Landau verweist auf Belastungen armutsgefährdeter Eltern  

erstellt am
08. 09. 04

Gerade am Schulanfang ist "rücksichtsvolle und diskrete Solidarität" notwendig
Wien (stephanscom.at) - Zur "rücksichtsvollen und diskreten Solidarität" mit einkommensschwachen Familien hat der Wiener Caritasdirektor Michael Landau zum Schulbeginn aufgerufen. Gerade die ersten Schulwochen seien für Eltern mit großen finanziellen Belastungen verbunden. Hefte, Bücher, Bastelgeld und in weiterer Folge Lehrausgänge und Herbstausflüge belasteten überproportional das Haushaltsbudget vieler Familien. "Es ist eine Herausforderung für Lehrer, aber auch Schulgemeinschaften, hier einen guten Weg zu finden, Kinder auf Grund der finanziellen Situation ihrer Eltern nicht zu Außenseitern werden zu lassen", so der Wiener Caritasdirektor.

Landau verwies auf die Erfahrungen aus der täglichen Caritasarbeit: "Armut wird oft lang verschwiegen, ist ein Makel, den es zu verbergen gilt". Hier sieht Landau gerade Lehrer und Elternvertreter besonders gefordert, durch "diskrete Formen der Solidarität" Rücksicht zu nehmen. "Solidaritätsfonds, wie sie in vielen Schulen bestehen, getragen vom Elternverein oder der Schulgemeinschaft, sind hier wesentliche Beiträge, um der Ausgrenzung von Kindern auf Grund finanzieller Probleme vorzubeugen", so Landau.

Schülerfonds bringen konkrete Unterstützung
Die Caritas der Erzdiözese Wien sei mit ihren Familienzentren in Wien, Baden und Wiener Neustadt und in den Sozialberatungsstellen täglich mit bedrängenden Notsituationen in Familien konfrontiert. 227.000 Kinder in Österreich seien armutsgefährdet, die Eltern von 87.000 Kinder lebten unter der Armutsgrenze. Materielle Not gehe meist mit immaterieller Not einher, führe zu Stress, Krankheiten, Minderwertigkeitsgefühlen oder auch Einsamkeit. 12,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich seien armutsgefährdet.

Besondere Hilfe für benachteiligte Kinder kann die Caritas seit September 2003 mit dem "Philips"-Schülerfonds bieten. Hier gibt es Unterstützung für Schulmaterial, Kleidung und Lernhilfen. Für das Schuljahr 2004/2005 packt "Philips" nun zum zweiten Mal 70.000 Euro in die "Schultüte".

Informationen: http://www.caritas-wien.at
     
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