Auf der Suche nach der Tankstelle von morgen  

erstellt am
10. 09. 04

Ergebnisse eines Projekts des Aral-Stiftungslehrstuhls für Strategisches Marketing der Privaten Universität Witten/Herdecke
Witten/Herdecke (universität) - In der Tankstelle der Zukunft wird Benzin womöglich nicht mehr verkauft. Tankstellen in der heutigen Form sind ein Auslaufmodell; es gilt, über neue Formen des „Auftankens“, von Energie, Erlebnissen und Events, nachzudenken: Das sind Ergebnisse eines transdisziplinären Projektes zum Thema „Tankwelten der Zukunft: Next Generation“, veranstaltet von Prof. Dr. Franz Liebl und Dr. Claudia Mennicken (Aral-Stiftungslehrstuhl für Strategisches Marketing ,UW/H) und Prof. Bernhard E. Bürdek (Fachbereich Produktgestaltung, Hochschule für Gestaltung, Offenbach). Ziel des Projekts war es, Zukunftsentwürfe für ein „Strategisches Design“ von Tankstellen zu entwickeln: Welche Funktionen werden Tankwelten erfüllen, welche Erlebnisse vermitteln, welche Situationen herstellen? Durch welchen Zuschnitt werden sich die Angebote auszeichnen? Mit anderen Worten: Wie bindet man den Kunden von morgen?

Dazu wurden von transdisziplinären Teams aus angehenden Designern und Managern vier alternative Szenarien entwickelt. Alle vier Entwürfe empfehlen eine grundlegende Abkehr vom üblichen Bild der Tankstelle: „Die Tankstelle der Zukunft wird mit der heutigen nur noch wenig gemein haben. Sie wird dem Begriff des Tankens eine völlig neue Bedeutung verleihen“, sagt Claudia Mennicken. So zeigt der Entwurf einer „Eventtankstelle“, mit welchem Konzept die Konzerne auf Kundenfang gehen könnten: Die Event-Tankstelle bietet in neuem molekularen Design eine breitere Palette an Dienstleistungen und Service als heute. Sie verbindet die klassischen Funktionen des Tankens und Shoppens mit Gastronomie, Kultur und weiteren Dienstleistungen, die je nach Kundengeschmack verändert werden können. Als Akteure unter einem Markendach treten Subunternehmer auf.

So ist es durchaus möglich, dass in der Tankstelle der Zukunft Konzerte stattfinden oder Arzneien gekauft werden können und dies alles in einem ästhetisch sehr ansprechenden Umfeld. Ein anderes Konzept propagiert dagegen die Abkehr von der stationären Tankstelle und nimmt Mobilität wortwörtlich: Tankfahrzeuge mit modularen Serviceeinheiten (Shop, Autowäsche und Werkstatt) fahren direkt zu den Kunden vor Ort.

„Auch wenn die Arbeiten nicht 1:1 in die Unternehmensstrategie einfließen. Angesichts knapper werdender Erdöl-Ressourcen liefern die Arbeiten den Unternehmen wichtige Hinweise, wie sich die Verkaufsstellen wandeln müssen, um weiter erfolgreich am Markt bestehen zu können“, so Prof. Franz Liebl.
     
zurück