Innsbruck (lk) - Eine gerechte Verteilung der Steuereinnahmen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden
im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen forderte Landeshauptmann Herwig van Staa in seiner September-Radiorede
am Sonntag (05. 09.). „Ich darf vorauszuschicken, dass in den letzten Jahren die Aufgaben für die Länder
und Gemeinden stark gestiegen sind, der finanzielle Ausgleich aber nicht gegeben war. Deshalb geht es jetzt darum,
eine gerechte Aufteilung der Finanzmittel zu erreichen", forderte LH van Staa. Die Bundesländer seien
grundsätzlich auch in Hinkunft bereit, Aufgaben die bisher der Bund wahrgenommen habe, zu übernehmen
„aber nur unter der Bedingung, dass diese zusätzlichen Leistungen auch entsprechend finanziell bedeckt werden",
so van Staa. Für die Kompetenzverteilung, die derzeit im Rahmen des Österreich-Konventes neu gegliedert
werde, müsse auch im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen Vorsorge für die Bedeckung der finanziellen
Aufgaben getroffen werden.
Van Staa fordert auch eine gerechte Aufteilung der Kosten für die Krankenanstalten. „Insbesondere muss hier
der Bund die Länder entlasten. Es kann nicht der Bund seine Beiträge deckeln, die Krankenversicherungen
ebenfalls und die Krankenhausträger - die Länder und Gemeinden - müssen die stark steigenden Kosten
aus eigener finanzieller Kraft abdecken. Das geht über die Finanzierungskraft der Länder und Gemeinden
hinaus", erklärte van Staa. „Dazu kommt, dass Patienten aus anderen Bundesländern in Tirol Kosten
in der Größenordnung von 40 Millionen Euro an Mehrkosten verursachen und diese Kosten derzeit nicht
abgegolten werden. Und hier müssen wir für diese Fremdpatienten ebenfalls eine Abgeltung verlangen",
findet der Tiroler Landeshauptmann klare Worte.
Weiters sei die die Beibehaltung der Wohnbauförderungsmittel unumgänglich. „Hier werden wir mit aller
Kraft die Reduktion der Wohnbauförderungsmittel verhindern." Mit Landeshauptmann-Stellvertreter Ferdinand
Eberle habe Tirol den „erfahrensten Finanzreferenten" bei den Verhandlungen in Wien und es werde ihm sicherlich
- so wie bisher - gelingen, das bestmögliche Ergebnis für Tirol in Wien zu erreichen. „Ich werde ihn
dabei mit voller Kraft unterstützen und wir werden gemeinsam die Interessen Tirols durchsetzen."
Van Staa kündigte auch die baldige Umsetzung eines einheitlichen Standort-Marketings für Tirol an: „Einer
der nächsten großen Schritte wird die Realisierung eines einheitlichen Standortmarketings für Tirol
sein. Dabei sollen die verschiedenste Bereiche, von der Wirtschaft und Industrie, über Landwirtschaft und
Tourismus, bis hin zu Forschung, Medizin sowie Sport und Kultur integriert sein. Wir wollen damit Tirol als Ganzes
besser vermarkten und wir wollen ein abgestimmtes Tirol-Bild nach außen tragen." Mit der Neustrukturierung
der Agrarmarketing Tirol sei bereits ein ersten Schritt gemach worden. Die Gespräche mit den Vertretern von
Wirtschaft und Industrie laufen und seien schon sehr weit fortgeschritten. „Ich bin überzeugt, dass wir heuer
noch eine vernünftige Lösung zustande bringen", so LH van Staa abschließend. |