Einigung auf künftiges Modell für Pinzgaubahn  

erstellt am
13. 09. 04

Haslauer: Gesamte Strecke bleibt erhalten - Wiedereinführung des Güterverkehrs bis Piesendorf - 2 neue Fahrzeug-Garnituren
Salzburg (lk) - Nach rund drei Stunden Verhandlungen konnte am Freitag (10. 09.) in der dritten Klausur zur Zukunft der Pinzgaubahn eine Einigung auf ein Modell für den künftigen Betrieb erzielt werden: „Die Bahn bleibt auf ihrer gesamten Länge von Zell am See bis Krimml erhalten, wobei sie im Stundentakt von Zell am See bis Neukirchen fährt und bedarfsgerecht nach Krimml weitergeführt wird. Damit wird gerade auch auf die Bedürfnisse des Schülerverkehrs und des Radtourismus Rücksicht genommen. Auf der gesamten Strecke wird die Bahn durch einen optimierten und abgestimmten Busverkehr ergänzt. Erhalten bleibt auch der Stadtverkehr innerhalb von Zell am See, und es kommt zu einer Wiederaufnahme des Güterverkehrs bis Piesendorf mit der Option auf eine Verlängerung des güterverkehrstauglichen Streckenabschnittes in der Zukunft. Zur Attraktivierung der Bahn werden zwei neue Garnituren angekauft“. So fasste Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer die Eckpunkte des neuen Modells zusammen.

Gegenüber der letzten Klausur wurde das nun festgelegte Modell noch aus Sicht des Schülertransportes optimiert sowie in technischen Details verfeinert. Für die bauliche und investive Umsetzung dieses ehrgeizigen Programms sind nach Prognosen der ÖBB rund 2,5 Jahre notwendig, der neue Fahrplan kann daher spätestens mit dem Fahrplanwechsel Ende 2007 in Kraft treten. „Die neuen Vereinbarungen sollen dann für zehn Jahre fixiert sein, um allen Beteiligten langfristige Sicherheiten zu gewährleisten“, betont Haslauer. „Die halbjährlichen Diskussionen über den Weiterbestand haben damit ein Ende!“

„Mit den ÖBB habe ich heute vereinbart, dass die Pinzgaubahn nach Abschluss dieses Investitionsprogrammes unter dem neuen Namen „Nationalparkbahn“ verkehren wird“, so Dr. Wilfried Haslauer.

Das nun erzielte Verhandlungsergebnis wird Dr. Wilfried Haslauer am 21. September mit Vizekanzler Gorbach besprechen: „Alles was aus Salzburger Sicht sowohl von Seiten des Landes als auch der ÖBB zum langfristigen Erhalt der Bahn zu vertretbaren finanziellen Bedingungen getan werden konnte, ist damit getan. Jetzt bedarf es noch der Absegnung dieses Projektes durch den Bund. Da unser Modell auch dem Verkehrsminister erhebliche Kosten im laufenden Betrieb erspart, gehe ich davon aus, dass wir in dieser Sache nun rasch zu einer politischen Einigung kommen werden“, ist Haslauer zuversichtlich.

Konkret geht es um die Frage der Kostenteilung zwischen Land und Bund im Bereich der Verbesserungsinvestitionen: Rund 6,3 Millionen Euro an Einmal-Investitionen werden notwendig sein, um den von allen Beteiligten als ideal empfundenen Fahrplan zu installieren und die laufenden Betriebskosten auf ein für die Gebietskörperschaften finanzierbares Ausmaß zu reduzieren. Der jährlich vom Land zu deckende Anteil an den Abgängen wird nach den Verhandlungen nun etwa 900.000 Euro betragen. Damit wird die Differenz zum Regierungsbeschluss über 1,5 Millionen Euro frei für Verbesserungsinvestitionen zur Attraktivitätssteigerung der Bahn.
     
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