Seit der Volkszählung 2001 war nur in Tirol das Bevölkerungswachstum ähnlich hoch
wie in Salzburg
Salzburg (lk) - Mit 1. Jänner 2004 hatten rund 525.500 Personen im Land Salzburg ihren Hauptwohnsitz.
Das sind um rund 3.000 Einwohner mehr als zu Jahresbeginn 2003. Der Zuwachs war ähnlich hoch wie bereits im
Jahr 2002, in dem sich der Bevölkerungsstand um zirka 3.200 Personen erhöht hat, und erheblich größer
als in früheren Jahren. Zuletzt gab es im Jahr 1994 ein ähnlich hohes Bevölkerungswachstum. Verglichen
mit dem Stand der letzten Volkszählung im Mai 2001 hat die Einwohnerzahl des Landes Salzburg um rund 10.100
Personen oder 2,0 Prozent zugenommen. Dies geht aus den vom Landesstatistischen Dienst unter der Leitung von Mag.
Josef Raos vorgelegten endgültigen Ergebnissen der Bevölkerungsfortschreibung per 1. Jänner 2004
hervor. Sie bestätigen die bereits vor dem Sommer vorgestellten vorläufigen Zahlen und bringen eine Fülle
zusätzlicher Informationen, vor allem über die Ursachen des Bevölkerungswachstums.
Mit einer Zunahme um 1,4 Prozent vom Mai 2001 bis zum Beginn des Jahres 2003 – für den 1.1.2004 liegen noch
nicht für alle Bundesländer die Zahlen vor – war die Bevölkerungsdynamik in Salzburg stärker
als in allen anderen Bundesländern. Lediglich Tirol erreichte ein ähnlich hohes Bevölkerungswachstum.
Die Bevölkerungszahl Österreichs hat sich im selben Zeitraum um 0,5 Prozent erhöht. Salzburg stellt
damit 6,5 Prozent der Wohnbevölkerung Österreichs.
Das Bevölkerungswachstum des Jahres 2003 wurde überwiegend, und zwar zu 70 Prozent, von der Wanderungsbilanz,
den Überhang der Zuzüge über die Wegzüge, getragen; 30 Prozent des Zuwachses entfielen somit
auf die Geburtenbilanz, den Überhang der Geburten über die Sterbefälle. Bereits 2002 „dominierte“
die Wanderungsbilanz mit einem Anteil von 60 Prozent das Bevölkerungswachstum, während das Bevölkerungswachstum
zwischen den Volkszählungen 1991 und 2001 noch überwiegend durch die Geburtenbilanz zu Stande kam (58
Prozent), und nur 42 Prozent des Zuwachses auf das Konto der Wanderungsbilanz gingen.
Die Zahl der Ausländer stieg im Jahr 2003 um rund 600 Personen auf nunmehr zirka 65.100. Damit stellen sie
12,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Fast die Hälfte davon (31.700) sind Staatsbürger eines Nachfolgestaates
des ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien, das nun der EU angehört); außerdem leben in Salzburg 10.400
Deutsche, 8.100 Türken, 4.100 Staatsangehörige von „alten“ EU-Ländern sowie 2.500 Personen aus Ländern,
die heuer der EU beigetreten sind. Dazu kommen noch 8.300 Personen aus anderen Staaten.
2.681 Ausländer wurden im vergangenen Jahr eingebürgert; das sind 4,2 Prozent der zum 1.Jänner 2003
in Salzburg wohnenden Ausländer. Von den im Jahr 2003 Eingebürgerten waren mehr als die Hälfte,
52 Prozent, Bürger des ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenen) und fast ein Drittel, 32 Prozent, Türken.
Die meisten Einbürgerungen wurden auf Grund eines zehnjährigen Aufenthaltes (Wohnsitzes) in Österreich
durchgeführt (40,5 Prozent). An zweiter Stelle liegt der Verleihungsgrund „Erstreckung auf eheliche minderjährige
Kinder“ (36,9 Prozent), gefolgt von der „Erstreckung auf Ehegatten“ (11,4 Prozent). Fast 90 Prozent der Einbürgerungen
erfolgten somit auf Basis dieser drei Gründe.
Weniger Kinder als 1991 und 2001
Mit Jahresbeginn 2004 gab es im Land Salzburg rund 89.900 Kinder unter 15 Jahren und damit etwas weniger
als zum Zeitpunkt der Volkszählungen 1991 (91.300) und 2001 (92.200). 15- bis unter 45-Jährige gab es
rund 231.800, um 1.700 und damit geringfügig mehr als knapp drei Jahre zuvor. Deutlich höher fiel die
Zunahme bei den 45- bis unter 65-Jährigen aus, deren Zahl um rund 8.500 auf 132.000 Personen gestiegen ist.
Die Zahl der Senioren, der 65-Jährigen und Älteren, nahm um 2.200 auf 71.900 Personen zu.
Per 1. Jänner 2004 waren 17,1 Prozent der Einwohner Salzburgs jünger als 15 Jahre, 69,2 Prozent waren
im erwerbsfähigen Alter, d. h. 15 bis unter 65 Jahre alt, und der Anteil der Senioren, der Menschen im Alter
von 65 und mehr Jahren, belief sich auf 13,7 Prozent.
Seit der Volkszählung 2001 ist die Bevölkerungszahl in fünf politischen Bezirken des Landes Salzburg
gestiegen. Besonders stark war die Zunahme mit 3,5 Prozent in der Stadt Salzburg. Im Pongau lag die Zunahme etwa
im Landesdurchschnitt (1,9 Prozent). Der Flachgau, der in den früheren Jahren immer deutlicher Spitzenreiter
beim Bevölkerungswachstum war, ist seit 2001 mit 1,7 Prozent nur unterdurchschnittlich gewachsen. Noch geringer
war das Bevölkerungswachstum im Tennengau (+ 1,3 Prozent) und im Pinzgau (+ 0,8 Prozent). Im Lungau blieb
die Bevölkerungszahl gegenüber dem Volkszählungsstichtag 2001 praktisch unverändert.
In 72 Gemeinden mehr und in 47 weniger Einwohner als 2001
In 72 der 119 Salzburger Gemeinden wurde der Bevölkerungsstand der Volkszählung 2001 überschritten,
in 47 Gemeinden unterschritten. Von den 72 Gemeinden mit einem Bevölkerungszuwachs hatte rund die Hälfte
Zunahmen von mehr als zwei Prozent, also über dem Landesdurchschnitt, zu verzeichnen. Die Bevölkerungsrückgänge
gegenüber dem Volkszählungsstichtag 2001 waren größtenteils nur gering; lediglich in 14 Gemeinden
betrug der Einwohnerrückgang mehr als zehn Personen und zugleich mehr als ein Prozent. In 13 Gemeinden lebten
per 1.1.2004 weniger Personen als zum Zeitpunkt der Volkszählung 1991. |