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Vom angekündigten (Nicht-)Rücktritt eines Bischofs |
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Eine Analyse von Dr. Josef Spindelböck - "Damit zerplatzte eine mediale 'Ente', auf
die bereits viele ihre Hoffnung gesetzt hatten, als inhaltslose und kurzlebige Luftblase" Wien (kath.net) - Die österreichische kirchliche Nachrichtenagentur Kathpress meldete am Freitag, dem 10.09.2004, "der Vatikan" habe dem St. Pöltner Bischof Kurt Krenn "den Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen nahe gelegt." In diesem Sinn habe Kardinal Giovanni Battista Re, der Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, mit Krenn bei dessen Rom-Besuch gesprochen. Seit damals warteten viele auf die offizielle vatikanische Bekanntgabe dieses Rücktritts, den Krenn - so eine von der Tageszeitung "Die Presse" zitierte, nicht näher bezeichnete vatikanische Quelle - unterzeichnet habe. Einige Tage ergingen sich die diversen Medien in Spekulationen darüber, wann dieser so gut wie sicher scheinende Rücktritt vom Papst angenommen und dann offiziell bekannt gegeben würde. Die Zeitschrift "NEWS" formulierte in der Ausgabe vom 16.09.2004 sogar mit lateinischen Worten, wie denn eine solche offizielle römische Bekanntgabe aussehen könnte und schien dabei Erwartung und Wirklichkeit zu verwechseln. Am selben Tag jedoch wurde es immer mehr zur Gewissheit, welche schließlich durch den Pressesprecher von Bischof Krenn, DI Michael Dinhobl, ihre definitive Bestätigung erhielt: Bischof Krenn hatte in Rom tatsächlich kein Rücktrittsgesuch unterschrieben. Freilich werde er in jedem Fall das tun, was der Papst persönlich von ihm erwarte. Damit zerplatzte eine mediale "Ente", auf die bereits viele ihre Hoffnung gesetzt hatten, als inhaltslose und kurzlebige Luftblase. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus einer Analyse dieser Geschehnisse und den medial gehegten Erwartungen? In gewisser Weise können diese Vorgänge ein Lehrstück für all jene sein, die in der Erwartung des aus bestimmter Perspektive angeblich sicher zu Geschehenden leben und meinen, die eigentliche Wirklichkeit werde längst nicht mehr von den Akteuren gestaltet, sondern medial inszeniert, womit eine neue Art von "self fulfilling prophecy " gegeben wäre. Tatsächlich ist es nicht so einfach, öffentliche und vor allem kirchliche Vorgänge per medial hoch geschaukeltem Erwartungsdruck zu "steuern". Was vielmehr gefragt ist, und dies insbesondere im kirchlichen Bereich, ist sachliche Nüchternheit. Genau diese legt in bemerkenswerter Weise der Apostolische Visitator der Diözese St. Pölten, der Feldkircher Diözesanbischof DDr. Klaus Küng, an den Tag. Dieser musste bereits wiederholt unzutreffende mediale Darstellungen und Ankündigungen dementieren und verfolgte bei der Visitation des Priesterseminars St. Pölten eine konsequente Linie, wobei er sachliche Probleme und Anliegen ernsthaft prüfte und in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Diözese einer guten Lösung zuführte. Der erste Verantwortliche für die Diözese St. Pölten ist immer noch Bischof Kurt Krenn. Dies gilt so lange, bis der Heilige Vater eine andere Lösung vorsieht und anordnet. Denkbar wäre beispielsweise, dass in Kürze ein Weihbischof eingesetzt wird, der zugleich als Koadjutor fungiert und in Zusammenarbeit mit Bischof Krenn die Geschäfte der Diözese lenkt. Ein Koadjutor hat das Recht der Nachfolge, sobald der bisherige Diözesanbischof aus seinem Amt ausscheidet. Auf diese Weise würde der Druck wegfallen, die Causa des Priesterseminars St. Pölten auf eine angebliche "Causa Krenn" zu reduzieren und auf diese Weise zu "lösen". Zum Wohl der Kirche von St. Pölten und Österreichs insgesamt wird es nötig sein und gut tun, die vom Papst bestellten kirchlichen Autoritäten anzuerkennen und mit dem jeweiligen Bischof, wer immer es sei, im Geist der Ehrfurcht und des Gehorsams zusammenzuarbeiten. Möge der Geist Gottes alle zuständigen Personen in ihrem Verantwortungsbereich erleuchten und stärken! |
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