959 eingeführt sind, erreicht diese Produktart einen wesentlich höheren Wert: Immofonds machen dort mit 85 Milliarden Euro einen Anteil von 20 Prozent an allen Publikumsfonds aus.

Markt der Immofonds ist aufgeteilt
Ettenauer sieht mehrere offene Fragen, die über die Zukunft der Immofonds in Österreich mitentscheiden. Als besonderen Knackpunkt nennt er einen Nachteil im internationalen Wettbewerb: Das österreichische Gesetz schreibt den Ankauf von Objekten in direkter Form vor - mit dem sogenannten Asset Deal. Deutsche Fonds dagegen können Objekte im Wege von Grundstücksgesellschaften erwerben - also mittels eines Share Deals. Ettenauer: "Durch Steuervorteile des Share Deals kommen deutsche Bieter in Österreich günstiger zum Zuge. Hier muss eine Novelle Wettbewerbsnachteile ausgleichen."

Interessant ist auch die Tatsache, dass der österreichische Markt der Immofonds ein Jahr nach seiner Eröffnung praktisch aufgeteilt ist. Der Real Invest Austria erreicht rund 42 Prozent Marktanteil, zwei Mitbewerber kommen auf 46 und 12 Prozent. "Wer nicht von an Anfang an präsent war, wird jetzt nur mehr schwer in den Markt finden", so Ettenauer.

Real Invest Austria: 'sortenrein' investiert
Der 42-prozentige Marktanteil des Real Invest Austria, errechnet per Ende Juli, entspricht einem Volumen von 127 Millionen Euro. Der Rechenwert beträgt zu diesem Datum 10,20 Euro - nach 10 Euro zum Start. Da der Fonds noch im Aufbau befindlich ist, ist für das erste Jahr mit einer Rendite von 3 bis 3,5 Prozent zu rechnen. Als spätere Rendite werden

5 Prozent angestrebt. Der Real Invest Austria investiert in Objekte im Infrastrukturbereich wie z.B Kindergärten, in Nahversorger und wohnwirtschaftlich genutzte Immobilien - ausschließlich aus Österreich. "Der konzentrierte Anlagefokus ist der große Vorteil des Real Invest Austria", so Karl Derfler, Geschäftsführer der BA-CA Real Invest KAG. "Wir investieren bewusst 'sortenrein'. Mit diesem Ansatz entsprechen wir dem konservativen und auf leichte Verständlichkeit abzielenden Zuschnitt des Immofonds-Gesetzes."

Breite Palette der Immo-Produkte sorgt für Absatz-Rekord
Die BA-CA wird heuer neben den mehr als 150 Millionen Euro des Real Invest Austria mehr als 600 Millionen Euro in Form der Wohnbauanleihen absetzen. Zusammen mit der Kapitalerhöhung der CA Immo AG, die die BA-CA gezeichnet und vertrieben hat, sowie den Produkten Pfandbriefe, Ertragswohnungen und geschlossene Immobilien-Investments kann sie heuer die Marke von einer Milliarde in der Immobilienveranlagung überspringen.
     
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