Die Herrschaft der Bilder?  

erstellt am
20. 09. 04

Prominent besetzte Podiumsdiskussion im Rahmen des internationalen Symposiums "Bildtage Göttweig 04"
Krems (kpr) - Im Rahmen des internationalen Symposiums "Bildtage Göttweig 04" lädt das Zentrum für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems am Freitag, 24. September 2004, um 20 Uhr zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Die Herrschaft der Bilder?". Experten aus Kunst, Werbung, Politik und Medien, darunter ORF-Chefredakteur Werner Mück und Kunsthistorikerin Univ.-Prof. Dr. Gabriele Werner, beleuchten aktuelle Fragestellungen der öffentlichen Bildkonstruktion und Bildbeeinflussung. Geleitet wird die Diskussion von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Jagschitz, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Wien. Der Eintritt ist frei.

Seien es Bilder aus irakischen Gefängnissen, der einstürzenden Twin Towers oder diejenigen, die den Skandal um das Priesterseminar St. Pölten ausgelöst haben: mediale Bilder haben stets auch eine politische Dimension und bilden den Rahmen unserer Urteils- und Gedächtniskultur. Sie wirken eindringlicher und unmittelbarer als jeder geschriebene Text und prägen unsere Weltanschauung, unsere Gesellschaft und unser persönliches Bewusstsein. Gleichzeitig waren die Rezipienten noch nie so unfähig, Bilder zu dechiffrieren und einzuordnen wie heute. Die Mechanismen der Erzeugung von Bildwelten sind für die breite Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar und verhindern dadurch die kritische Reflexionsfähigkeit. Es wird immer schwieriger, Fiktion von tatsächlich Gewesenem zu unterscheiden.

Wie und warum werden gewisse Bilder ausgewählt und in den Nachrichten präsentiert, andere hingegen verworfen? Welche Gatekeeper bestimmen darüber, welche Bilder Verbreitung finden? Welchen Einfluss haben "Bild-Ikonen" auf politische Wahlen oder auf Kaufentscheidungen? Diese und andere Fragen diskutieren Tibor Bàrci, Präsident des Creativ Club Austria (CCA), Matthias Cremer, Fotoredakteur bei der Tageszeitung "der Standard", FH-Prof. Dr. Johannes Domsich, Medienmorphologe und Experte zur Visualierung der Politik an der Universität Wien, ORF-Chefredakteur Werner Mück und Univ.-Prof. Dr. Gabriele Werner, Professorin für Kunstgeschichte an der Universität für Angewandte Kunst.
     
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