Wien (bm:bwk) - Am Mittwoch (08. 09.) beginnt das neue Schuljahr auch
für die Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien und den berufsbildenden mittleren und höheren
Schulen (BMHS) in Ostösterreich. „Die Pflichtschulen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland haben
einen guten Start hingelegt, nun wünsche ich auch allen Schülerinnen und Schülern an den weiterführenden
Schulen einen guten Schulbeginn“, sagte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.
Schüler, Lehrer und Eltern finden heuer an den Schulen stabile Verhältnisse vor. So ist weder bei den
Stundentafeln noch bei den Dienstpostenberechungen etwas geändert worden. „Aufgrund der Schülerzuwächse
an den Bundesschulen werden 658 zusätzliche Planstellen für Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung
gestellt“, so Gehrer. Damit werde auch der Forderung der Vorsitzenden der AHS-Lehrergewerkschaft, Eva Scholik entsprochen.
Zusätzliche Dienstposten wird es auch für die Nachmittagsbetreuung geben, die damit bedarfsorientiert
um 10.000 Betreuungsplätze ausgebaut werden kann.
Die Kritik der SPÖ in den vergangenen Tagen wies Gehrer zurück. Dass der SPÖ-Abgeordnete Niederwieser
vor 4.000 arbeitslosen Lehrerinnen und Lehrern gewarnt hat, obwohl in diese Zahl mehr als 2.200 Erzieherinnen und
Erzieher eingerechnet waren, bezeichnete Gehrer als „unnötige Verunsicherung“, dies sei nicht seriös.
Ebenfalls nicht richtig sei es, wenn die Opposition von einer „Verländerung der Pflichtschullehrer“ spreche.
„Es wird darüber diskutiert, ob man die Abrechnungsmodalitäten einfacher gestalten und damit die Verwaltung
vereinfachen kann. An den Kompetenzen wird nichts geändert“, so Gehrer. Für die Schulbauten im Pflichtschulbereich
werden weiterhin die Gemeinden zuständig sein, für das Personal die Länder und für die Bezahlung
der Bund. „Die Frage ist, ob wir zwischen Land und Bund eine komplizierte Abrechnung machen oder ob wir beim Finanzausgleich
eine Pauschalsumme ausverhandeln, die der Bund an die Länder überweist. Es geht also um einen Bürokratieabbau“,
erklärte Gehrer. Die Pauschalsumme würde sich aus dem Verbrauch des jeweiligen Landes im Vorjahr, den
zusätzlichen Mitteln für die Gehaltserhöhung und die Vorrückungen zusammensetzen. Wenn es einen
Schülerrückgang gibt, dann werde dieser auch berücksichtigt.
An den Gymnasien erwarten die Schülerinnen und Schüler etliche Neuerungen. So tritt heuer ein neuer Oberstufenlehrplan
in Kraft, der durch die Straffung des Lehrstoffs und die Zusammenfassung im Kernbereich mehr schulautonomen Gestaltungsraum
bringt. In Geographie beispielsweise umfasste der alte Lehrplan ca. 40 DIN-A 4 Seiten, im neuen nur mehr 15. Die
Vorverlegung des Frühwarnsystems und der gezielte Einsatz des Förderunterrichts werden zu einer weiteren
Verringerung der Klassenwiederholung führen. Führungskräfte aus dem Bildungsbereich wird erstmals
eine Management-Ausbildung in Form einer „Leadership-Akademy“ angeboten. An 108 Schulen, darunter 18 Gymnasien,
werden die im Frühling vorgestellten Bildungsstandards in Mathematik erprobt. „Diese Maßnahmen sind
erste Ergebnisse aus der Qualitätsinitiative klasse:zukunft, die bereits heuer umgesetzt werden können“,
so Gehrer abschließend. |