207 Leutnante in das Österreichische Bundesheer ausgemustert  

erstellt am
13. 09. 04

Wiener Neustadt (bmlv) - "Mache er tüchtige Offiziere und rechtschaffene Männer daraus" - dieser legendäre Auftrag Maria Theresias an den ersten Kommandanten der Militärakademie, Feldmarschall Graf Daun, hat an Aktualität nichts verloren. Denn am 10. und 11. September standen die Tore der ältesten Militärakademie der Welt wieder weit offen. 207 Leutnante aus dem gesamten Bundesgebiet, davon 82 Berufsoffiziere des Jahrganges "Kaiserjäger", wurden vom Bundespräsidenten und Oberbefehlshaber, Dr. Heinz Fischer, feierlich in das Österreichische Bundesheer übernommen.

Die 82 "Kaiserjäger" haben an der Theresianischen Militärakademie ein anspruchsvolles achtsemestriges Fachhochschuldiplomstudium positiv hinter sich gebracht. Bei den Ausmusterungsfeierlichkeiten am 10. September bekamen sie nicht nur den Dienstgrad "Leutnant" sondern auch den akademischen Grad "Magister (FH) - Militärische Führung" verliehen.

Gemeinsam mit ihren 125 Milizkameraden standen sie am 11.September, beim "Tag der Leutnante", im Mittelpunkt des Geschehens. Sowohl Bundespräsident Fischer, für den es übrigens der erste Auftritt seit seiner Amtsübernahme an der Theresianischen Militärakademie war, als auch Verteidigungsminister Platter würdigten das Engagement und die Zielstrebigkeit mit der die jungen Offiziere ihre Ausbildung hinter sich brachten. Beide sprachen aber deutliche Worte über die Notwendigkeit des Österreichischen Bundesheeres angesichts der schwierigen sicherheitspolitischen Lage in Osteuropa und am Balkan. Nur durch aktive Teilnahme an internationalen Kooperationen wird das Umfeld um Österreich herum stabil und sicher werden. Und ein sicheres Umfeld bedeutet auch ein sicheres Österreich.

Den Höhepunkt der Feierlichkeiten im Ambiente der ehrwürdigen "Alma Mater Theresiana" stellte die Leistung des Treuegelöbnisses und die Vorstellung der Leutnante beim Oberbefehlshaber dar.

Zum krönenden Abschluss paradierten 3. Panzergrenadierbrigade und Luftstreitkräfte mit rund 40 Luftfahrzeugen, über 250 Räder- und Kettenfahrzeugen und mehr als 500 Marschierenden vor der Babenbergerburg.

Diese traditionsreiche und nach modernsten Ausbildungsrichtlinien geführte "Offiziersausbildungsstätte" des Bundesheeres, wurde 1752 von Maria Theresia gegründet, um die damalige Offiziersausbildung einheitlicher und damit die k.u.k. Armee schlagkräftiger zu machen.

Diese Kaderschmiede und national wie auch international im hohen Maße angesehene Ausbildungsstätte von Führungskräften des Bundesheeres, kann auf eine lange Tradition und einen immensen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Nicht umsonst, senden befreundete ausländische Militärakademien gerne ihre Offiziersanwärter an die Theresianische Militärakademie, um besonders ihre Führungsfähigkeit und Führungskompetenz zu testen, bzw. zu verbessern.

Seit 1998 wurde an der Militärakademie der achtsemestrige Fachhochschuldiplomstudiengang "Militärische Führung" implementiert, der für Soldaten mit Matura aber auch für zivile Hörer eine hochqualifizierte, interessante und auf Internationalität ausgerichtete Ausbildung bietet.

Nach positiv bewerteter Diplomarbeit und Dienstprüfungen, erhalten die Absolventen den akademischen Grad "Magister/Magistra" (FH) "Militärische Führung" und wenn sie Soldaten sind, zusätzlich den Dienstgrad "Leutnant" verliehen.

Natürlich können seit 1998 auch Frauen an der "Almer Mater Theresiana" studieren. Die ersten "Frau Leutnante" wurden im Jahre 2003 ausgemustert und meistern ihre weitere militärische Laufbahn als Offiziere des Österreichischen Bundesheeres in hervorragender Weise.

Der Festreigen der "Ausmusterung" spannte sich von der "Sponsion" der Fachhochschuldiplomstudienabsolventen am 10. September 2004, bis hin zum "Großen Zapfenstreich" am "Maria-Theresienplatz" und einem riesigen Feuerwerk, das die alte "Babenbergerburg" in einem besonderen Licht erscheinen ließ.

Der Festakt am Samstag, den 11. September 2004, fand im Beisein des Bundespräsidenten, Dr. Heinz Fischer, des Bundesministers für Landesverteidigung, Günther Platter, sowie hohen und höchsten Ehrengästen aus Militär, Politik und öffentlichem Leben statt.

Eine Parade auf der Grazerstrasse von Wiener Neustadt, von der 3. Panzergrenadierbrigade aus Mautern ausgerichtet, beendete die Feierlichkeiten der "Ausmusterung" und dem "Tag der Leutnante 2004" an der ältesten Militärakademie der Welt, der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt.
     
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