Vertreter des Rates und der Kommission werden Erklärungen zum Stabilitätspakt abgeben
Brüssel (eu-int) - Die Kommission hat am 3. September 2004 eine Mitteilung angenommen, in der sie Vorschläge
für die Verbesserung und die Stärkung des Stabilitäts- und Wachstumspakts (SWP) macht. Unter anderem
soll bei der Überwachung der Haushaltspositionen die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen
Finanzen stärker beachtet werden. Bei der Definition des mittelfristigen Ziels eines "nahezu ausgeglichenen
Haushalts oder eines Haushaltsüberschusses" sollen länderspezifische Gegebenheiten verstärkt
berücksichtigt werden. Weiterhin sollen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Entwicklungen bei der Umsetzung
des Verfahrens bei einem übermäßigen Defizit berücksichtigt werden. Es sollen auch frühzeitigere
Maßnahmen zur Korrektur budgetärer Fehlentwicklungen gewährleistet werden. Die Kommission betont
weiterhin die Notwendigkeit einer engen Kohärenz zwischen den wirtschafts- und haushaltspolitischen Zielen
der Union und somit einer guten Koordinierung zwischen den Grundzügen der Wirtschaftspolitik und dem Stabilitäts-
und Wachstumspakt. Änderungen der Verträge werden nicht vorgeschlagen. Auch geht die Kommission in ihrer
Mitteilung nicht auf ihr weiteres Vorgehen im Defizitstreit mit Deutschland und Frankreich ein.
Die Vorschläge werden am 10. und 11. September 2004 auf einem informellen ECOFIN-Treffen in Scheveningen diskutiert
werden. Bei der Debatte im Plenum wird die niederländische Ratspräsidentschaft voraussichtlich durch
den niederländischen Finanzminister, Gerrit ZALM, vertreten werden. |